Re: (Meinung) Wie mir Slash den Jazz beibrachte (nicht nur für Jazzer)Beitrag von Silvio vom September 08. 2000 um 14:23:22: Als Antwort zu: (Meinung) Wie mir Slash den Jazz beibrachte (nicht nur für Jazzer) geschrieben von Matthias am September 08. 2000 um 13:10:11: Hallo Matthias Du nimmst einen geplanten Beitrag von mir vorweg!!! :-) Nein, was Du schreibst ist absolut richtig und deckt sich mit meinen Erfahrungen, die ich in den letzten paar Wochen gemacht habe. Der harte Kern meiner Bigband organisierte jeweils donnerstags eine Jazz-Session, da während der Semesterferien im Sommer offiziell nichts läuft. Meistens ging das so ab, jemand hatte ein Realbook dabei, wir schlugen eine Seite auf, kopierten das Zeug für alle und begannen einfach mal zu spielen - ohne vorherige Analyse und Absprache. Erst Thema, dann musste jeder mal einen Durchgang lang ins kalte Wasser springen. Für mich war das anfangs ziemlich ungewohnt, weil das ein Ansatz ist, welchen ich noch nie praktiziert hatte. Gut, ich spielte eigentlich nie Jazz, aber bei dem Rockzeug das wir immer hatten waren Skalen und alles immer festgelegt, man kannte seine Patterns. Und plötzlich kann ich mich nicht mehr an meine Fingersätze klammern, sondern muss meine Ohren einschalten und danach spielen. Mein Problem ist meistens, ich habe den Ton tatsächlich im Kopf, den ich spielen möchte, aber ich finde das Ding auf der Gitarre nicht und lande beispielsweise genau einen Halbton daneben. Das ist wohl genau das, was man nicht lernt, wenn man jahrelang Skalen übt: Tatsächlich das zu spielen was man im Kopf hat. Das mag hinhauen, wenn man Zeug spielt, was nie moduliert, aber sobald ein paar Wechsel drin sind hat man mit den Skalen einfach keine Chance mehr. > Vielleicht sollten wir wieder mehr Musik aus dem Kopf oder dem Bauch machen und weniger aus den Fingern. Vielleicht spielen wir dann ja mal wieder aufregende Soli. Das unterschreib ich blind! Silvio
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden. |