Re: (Gitarre) Akkordfolge / Skalen
[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]
Beitrag von martin vom Oktober 04. 2006 um 17:10:29:
Als Antwort zu: (Gitarre) Akkordfolge / Skalen geschrieben von Soundfreund am September 29. 2006 um 14:38:52:
hallo soundfreund!
ich antworte nochmal hier oben, der thread weiter unten hat sich schon etwas verzettelt...
also ich habe mit diesem konzept ganz gute erfahrungen gemacht:
ich gehe einfach von einer normalen durtonleiter aus und schaue dann, was sich da verändern muss.
beispiel: ich merke mir mixolydisch nicht modal als leiter von G nach G (was bringt mir das?), sondern einfach die folgende änderung, nämlich die kleine septime Bb anstatt ein H.
genauso dorisch moll (welches ich liebe und ständig eigentlich überall benutze).
beispiel: C-moll hat die töne c, d, Eb, f, g, Ab, Bb, c.
anstatt jetzt die tonabstände von D nach D auszurechnen, weiß ich halt, dass bei dorisch eine große sexte vorkommt (Ab wird also zu A). ich spiele also fröhlich C-moll und spiele halt lieber ein A anstatt ein Ab - na und!?
...und überhaupt ergibt sich das sowieso aus den akkordtönen. wenn für mich ein ton beim improvisieren nicht klingt, probiere ich halt die beiden anderen aus, die einen halbton höher oder tiefer liegen. wenn man dann ein stück hinreichend oft abgenudelt hat, weiß man halt mit der zeit, wo was funktioniert.
mit skalen bin ich jahrelang im unterricht geprügelt worden, hat mir aber überhaupt nichts gebracht (außer das mein spiel immer bekloppter wurde). irgendwann habe ich einfach mal was melodisches (und für mich gut und logisch klingendes) gespielt. mein gitarrenlehrer lobte mich dafür und ich fragte ganz verwirrt: "darf man im jazz denn auch melodien spielen?".
okay, meinen lehrer hat´s erst einmal die sprache verschlagen :-) aber die kleine anekdote zeigt, wie wenig einem skalen wirklich bringen (meiner meinung nach).
witzigerweise habe ich ihn neulich nach über 10 jahren mal wieder in einem jazzclub getroffen. wir haben ein bisschen über alte zeiten geredet, und inzwischen unterrichtet er auch ganz anders, weil er mit seiner skalenmethode recht wenig erfolg hatte. jetzt hat er mehr einen ansatz, der aus einer mischung von akkord-eigenen-tönen und melodie ausgeht...
aber wie immer führen halt viele wege nach rom!
gruß martin
verfasste Antworten:
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.
|