Re: (Gitarre) Pick-up-Schalter
[ verfasste Antworten ] [ Aussensaiter-Forum ]
Beitrag von Harvey vom November 17. 2000 um 10:05:14:
Als Antwort zu: (Gitarre) Pick-up-Schalter geschrieben von peter am November 17. 2000 um 09:18:54:
Moin !
Bei Voodoo Chile (Slight Return) spielt Jimi ziemlich am Anfang des Stückes einen gebendeten Ton (im zweiten Bund, müsste ein A sein) und spielt auf seinem Pick up-Schalter der Strat rum
Genau, schnell von Stellung 1 (Halspickup) bis 5 (Bridge-Pickup) hin- und her schalten, gibt eine Art Wah-Effekt (am Hals mehr U, a Neck mehr A).
: was bedeuten die 5 Schaltstellungen? : ich hab bisher nur die Stellung 1 (für so rhythmisches zeugs), die 2 (für so jazziges) und die fünf für härtere sachen oder solo. : was ist bridge, middle, neck usw?
Tja, die Anglizismen ... war weiter unten beim downhill biking gerade ein Thema.
Bridge alias Brücke oder Steg ist die Metallkonstruktion (incl. Saiten-Böcke), über die die Saiten geführt werden. Bei einer Les Paul z.B. werden die Saiten beim Aufziehen zunächst durch einen Metallblock geführt (das sogenannte Stop-Tailpiece alias "Stop-Schwanz-Stück", also die Saitenaufhängung oder -Halterung), dann über die Brücke (Bridge) gelegt, durch die Kerben des Sattels (am oberen Halsende) geführt und an den Mechaniken befestigt. Manchmal sind bei Les-Paul-artigen Gitarren Brücke und Stop-Tailpiece ein einziger Metallblock - bei Deiner Strat z.B. ist die "Brücke" in Form der Saitenböcke Teil des Tremolo-Blocks.
"Neck" heißt Hals, "Middle" ist die Mitte und "Bridge" die Brücke, also ist der Hals-Pickup der am nächsten zum Hals gelegene, der Bridge-Pickup der an der Brücke, der Middle-PU der in der Mitte. Klar, oder?
Der Hals-Pickup klingt dunkler, weicher und bassiger als der Steg-Pickup (die Saite schwingt dort weiter aus, und an dieser Seitenposition dominieren andere Obertöne), der Steg-Pickup folglich eher brillanter und dünner. Welchen Tonabnehmer Du für welche Zwecke benutzt (Rhythmus/Solo, wie Du es nennst), ist Geschmackssache, hängt auch vom Verzerrungsgrad ab, mit dem Du spielst. Gerade Jimi spielt viele seiner Soli auf dem weicheren Hals-Pickup.
Der Steg-Pickup ist z.B. eher für verzerrte Power-Chords, geeignet (soweit auf einer Strat möglich), das ist aber kein Muß. Schon mal das Riff von der Dire-Straits-Nummer "Money for nothing" gehört? Hals-PU plus ganz zurückgedrehter Höhenregler plus zerrender Amp (mit getretenem Wah in 45-Grad-Stellung geht´s auch).
Und wenn du mit "Jazz-Ton" den eher weichen einer typischen Jazz-Vollresonanzgitare meinst, da kommt als Simulation wohl am ehesten der Hals-Pickup der Strat in Frage.
Alle Klarheiten beseitigt ;-)) ?
Betreffs der Bohne wenden Sie sich vertrauensvoll an Mr. Bean oder an die Experten der Tafelrunde.
Cheerio, Harvey
verfasste Antworten:
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.
|