Re: (Technik) Boxengehäuse
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Beitrag von ferdi vom November 16. 2005 um 23:06:32:
Als Antwort zu: (Technik) Boxengehäuse geschrieben von Matthias am November 16. 2005 um 19:50:42:
Hi,
Marshall-Puristen schwören auf Birkensperrholz, Fender-Priester müssen hingegen versperrtes Pinien und (!) Fichtenholz nehmen. Die Schallwand darf dabei ruhig ordentlich mitresonieren, gerade bei Bassmännern und ähnlichem. Die Kenner (Weber Speaker-Forum) bauen gerade die Schallwände so dünn wie möglich.
Die Anwesenheit von Eigenresonanz ist nicht überall das Ziel der Konstruktion!
Ich als Verächter habe meinen 7erditone, einen "noch pureren als pur" Vibroverb-Clone, aus 12mm Birkensperrholz gebaut. Hm, klingt trotzdem kein bisschen nach Marshall... den die Hersteller haben damals schlicht das verbaut, was zu kriegen war, 7ender mehr als alle anderen (ebenso war Ahorn und Erle hat das bestklingende unter den billig zu bekommeneden Hölzern und machte so im fendrigen Gitarrenbau Geschichte). Beim Design der 4x12 hat Jim Marshall, so der Mythos, keinen einzigen Gedanken an Gehäuseberechnung und dergleichen verschwendet. Stattdessen sollte die optische Einheitmit dem Top passen.
Kurz zum Speaker... zum Einen zieht die "Spinne" die Membran bei ausbleibendem Signal wieder in die Ruheposition, zum Anderen ist gerade dieses Nachschwingen - was wegen Magnet und Spule zwangsläufig Ströme - oder sollten wir sagen: Strömchen induziert, das, was den echten Ampsound so lebhaft macht - die Rückkopplung, Interaktion zwischen Übertrager und Speaker.
Kauf dir ne Platte 12mm Birkensperrholz. In MDF halten die Schrauben und Bohrungen nicht und es ist elend schwer. Sperrholz kann bei gleicher Stabilität viel dünner sein (und leichter).
Und bei Vollmond darf man Boxenholz NICHT schlagen, dann ist der Feuchtigkeitsgehalt zu hoch. Gutes Boxenholz schlägt man bei Neumond.
cu, ferdi
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