2T testet mal wieder ein Multieffektgerät
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Beitrag von erniecaster vom Juni 27. 2006 um 20:58:07:
Liebe Gemeinde!
Mein Vater klang etwas zerknirscht auf dem Anrufbeantworter. "Hier ist ein Paket für Dich. Genauer gesagt sind hier zwei Pakete. Komm mit dem Auto, auf dem Fahrrad kannst Du die jedenfalls nicht transportieren". Wunderbar, Post aus Treppendorf!
Paket eins war der Koffer für meine Paulakopie, Hausmarke von T. und perfekt. Passgenauer Sitz, gut gepolstert, macht einen sehr ordentlichen Eindruck. Aber das Paket ist noch nicht leer: Das erste Mal besitze ich einen Nylongurt, der ziemlich rutschfreudig ist und nur in Verbindung mit einer ausgewogen hängenden Gitarre (kurz: Strat) wirklich tauglich. Ist aber alles nur nebensächlich.
Hauptsache der Bestellung war das BOSS ME-50, laut Herstellerangabe ein Multieffektgerät. Nun mag der eine oder andere ja aufstöhnen, der Kerl kauft schon wieder einen Multi, obwohl er offensichtlich zu blöde ist, Geräte mit mehr als fünf Drehreglern zu bedienen. Hier ist das ein wenig anders.
Das ME-50 ist eigentlich gar kein Multieffektgerät, sondern so aufgebaut wie ein ganz normales "Stressbrett". Tuner, Zerre, Modulation, Delay, Wah, Volumenpedal. Für jeden Parameter gibt es einen Regler, jeder Effekt hat seinen Fußschalter. Das kann ich!
Dazu gibt es Hall, Compressor, Noise Suppressor und einen komischen EQ und ein paar völlig abgedrehte bis überflüssige Effekte, dieser Kram ist nicht fußschaltbar, ist aber egal.
Nun könnte man ja meinen, dass ich mir dann auch wieder ein Stressbrett bauen könnte - will ich aber nicht. Hier sind die Vorteile gegenüber einem Stressbrett: Keine Verkabelungsprobleme, keine Probleme mit der Stromversorgung, kleiner und leichter als eine Sammlung einzelner Treter, immer alle Treter dabei und insgesamt deutlich billiger. Natürlich gibt es auch Nachteile: Weniger Mojo, nicht individuell und wenn das Ding ausfällt, sind gleich alle Effekte ausgefallen.
Die Bedienung ist wirklich kinderleicht. Ich habe ein einziges Mal in die Bedienungsanleitung geschaut, um die Kalibrierung für das Pedal einzustellen. Dabei geht es darum, wieviel Druck man ausüben muss, um zwischen Volumenpedal und Wah umzuschalten. Das macht man einmal, dann ist das Thema durch. Natürlich ist auch in so einer Kiste mehr drin als man braucht. Man kann nämlich auch komplette Effektketten abspeichern. Lässt sich aber problemlos ignorieren.
Eine kleine Zwischenbilanz: Kaufen, tragen, aufbauen und bedienen ist völlig problemlos. Bis hierher volle Punktzahl und genau das, was ich brauche.
Bleibt das wichtigste Thema, wie tönt denn die Kiste nun? Nun, der Zerrer macht alle Varianten von Zerre, es moduliert dezent genug und das Delay wiederholt sklavisch, was man ihm vorgibt. Das alles mit einer vorher problemlos gestimmten Gitarre reicht für meine Anforderungen für Livegigs in meiner Liga mehr als aus. Und das ist die Anforderung.
Vielleicht noch eine nette Anekdote am Rand. Ich hatte die Existenz dieses Gerätes völlig vergessen. Erst ein Telefonat mit einem sehr geschätzten Aussensaiter, dessen wechselvolle Geschichte im Umgang mit Effektgeräten uns allen bekannt ist, erinnerte mich an diese Kiste. Er hat sie nicht gekauft, ich schon.
Soviel für den ersten Eindruck, nach ein paar Monaten werde ich das mal erweitern.
Gruß
Matthias
P.S. Lieber Rainer, Du darfst das gerne in JC rüberkopieren!
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