Re: (Effekte) DI Box für Akustikgitarre???


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Beitrag von Jergn vom November 13. 2005 um 09:11:10:

Als Antwort zu: (Effekte) DI Box für Akustikgitarre??? geschrieben von Mike24 am November 13. 2005 um 06:01:28:

: Hi,
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: ab wann sollte man eine DI-Box verwenden?
: Ich geh mit 3m in mein Effektboard und geh Stereo mit 2 6m Kabel raus ins Pult!
: Macht es sinn 2 DI Boxen hinter mein Board zu schalten?
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: Sollte ich wenn passive oder active benutzen!
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: Könnt ihr mir was empfehlen? Gibt es starke unterschiede zwischen billigen z.b. von Thomann und teuere wie z.b. von Palmer?
:
: Gruß Mike


Hallo Mike,

DI-Boxen kommen immer gut ab 21:00... schulliung, blöder Witz. Finde es schön, daß Du nach der kollektiven Bürstung Deines Jams noch da bist!

Die letzte Weisheit zu DI-Boxen kannst Du von mir nicht erwarten, aber ich kratze mal zusammen:


Zum Thema DI-Boxen sacht die Wikipedia:

"Die DI-Box (Abkürzung für Direct Injection) ist ein in der Tontechnik verwendetes Gerät, das ein asymmetrisches Signal in ein symmetrisches Signal umwandelt.

Ausserdem bewirkt sie eine Impedanzanpassung (hochohmig nach niederohmig). Es gibt "passive" und "aktive" Di-Boxen. Der Unterschied besteht darin, das bei einer aktiv-Di vor dem Symmetrier-Übertrager zusätzlich noch eine kleine Schaltung für die Impedanzanpassung sitzt (für sehr hochohmige Quellen). Aktiv-Di´s benötigen daher eine Versorgungsspannung (48V Phantomspeisung oder Batterie).

Eine Di hat den Zweck, Störungen bei der Signalübertragung zu verhindern, da sich ein Störsignal bei der symmetrischen Signalführung am Eingang des folgenden Gerätes im Differenzverstärker selbst auslöscht."


Das ist doch schon mal was.

Und wenn ich das im Laufe der Jahre richtig mitbekommen habe, hat ein Signal, das aus der DI-Box kommt, durch die erfolgte Impedanzanpassung auch wesentlich weniger Verluste in längeren Kabelwegen.

Passiv sind die Dinger trafosymmetriert, das heißt letztendlich, daß die Eingangs- und Ausgangsimpedanzen nicht festliegen, sondern abhängig sind davon, was man dranhängt. Aktive DI-Boxen bieten auf Instrumentenseite immer einen hochohmigen Eingang.

Meine Meinung: Von der Gitarre ins Effektbrett: Njet. Piezo in (eingebauten?) Preamp in Effektbrett tuts.
Vom Effektbrett in die PA: Kommt aufs Effektbrett an. Viele Akustikgitarreneffekte haben ja einen DI-out. Wenn nicht, würde ich die paar Kröten jedenfalls investieren. Ich habe seit Jahren eine "poplige" passive Thomann Millenium DI-Box im Gepäck, mit zwei Kanälen - für den Fall, daß der örtliche Verleiher mal wieder schwach ist. Ich habe weder vom Sound noch von der Funktionalität irgendetwas daran auszusetzen. Die ist zwar nicht so schön wie die poppigen gebogenen Teile mit Gummifüssen - ist aber wesentlich besser zu verstauen.


Der Sinn von Stereoeffekten ist live oft eher zweifelhaft - auf der Bühne bekommst Du in aller Regel maximal *einen* Monitorweg, so daß sich kreatives Arbeiten mit Stereo als nicht ganz unproblematisch erweisen dürfte. Du frißt einen Kanal mehr - manchmal auch ein Problem. Du nimmst dem Mischer die Möglichkeit, Dich nach Belieben zu pannen. Und wenn er Dich einfach auf mono zieht (so sind die Brüder...), hast Du das Problem, daß Du eventuell sogar einen schlechteren Sound hast, wenn Du nicht von vornherein auf ein monokompatibles Signal geachtet hast. Und in Clubs ist es oftmals so, daß ein noch kleinerer Teil des Publikums in den Genuß von Stereo kommt, weil der Laden um die Ecke geht oder sonstwie verbaut ist und eine symmetrische Aufstellung der PA von vornherein ausgeschlossen ist. Und letztlich (da wären wir wieder beim Thema) brauchst Du eine DI-Box mehr.
Falls es also bloß um etwas Chorusgewusch von rechts nach links geht, das außerdem noch den ganzen Abend an ist, damit die Gitarre "fetter" klingt... da wäre mir ein kräftiges unkastriertes Monosignal allemal lieber. Aber: Your mileage may vary, wie der Syrer sagt.

Meine technischen Erläuterungen bitte ich mit Mißtrauen zu beäugen, aber wenn Du es genauer wissen möchtest: Hier oder hier

Gruß Jergn


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