(Session) Mein kleiner Bericht


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Beitrag von Friedlieb vom Juli 06. 2005 um 21:37:05:

Guten Abend.

Jochen hat gesagt, ich soll auch wieder einen Bericht schreiben - besser gesagt, er hat es gefragt, und ich habe es ihm für gestern abend versprochen. Leider zu spät. Versprechen gebrochen. Na dann ist ja auch egal. Tschüss dann.




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Okay, schreib ich halt doch einen. Im Hindergrund läuft das fantastischste Tondokument, welches je von einer Session angefertigt wurde. Ganz große Klasse, Falk. Vielen herzlichen Dank. Der Sound ist wirklich gut. Nimmst Du meine Band mal live auf?

Das Ganze fing damit an, daß Matthias am Donnerstag verkündete, er werde nicht zur Session kommen. Schock. Ich hatte ja letztens schonmal die Sessions als "höchsten aussensaitigen Feiertag" beschrieben. Naja und um in diesem Bild zu bleiben, wenn Matthias fehlt, ist das so, als wenn einer der Hohepriester dem höchsten Feiertag fernbleibt. Es folgten hektische Telefonate und Mails incl. Nötigungen meinerseits, aber es nutzte alles nichts, es ging einfach nicht.

(Geile Solo-Arbeit auf No Women no cry, ich sags ja nur.)

Am Freitag sind Annika und ich dann nach einem gemütlichen Frühstück irgendwann so gegen 9 losgefahren und nach einer ereignisarmen Fahrt irgendwann gemütlich in Berlin angekommen. Von den Nichtberlinern war Muelrich als Erster da. Klar, fast 600 Postings in 4 Monaten, der Mann hat eindeutig viel zu viel Zeit. ;-)

Und dann war es so wie immer: eine Art coming home halt. Umarmungen, hallo, lachen, freuen, dann Zeugs aufbauen und so. Die PA war zwar eine Herausforderung, ließ sich dann aber doch zur Mitarbeit überreden. Etwas schwieriger war die Zapfanlage. Aber wenn ganz oben auf der Bedienungsanleitung fett "Achtung Lebensgefahr" steht, dann wirkt das nicht sehr motovierend. Zumal der folgende Text dann noch auf die unbedingte Notwendigkeit eines Druckminderers hinweist, der aber nicht dabei war. Irgendwann lief die Zapfanlage dann aber doch und mit ihr endlich das Bier.

Lothar (nicht Mandolodda, sonder Saidy ihrer) hat sich an das Angelverbot gehalten und sich diesmal rein garnichts gebrochen. Irgendwann war der Freitagabend dann ein Samstagmorgen und es war Zeit zum Heia machen.

Am Samstag sind wir dann ein wenig in Berlin rumgelaufen und musikalisch begann es dann mit dem Workshop. Eine sehr gute Einrichtung, die meines Erachtens jetzt schon ihren festen Platz auf den Sessions hat. Das "Wort des Wochenendes" war für mich übrigens der von Andreas O im Rahmen des Workshops gebrauchte Begriff "Hasstempo".

Später am Abend kam dann mein Berliner Kumpel Martin (Mamuko) mit einer kleinen Auswahl seiner Kinder vorbei und nachdem sich abgezeichnet hatte, daß diesmal kulinarischer Separatismus angesagt war, sind wir halt zum Inder spaziert.

Irgendwann war es der 3. Juli und plötzlich mutierte das Ganze zu einer Geburtstagsfeier, nachdem ich den ganzen Abend ja überhaupt nicht daran gedacht hatte. War halt ne Session. Ich hatte ja extra im Vorfeld gesagt, bloß nix Besonderes, bloß keine Schenkerei und so, und dann gingen plötzlich die Wunderkerzen an und die weltleckerste Erdbeertorte stand da. Eine der tollsten Arten, Geburtstag zu feiern, sag ich mal, ich war wirklich gerührt und gebe mal sinngemäß etwas zurück, was mir einer von Euch beim Defilee gesagt hat: ich bin froh und glücklich, Euch zu kennen.

Wir wollten dann "was früher" gehen, weil am Sonntag ja bundestagsbesuchsbedingt um 8 aufstehen angesagt war, aber es wurde dann doch wieder 3 Uhr. Bundestag war interessant, sollte man sich mal gegeben haben, finde ich.

Irgendwann am frühen Sonntagabend waren wir dann wieder zuhause, erschöpft und glücklich.

Es immer wieder wunderbar, wenn die Nicknamen aus dem Forum plötzlich entvirtualisiert vor einem stehen. Ich will die "Neuen" jetzt nicht alle aufzählen, ich würde doch jemanden vergessen, will aber repräsentativ für alle nur mal Peter, Lothar, Dennis, Andreas, Uli, Dieter und Klemens nennen.

Und dann sind die Berliner Sessions ja traditionell auch immer ein Anlaufpunkt für Leute, die zwar nicht im Forum präsent sind, aber nach wenigen Sekunden schon dazugehören - um auch wieder nur einige zu nennen: es war klasse, Beppo wieder zu erleben, Klaus ist ein Tier, und Hans würde ich mir gern mal als Drummer ausleihen. :-)

Die für mich faszinierendste Neuentdeckung dieser Session war Little "Dennis" Wing, der einen atemberaubenden Pfirsich-Ton (ihr wißt schon: reif und saftig) und eine wahnsinnige Technik hat. Wer so jung schon soviel weiter ist als die meisten doppelt so alten, kann mal ein ganz ganz Großer werden.

Ganz groß war übrigens auch die Musikalität. Hier läuft gerade Falks grandiose CD, und das ist ja ein schon erschreckend hohes Niveau. Von so einer an Grateful Dead und Phish und WSP gemahnenden Session-Mucke hatte ich bislang ja nur geträumt. Es wurden nur ganz wenige Blues gespielt, es wurde viel gesungen, und selbst die improvisierten Instrumentals hatten Geist und Seele.

Für mein Empfinden war es die leiseste Session bislang. Ich habe meinen Gehörschutz nicht einmal benutzt. Natürlich, inzwischen bin ich tauber geworden, sagen sicher jetzt wieder einige. Aber es war einfach viel Disziplin da.

Der elektrische Gitarrist an sich neigt ja dazu, sich selbst nur dann als laut genug zu empfinden, wenn er mindestens doppelt so laut wie der ganze Rest ist. Manche leiden stärker darunter, zum Beispiel ich selbst, Ferdi, Muelrich auch ein bißchen, Lothy (aber der war ja leider nicht da), um nur mal einige zu nennen, und andere sind schon weiter fortgeschritten bei der Selbstmäßigung.

Besonders ist mir da Andi-O aufgefallen, der nicht nur schulbuchmäßig perfekt und dabei doch stets lebendig spielt, sondern auch immer die ideale Lautstärke gefunden hat. Er war nie zu laut und immer sehr gut zu hören. Michael J. und Dennis auch. Davon hat die gesamte Session profitiert. Ach, und auch wenn Jochen das nicht gern hört, Du warst für mich immer genau in der richtigen Lautstärke zu hören, man hörte Dich sehr gut raus und vielleicht wärst Du mit einem kräftigeren Amp ja auch zu laut gewesen. ;-)

Bei den Leuten, die ich schon kannte, habe ich mich in jedem einzelnen Fall über das Wiedersehen gefreut. Endlich habe ich mal mit Martin Abend, meinem Bruder im Geiste, ein paar mehr Worte wechseln können. Das Tieftaucher-Gespräch mit Juergen, Pepe und Hanky Urlaubsau fand ich auch sehr wertvoll. Natürlich bedaure ich auch die vielen Gespräche, die ich mangels Zeit nicht habe führen können, aber so sind sie nun mal, die Sessions. Man versteht sich eben auch ohne viele Worte.

Vielen Dank an das Berliner Session-Team, den großen Organisator Mathias, die unglaubliche Wohlfühl-Gastgeberin Saidy und ihren Lothar (den wir beim nächsten Mal mitschleifen, oder?) Achim für seinen Bass-Amp mit dem fantastischen Sound, Michael für das Lick, Andi für "Hasstempo", Ferdi für die erfrischenden Straßenzustandsberichte, Falk fürs Recording, Uli fürs Vorlassen an der Ampel ;-), Juergen für Juergen, die ich vergessen habe zu erwähnen für Euer Verständnis, an Euch alle für Where is my Mind, welches mir nicht mehr aus dem Kopf geht, und übrigens gerade auch läuft, für Eure Liebe und überhaupt.

Ach ja, und: Matthias hat gefehlt.


Les ich das alles jetzt nochmal durch? Och nö. Ich hab eh was vergessen. Egal jetzt. Achso, eins noch:

Wir hinken der langfristigen Planung ja etwas hinterher, deshalb frag ich schon mal vorsichtig: wann (und vor allem: wo) ist die nächste Session?


Keep rockin'
Friedlieb


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