Re: (Band) No keyboards, no problems ...Beitrag von Frank vom September 15. 2000 um 12:26:50: Als Antwort zu: (Band) No keyboards, no problems ... geschrieben von Harvey am September 15. 2000 um 10:45:52: : Den Spruch sah ich vor Jahren auf einem Sticker eines holländischen Band-Busses (Drei-Mann-Combo) - da muß was dran sein. Ich habe nämlich in meinem vorgerückten Alter das getan, was man in den Siebzigern drei Tage nach dem Kauf der ersten Gitarre und der zugehörigen Übungseinheiten zu tun pflegte: Ein Rock-Trio aufgemacht. : Wir kennen uns alle drei sehr lange, haben jahrelang in verschiedenen Bands zusammen gespielt, aber immer war mindstens ein Keyboarder dabei - und jetzt eben nicht. Vor dem ersten gespielten Ton hatte ich ein bißchen meine Bedenken - Bubili so ganz allein und verloren auf der Bühne, es fällt sofort auf, wenn man so richtig daneben greift, man muß/kann/darf so viel spielen, wie man will - also es hat uns drei ungeheuer gereizt, und die Vorstellung war gleichzeitig auch sehr gefährlich ... ja, lacht Ihr nur. Ich war Keyboard-süchtig, ich dachte ohne nicht ohne überleben zu können. Oh Brüder, wie war ich verblendet. : Bei der ersten Probe, schon nach der ersten Nummer: Die Augen blitzen, mühsam unterdrücktes Freudengeheul (innerlich), wir sehen uns an und wissen Bescheid: DAS IST ES. : Jeder hört sich und die anderen, der Gesamtsound total transparent, egal ob clean oder crunch oder hi-gain mit Delay und Chorus, Vibe, Harmonizer oder weiß der Teufel was. Und zwar nicht nur subjektiv so empfunden, sondern auch auf den Kontroll-Aufnahmen. Und man muß auch gar nicht so viel spielen, damit "was los ist" - Irrtum. Das Ganze bricht auch nicht zusammen, wenn bei Soli der Teppich fehlt - alles Quatsch. : Theoretisch weiß ich das alles - Frequenzüberlagerungen, verschiedene Delayzeiten und damit Räume, die sich : Das Goilste: : 1. Es "drückt" und fährt tierisch, vor allem bei verzerrten Rhythmus-Sounds : 2. Wir proben doppelt so laut wie in unserer "offiziellen 5 Mann-Band", aber die Rübe dröhnt hinter nicht, kein Kopfdruck, kein Pfeifen - es klingt sozusagen "angenehm brutal". Sind die sonstigen üblen Symptome Ausdruck unterdrückten Keyboarder-Hasses? Immerhin haben die immer was Schweres zum Schleppen dabei und sehen einen dann mit diesem hilflos-auffordernden Blick an, wenn sie nachts um 2 neben ihrem Gerümpelberg stehen, der noch verladen werden muß ... und wenn man nicht nein sagen kann, rächt sich das irgendwann ... : Oder sind wir zu seit -zig Jahren zu blöd, so was auch MIT Keyboards hinzukriegen? Oder haben Holländer immer recht ? : Egal, ich bin im Moment wieder siebzehn, höchstens. : Abgesehen davon: Mehr Gage, problemloserer Auf/Abbau, schnell verabredet, alles viel flotter und direkter in jeder Hinsicht, a lean and clean machine. : WOW ! : hast ja so recht! geht mir auch so. allerdings glaube ich, dass die musiker eines trios ihre instrumente schon sehr gut beherrschen und einsetzen müssen. der sound ist eben transparenter und man hört die fehler leichter. außerdem scheint mir hier das menschliche und musikalische 'auf einer Wellenlänge liegen' noch wichtiger, als in größeren bands. ich hab auch das gefühl, das die songs im trio mehr "knallen", weil alles viel direkter klingt (ich rede von einem rock-trio). trotzdem sind keyboarder ja auch nette menschen und dürfen musik machen. im moment geht's mir aber eben so, dass ich ein trio viel spannender finde und das empfinden habe, ich kann da mein innerstes direkter und schnörkelloser umsetzen. beim musik hören ist das wieder ganz anders, da machen mich nach wie vor, bläser, streicher, keyboarder, percussionisten etc. mächtig an. es ist halt nur beim eigenen musizieren so. frank
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