Re: (Sonstiges) Frank Sikora - Neue Jazzharmonielehre (Revisited)


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Beitrag von woody vom August 24. 2005 um 10:34:53:

Als Antwort zu: Re: (Sonstiges) Frank Sikora - Neue Jazzharmonielehre geschrieben von muelrich am August 13. 2005 um 09:23:46:

So, gestern war ich nochmal im Musikalienhandel und habe mich nach Harmonielehren umgeschaut.
Den Sikora gab es, da hab ich reingeschaut und fand ihn persönlich nicht so doll. Das ist eine un-glaub-lich fette Schwarte und für meinen Geschmack viel zu kleinschrittig. Es sind viele Beispiele drin, das ist sicher gut, aber in der Fülle doch etwas übertrieben, in meinen Augen.
Wenn ich etwas wissen will, dann will ich es schnell nachschlagen können und nicht es im Index auf einen Bereich von 10-20 Seiten einschränken können, die ich dann alle überfliegen muß, bis ich an die Stelle komme, die mich interessiert.
Angelesen hab ich nur wenige Artikel, aber die fand ich zum großen Teil auch für mich nicht mehr hilfreich.

Gekauft habe ich dann die Jazz-Harmonielehre von Axel-Jungbluth.
Von Aufbau und Stil ähnelt sie der "klassischen" Harmonielehre von Lehmacher/Schröder, sie ist sehr kompakt geschrieben und Vorkenntnisse in Sachen musikalischer Notation und Funktionsbezeichnungen sind Vorraussetzung zum Verständnis, ohne wird es sicher schwer.
Die Akkordskalentheorie, die man zum Improvisieren braucht (was spiele ich wo) wird auf 55 Seiten abgefrühstückt, danach kommt ein Teil über Reharmonisation gefolgt von einem Abschnitt über Modalität als Funktionsfreie Harmonik.
Die theoretischen Erkenntnisse werden am Ende jedes größeren Abschnittes an einigen Stücken beispielhaft verdeutlicht, die Analysen sind brauchbar und werden methodisch schlüssig entworfen, die Vorgehensweise kann als Beispiel für eigene Analysen genommen werden.
Der Abschnitt über Reharmonisation ist in meinen Augen sehr interesssant und lehrreich.
Dann gibt es noch einen zweiten großen Teil, eine "Anleitung zum Harmonisieren".
Hier geht es um Harmonisations- und Arrangiertechniken, Stimmführung, Polytonalität, Voicings und Skalendesign.
Das Buch gibt hier also auch einen guten Ausblick weitere Studien.
An dem Jungbluth werde ich also noch lange zu kauen haben :-)
Die beiden Haunschilds voher gelesen zu haben schadet aber sicherlich nicht.

Gruß,
Woody


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