Re: (Meinung) Die richtige Art, Saiten aufzuziehen


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Beitrag von bO²gie vom Oktober 14. 2000 um 21:48:07:

Als Antwort zu: (Meinung) Die richtige Art, Saiten aufzuziehen geschrieben von Matthias am Oktober 14. 2000 um 11:57:38:

: Ich behaupte dagegen, dass die Anzahl der Wicklungen Auswirkungen auf den Sound hat. Die Anzahl der ordentlichen Wicklungen auf der Mechanik hat ja eine direkte Auswirkung auf den Winkel der Saite in Bezug auf den Sattel. Je steiler dieser Winkel ist, desto mehr Druck kommt auf den Sattel. Soweit ist das sicher unstreitig. Nach meinen Ohren bringt ein stärkerer Winkel mehr "Ton", mehr Sustain und mehr Bass auf die Saite.

Hallo Matthias -
je nach Headstockwinkel kann die Anzahl der Umwicklungen auf den Mechaniken schon eine Wirkung auf den Klang der Saite haben. So haben zB. Stratheadstocks einen sehr flachen Winkel zum Hals (deshalb auch die Stringtrees (Saitenrunterdrücker auf dem Headstock). Sperzel hat zB deshalb einen Satz Mechaniken auf den Markt gebracht, der vom tiefen zum hohen E kürzer werdende Schafte hat. Auf Gitarren mit stärkeren Neigungswinkel des Headstocks (zB Les Paul-artiges oder die meisten Akustik Gitarren, macht ein zusätzliches "straffen" der Saite am Headstock imho keinen hörbaren Unterschied mehr. Die normalen 2 1/2 bis 3 Umwicklungen klingen nicht anders als 4 Umwicklungen (mehr bekommt man meist eh nicht sauber drauf (bei den umwickelten Saiten).

Was allerdings "mehr Bass" angeht: Nope! Der Ton mag definierter und konkreter klingen (und damit den Höreindruck vermitteln, man habe mehr Bass), aber mehr Bass bekommst du nur durch eine "schlaffere" Saite (allerdings wird der Ton dann auch weniger konkret). Nicht umsonst haben die meisten Bässe eher einen kleineren Neigungswinkel Headstock/Neck.

Btw: Wir hatten, dazu passend, ja gerade das Thema "Martin Restauration/Sattel höher legen" am Wickel und spekuliert wie sehr sich der Ton beim Unterlegen eines Spanstreifens in entgegengesetzter Verleimungsrichtung/Maserung blah blah etc.? Ich hab' dazu folgende Erfahrung beizutragen: Meine Johnson Style O Kopie brauchte mal ein Sattel-Update auf Bottleneckkompatible Höhe. Da ich gerade weder einen Holzspan, noch ein Plek zum zerschnippeln übrig hatte, griff ich einfach zu einem Stück Pappe. Die hab ich einfach unter den Sattel gepackt. Ich dachte natürlich auch: "Provisorium, wird wohl Sch... klingen und wird nach dem Gig eh ausgetauscht...". Und? Das Stück Pappe klemmt da immernoch drunter, tut seit einem Jahr seinen Dienst und klingt kein Stück schlechter als zuvor (wobei meine Johnson schon so manch' National Style O Besitzer neidisch gemacht hat ... also nicht soooo Sch... klingen tut).

slide on ...
bO²gie



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