(Amps) Eigenbau: Tilt Back Legs - Modell "Easy Rider"


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Beitrag von Kurt vom Juli 02. 2005 um 12:17:59:

Hallo zusammen,

nachdem hier kürzlich über Fender "Tilt Back Legs", deren Größe, Preis, Vor- und Nachteile diskutiert wurde, kam ich auf die Idee, mir solche Teile selber zu bauen.
Hier mein Bastelbericht.

Ich sollte wohl vorausschicken, daß ich in einem metallverarbeitendem Betrieb in der Entwicklung arbeite und guten Zugriff auf den dortigen Prototypenbau habe. Sonst wären die Anfertigung dieser Teile und die Verfügbarkeit z.B. der Spezialschrauben und der Lagerbuchsen kaum möglich gewesen.

Als erstes kam die Konstruktion der Füße. Also Amp gegen ein Regal gekippt (aus der 90°-Vertikalen in 55°-Schräglage) und mit einer Pappschablone die Länge der Füße und die Position des Drehpunkts ausgelegt. Die Füße sind nur 275 mm (10,8 Zoll) lang geworden, der Drehpunkt befindet sich 222 mm über der Unterkante des Amp-Gehäuses.
Die Füße habe ich aus 3 mm dickem Edelstahlblech laserschneiden lassen:



In die Drehpunkte sind schwarze Gleitlagerbuchsen eingepreßt. Die sorgen dafür daß sich die Füße leicht aber trotzdem so stramm ausklappen lassen, daß sie nicht durch ihr Eigengewicht wieder einklappen.

Stichwort Eigengewicht: die vielen Löcher sind nur zur Gewichtsersparnis da, haben mich aber auch zur Namensgebung „Easy Rider“ inspiriert. ;-)


Die Kleinteile:



links nochmal die Gleitlagerbuchsen. Hinten zwei Einschraubmuttern mit Innengewinde M8 aus dem Baumarkt (für mich die einzigen Kaufteile), in der Mitte zwei Gewindebolzen (Schrauben) mit einem Absatz, auf dem sich dann der Fuß drehen wird, vorne zwei ganz normale Beilagscheiben M8.
Von Einschraubmuttern, Gewindebolzen und Scheiben brauchte ich je 4 Stück.



Mit einer Tischbohrmaschine und einem 12er Bohrer habe ich die Sacklöcher für die Einschraubmuttern - zunächst nur an den Drehpunkten, die Anschläge kommen später - gebohrt (und dabei viel gezittert, ob ich nicht den Amp ruiniere!),
damit die Muttern ganz grade drinsitzen. Aber sie dann auch gerade einzuschrauben ist verflixt schwer, das ist sicher nicht die ideale Lösung. Aber wenn sie erstmal drin sind, halten sie sehr gut.
Besser weil in kleinere Löcher und vielleicht einfacher gerade zu montieren wären Einschlagmuttern, aber die paßten längenmäßig nicht mit den Gewindebolzen durch das 22 mm
Amp-Gehäuse, sie waren zu kurz.

Sind die Einschraubmuttern erst mal drin, werden die Füße mit den Gewindebolzen gegen eine Beilagscheibe eingeschraubt.
Dann kippt man den Amp wieder gegen das Regal, klappt die Füße auf den Boden und markiert die Bohrungspunkte für die Anschläge - das sind die gleichen Gewindebolzen, wiederum
in Einschraubmuttern.


So sieht der fertig montierte Fuß bzw. der gekippte Amp aus:






Was finde ich gelungen, was würde ich anders machen?

Gelungen:
- Coole Optik
- kaum Zusatzgewicht
- Füße lassen sich leicht drehen ohne durchs Eigengewicht zurückzuklappen, nix wackelt,
nix baumelt wenn ich den Amp herumtragen
- robust: die Drehpunkte und Anschläge halten für die Ewigkeit, da leiert nix aus

Nicht so gut:
- Einschraubmuttern sind beschissen zu montieren, vielleicht wären Einschlagmuttern
(von der Amp-Innenseite her eingeschlagen) besser gewesen
- durch die Löcher sind die Füße sehr weich geworden; willst du mit ausgeklapptem
Fuß durch eine Tür, bleibst du garantiert hängen und verbiegst den Fuß sofort
(so passiert als ich den Amp aus der Werkstatt getragen habe ...)

Wenn jemand Interesse an einem Nachbau hat, helfe ich ihm gerne mit Zeichnungen
weiter, auch mit dem einen oder anderen Kleinteil ...

Gruß
Kurt


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