Re: (Meinung) Wie mir Slash den Jazz beibrachte (nicht nur für Jazzer)Beitrag von Bernd vom September 08. 2000 um 13:52:47: Als Antwort zu: (Meinung) Wie mir Slash den Jazz beibrachte (nicht nur für Jazzer) geschrieben von Matthias am September 08. 2000 um 13:10:11: Hi Matthias! : Jazz wird meiner Ansicht nach nicht sehr eingängig vermittelt. Genau das ist das Problem. "Branchenüblich" ist es eher, Zusammenhänge die gar nicht so kompliziert sind zu "kodieren" anstatt die Dinge so einfach darzustellen wie sie sind. Daß man 30 Skalen können muß um zu Jazzen, halte auch ich für Humbug, aber es wird von vielen "Jazzern" so dargestellt. Im Gegenteil, die Zeit die man da reinsteckt, sollte man eher ins "Hören" investieren. Wenn die Musik in einem drin ist, dann kann man auch nach Gehör spielen. Wenn man 30 Skalen kann, dann kann man das noch nicht notwendigerweise. Ich glaube nicht, daß Miles Davis oder John Coltrane so viel über Skalen wußten. Sie erzeugten Klänge, die sie "im Ohr" hatten und ob sie jetzt "alteriert" oder "phrygisch" spielen, war ihnen dabei piepegal. Wenn man zusätzlich zum Hören sich noch etwas mit Theorie beschäftigt kann das Helfen (um vielleicht etwas schneller zu hören), aber das Hören ist eindeutig wichtiger. Genauso wie man einen Liebesbrief schreiben kann, ohne Germanistik studiert zu haben, kann man Jazz spielen ohne eine Theorieprüfung abgelegt zu haben
Schau Dir mal eine Video von Dizzy Gillespie an.
Das ist der Eindruck, der von den Freaks so erweckt wird - es gibt sehr viele Gegenbeipiele. : Vielleicht sollten wir wieder mehr Musik aus dem Kopf oder dem Bauch machen und weniger aus den Fingern. Vielleicht spielen wir dann ja mal wieder aufregende Soli. Das ist es - deshalb hör ich z.B. lieber Carlos Sanatana als John Petrucci (sorry Ben ;-)
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