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(Bass) Billig kauft man teuer

Hiho,

ich habe mir im vollen Bewusstsein, dass das kein Instrument für die Ewigkeit wird, vor kanpp zwei Jahren einen Akustikbass der Günstighausmarke des Händlers mit dem großen T zugelegt, weil die Gelegenheitsakustikband sich mit einer dritten Gitarre verstärkt hatte und mein alter EKO Bass wirklich rein akustisch ist und einfach zu leise. Also musste was her, was mittels Abnehmer ein wenig unter die Saiten gegriffen bekommt und zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich nicht zum allergünstigsten Modell gegriffen habe. Und für ca 280EUR bekam ich dafür ein Instrument, auf dem man tatsächlich erstaunlich gut spielen kann, für den Einsatzzweck des gelegentlichen Akustikfiedelns und der Möglichkeit, das Ding auch mal verstärkt zu bekommen, kann man nicht meckern. Die Verarbeitung ist ok, die tiefe E-Saite hat in den oberen Lagen etwas Probleme mit der Durchsetzung, die Griffbrettkanten könnten ein wenig besser abgerichtet sein, im verstärkten Betrieb merkt man, dass der Piezo auch nicht gleichmässig über alle Saiten das gleiche "Volumen" rüberbringt, aber dennoch: Alles in allem ein guter Griff. Ich wäre auch echt nicht genötigt, hier nun ein Posting abzusondern, wäre nicht gestern etwas passiert, was ich so noch nie bei einem Instrument hatte:

Ich kniegele so ein wenig auf dem Bass rum, während ich auf den Rest der Akustikband wartete. Bissl Finger aufwärmen, rumgenudel halt. Ein kleines Bending auf der unteren, der G-Saite, und auf einmal macht es ein "Knöck" Geräusch oben von der Kopfplatte und plötzlich liegt die Seite flat auf dem ersten Bund auf.

Rumsuchen was da los ist, Kopfkratzen, unglaublichwichtigtunundamhalsentlangkucken… sieht alles OK aus, der Hals hat nicht plötzlich einen Bogen nach hinten, sondern weiterhin fast gerade, ein leichten Bogen nach vorne, so wie zuvor. Unten am Steg hat sich auch nix verändert, die Wicklung oben am Wirbel ist auch noch wie vorher, die Saize hat auch nicht plötzlich Spannung verloren. Hm.

Bleibt also noch der Sattel, und siehe da, die Saite sitzt inihrer Kerbe, aber diese ist (auf einmal?) so tief, dass die Saite quasi schon auf Griffbrettholzhöhe aus dem Sattel kommt. Hö?! Genau. Daraufhin kucke ich mir die anderen Kerben genauer an und stelle fest: Alle Kerben sind tief eingekerbt, enthalten aber in der Kerbe eine Art Füllung, so als hätte man da Harz oder eben einen Kleber, der klar, aber sehr hart aushärtet reingekippt, und auf dieser Schicht laufen die Saiten. WTF?!
Offenbar hat sich also dieses "Harzbett" in der G-Kerbe verdünnisiert, und nun liegt die Saite flach auf.

Ok, Sherlock, irgendwo muss der günstige Preis ja herkommen, aber dass da offenbar ab Werk schon mit Superkleber? Nagellack? TopSecretIngredientZurKlangübertragung? gearbeitet wurde, hat mich doch etwas, hm, verwundert.

Jetzt zu meinem eigentlichen Problem: Ich muss am Wochenende mit dem Ding nen kleinen Auftritt spielen und am Montag geht es zu einer Abendsession ins Studio.
Für eine "richtige" Reparatur aka Steg runter, neuer Steg rein, bleibt keine Zeit, und einen guten Knochensattel auf das Billigteil draufzumachen halte ich auch für leicht übertrieben. Also würde ich am Liebsten genauso pfuschen wie das Werk und die Kerbe auffüllen. Den Sattel rauskloppen und mit nem Funier höher heben erscheintmir angesichts der bereits geleisteten Klebeorgie, die da herrscht, auch eher schwierig.

Hat das von Euch McGuyvern schon mal jemand gemacht, also Sekundenkleber in die Kerbe? Geht das? Läuft mir die $31553 nicht aufs Griffbrett, selbst bei Krepp oder Tesaabgeklebe? Gibt es da noch einen anderen Tip? Zur Verfügung hätte ich momentan Sekunenkleber "Gel" von Pattex -- Gel in der Hoffnung, dass der nicht komplett verläuft.

Die andere Alternative wäre, das genauso zu lassen für den Auftritt und das Studio und die G-Saite nicht leer zu spielen, weil ab dem ersten Bund ist ja alles wieder ok, wenn ich den Hals etwas mehr duchhängen lasse.

Für die Anschaffung eines "gescheiten" Akubasses ist das gelegentliche Akustikausritt doch zu selten.

Was meint Ihr?

Viele Grüße,
Budget-Tom(2)


Re: (Bass) Billig kauft man teuer

Hallo Tom,

es gibt einen Kleber,der mit UV Licht härtet. Ähnlich wie das Zeug beim Zahnarzt oder im Nagelstudio. Der Kleber ist nicht besonders flüssig, sollte also beim Auftrag gut zu handeln sein. Nach dem Härten mittels beigefügter Minilampe kann man ihn auch noch schleifen. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich ca.10 Euronen dafür bezahlt. 

LG

Stefan 


Re: (Bass) Billig kauft man teuer

Hallo ihr Lieben,

das ist die sinnvollere Lösung, wie ich finde.

Ein neuer Sattel kostet vielleicht 5€, der ist ohnehin mal fällig, und 20€ nur zum verschlimmbessern macht keinen Sinn. Dann lieber so wie Manuel vorschlägt schummeln, für einen Gig geht das schon.

Gruß Martin


Re: (Bass) Billig kauft man teuer

Hi Stooge,

ha, das hatte ich mir auch überlegt. Also Capo, nicht der Knochen.
Dazu müsste ich mir erstmal n Satz (Bund?)Feilen zulegen, und welche richtige Tiee/Breite/Position die Kerben da haben müssen, hmm. Das Plastikmassaker kann da ja nicht wirklich als Vorlage dienen. Mal schauen. Die Superkleberlösung scheint zu fuktionieren, obwohl der erste Ansatz scheiterte, weil ich zu ungeduldig war. Mit Warten habe ich es nicht so, das hat mir auch eine aufstrebende Modellbauerkarriere versaut, damals(tm) ;-) Jedenfalls scheint der zweite Anlauf zu klappen, die Füllung ist hart und scheint sich gut verbunden zu haben. Ich lasse das noch bis morgen abend in Ruhe, dann kommt die Saite wieder drauf und dann hält das hoffentlich bis zu einer Nachhaltigeren Reparatur.
gruss
Tom


Re: (Bass) Billig kauft man teuer

Moin Tom,

Epoxidharzkleber in die Kerbe, aushärten lassen und dann mit 'ner Sattelsäge vorsichtig auf die gewünschte Höhe runtersägen. Zur Sicherheit zwischendurch immer wieder die Saite spannen und Höhe testen. Gut möglich, daß beim Baß auch 'ne Feinsäge paßt. Ausprobieren.

Hab ich gefühlt schon hundert mal gemacht. Ist billig und schmutzt nicht. Und funktioniert.

Gruß Falk


Re: (Bass) Billig kauft man teuer

Moin.

UHU MaxRepair

Ich zitiere mal die Webseite:

UHU MAX REPAIR UNIVERSAL


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Ich habe da bei einer Akustikgitarre nach der Reperatur tatsächlich keinen Sattel mehr getauscht. Pfusch, aber das Ding klingt noch.

Das Zeug gibt es sogar im Drogeriemarkt.

Gruß

Ugorr


Re: (Bass) Billig kauft man teuer

: Moin Tom,
: Epoxidharzkleber in die Kerbe, aushärten lassen und dann mit 'ner Sattelsäge vorsichtig auf die gewünschte Höhe runtersägen. Zur Sicherheit zwischendurch immer wieder die Saite spannen und Höhe testen. Gut möglich, daß beim Baß auch 'ne Feinsäge paßt. Ausprobieren.
: Hab ich gefühlt schon hundert mal gemacht. Ist billig und schmutzt nicht. Und funktioniert.
: Gruß Falk

wenn du 2 komponentenkleber damit meist, bin ich sofort bei dir. damit habe ich schon soviel geklebt und repariert, man muß nur gedult haben, bis der ausgehärtet ist.

Lieben Gruß

lothar


Re: (Bass) Billig kauft man teuer

: Moin Tom,
: Epoxidharzkleber in die Kerbe, aushärten lassen und dann mit 'ner Sattelsäge vorsichtig auf die gewünschte Höhe runtersägen. Zur Sicherheit zwischendurch immer wieder die Saite spannen und Höhe testen. Gut möglich, daß beim Baß auch 'ne Feinsäge paßt. Ausprobieren.
: Hab ich gefühlt schon hundert mal gemacht. Ist billig und schmutzt nicht. Und funktioniert.
: Gruß Falk

Huhu Tom,

Da kann ich auch mal senfen: wenn Du die Kerbe nachfeilst, dann nimm ein dünnes Metallineal, und zieh das durch die Kerbe mit dem vorderen teil, der hintere Teil sollte die ersten 2 Bünde dahinter abdecken´und auf dem 2. Bund aufliegen. Wenn das Lineal aus der Kerbe läuft, sollte es leicht nach unten fallen auf den ersten Bund und dabei gleichzeitig immer Kontakt zum 2. Bund haben. Dann ist die Kerbe noch nicht zu tief. Geht auch mit einem anderen Lineal, das dünn genug ist, aber Metall klackt so schön merkbar :-) Achso, dafür muss der Hals absolut gerade eingestellt sein.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Bass) Billig kauft man teuer

Jonas!

:-)
Ich habe den Satz nun viermal gelesen, aber ich fürchte, ich verstehe es nicht. Macht aber nix, denn ich verblöde gegen Abend immer ein wenig, vor allem an so Tagen wie heute, wo irgendwo das siebte Tor der Dienstleisterkundenhölle geöffnet wurde, aber das ist eine andere Geschichte.
Also, öhm, was sägt wo wie wann wen was weg? Vorderer Teil? Hinterer Teil? Der hintere deckt zwei Bünde ab und liegt auf dem zweiten auf? Häh? :-))) Ich fürchte, ich brauche da eine Skizze dazu…
Jedenfalls hat meine Superkleberreparatur einigermaßen geklappt, aber die Saite hat sich schon wieder zu tief reingeschafft, der Kleber ist also nicht hart genug.
Ich werde nen neuen Sattel reinmachen.

Viele Grüße und danke für die ganzen Tips und Anregungen
Tom


Re: (Bass) Billig kauft man teuer

Moin Tom,

Ja, ich bin nicht gut in sowas, ich versuche es mal so:

Du schaust seitlich auf das Griffbrett.

Metallineal hochkant nehmen, und in der betreffenden Sattelkerbe und dem 2. Bund (oder dem 3.4., je nachdem, wie lang das Lineal ist) aufliegen lassen. Jetzt ziehst Du das Lineal vorsichtig durch die Sattelkerbe nach hinten, in Richtung Bünde und drückst dabei gleichzeitig leicht nach unten. Wenn das Lineal jetzt die Sattelkerbe verlässt, sollte es leicht nach unten, auf den ersten Bund "knallen". Das gibt so ein leichtes "Töck" Geräusch. Und Du spürst ja auch eine Vibration im Lineal. Wenn das so ist, ist alles okay. Wenn die Kerbe geil gefeilt ist, dann ist das nur ein ganz zartes "Töck". Shice ist, wenn gar kein "Töck" mehr da ist. Bei einem Knochensattel ist das "Töck" natürlich klanglich viel geiler, als bei Plasic, Tusq, oder sonstigem neumodischen post-1959 Dreck, logo.13. Obertonreihe, harmonisch verschränkt, mit potentem Strahl und so.

Wenn Du einen neuen Sattel machen willst, dann hol Dir vielleicht auch so ein Sattelkerbenlineal, da sind so Standard Saitenabstände drauf, finde ich sehr praktisch und kostet nicht viel. So einen Sattel braucht mn ja dann doch ab und an mal :-)

BTW, hat der Bass ein Palisandergriffbrett? Seit ein paar Wochen ist ja jede Palisanderart unter CITES II geschützt, ausgenommen Rio Palisander, dass ist ja CITES I. . D.h., pro forma sollte man sein Instrument, dass Palisander irgendwie verbaut hat (Furnier, oder massiv ist egal) und zu dem man keine Rechnung hat, oder eine Nachweis, dass es vor dem 2.1.2017 in der EU war beim örtlichen Umweltamt anmelden. Die sind da gerade ganz wild unterwegs und vorr. wird es tatsächlich näxtes Jahr Engpässe geben, bei Instrumenten, die Palisander verbaut haben (oder Bubinga, Cocobolo, Pau Ferro, Santos etc.pp.).

Dafür gibt es jetzt die Möglichkeit, auch mit seinem Rio Palisander Instrument wieder im gesetzlichen Rahmen aufzutreten, wenn nicht das Instrument, sondern die künstlerische Darbietung im Vordergrund steht. Das geht dann auch bei kommerziellen Auftritten. Und alles nicht Rio Palisander ist bei Vorerwerb auch stressfrei, sofern nachweisbar, und bei Verkauf innerhalb der EU als Privatperson stressfrei. Nur bei Export in Drittland, da sollte man dann schon die Dokumente am Start haben. Gilt ab 2.1.2017, wie gesagt.

Alles Gute!

Mr. Töck


Palisander (war: Billig kauft man teuer...)

Moin Jonas,

Hammer. Da hat der Aussensaiter ja mal wieder eine echte Öffentlichkeitarbeits-Funktion. Das hat hier auf den Britischen Inseln (die ja bei der EU nicht mehr mitmachen wollen) so weit ich sehen kann gar keiner auf dem Zeiger. Was ja evtl. dann merkwürdig werden könnte, wenn eines Tages gliente Instrumente in die EU mitgenommen werden wollen.

Ich weiss zum Beispiel bei keinem meiner Instrumente, was für Hölzer drin sind, und bis auf eines sind alle second hand zu mir gelangt, über eBay or bar auf die Hand. Wat macht man nu?

Jedenfall - Danke vielmals für die Details!!

ullli

: BTW, hat der Bass ein Palisandergriffbrett? Seit ein paar Wochen ist ja jede Palisanderart unter CITES II geschützt, ausgenommen Rio Palisander, dass ist ja CITES I. . D.h., pro forma sollte man sein Instrument, dass Palisander irgendwie verbaut hat (Furnier, oder massiv ist egal) und zu dem man keine Rechnung hat, oder eine Nachweis, dass es vor dem 2.1.2017 in der EU war beim örtlichen Umweltamt anmelden. Die sind da gerade ganz wild unterwegs und vorr. wird es tatsächlich näxtes Jahr Engpässe geben, bei Instrumenten, die Palisander verbaut haben (oder Bubinga, Cocobolo, Pau Ferro, Santos etc.pp.).
: Dafür gibt es jetzt die Möglichkeit, auch mit seinem Rio Palisander Instrument wieder im gesetzlichen Rahmen aufzutreten, wenn nicht das Instrument, sondern die künstlerische Darbietung im Vordergrund steht. Das geht dann auch bei kommerziellen Auftritten. Und alles nicht Rio Palisander ist bei Vorerwerb auch stressfrei, sofern nachweisbar, und bei Verkauf innerhalb der EU als Privatperson stressfrei. Nur bei Export in Drittland, da sollte man dann schon die Dokumente am Start haben. Gilt ab 2.1.2017, wie gesagt.
: Alles Gute!
: Mr. Töck


Re: Palisander (war: Billig kauft man teuer...)

Hallo Ullllli,

Ja, das habe ich die letzten Wochen fast jeden Tag mit den Behörden auszubaldovern versucht :-)

Was ich bis jetzt weiß (betrifft nur CITES II, logo):

- Privatpersonen müssen den Vorerwerb NICHT anmelden

- Im Falle des privaten Verkaufs innerhalb der EU muss man auch keine Papiere vorlegen

- Im Falle von privatem Verkauf in ein Drittland, kann die Behörde des Landes, in das verkauft wird, Papiere anfordern, die entweder den Vorerwerb dokumentieren (Rechnung, Gutachten), oder den rechtmäßigen Erwerb (Rechnung, falls nach dem 2.1.2017 gekauft)

ABER:

Es gibt so einen Passus, dass man als Privatperson bis zu 10 kg legal einführen darf. Ob hierunter auch privater Handel fällt, habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können.

Was mir versichert wurde vom für uns zuständigen Umweltamt: im Falle von Umzug in ein Drittland kann ich meine Instrumente bedenkenlos mitnehmen, weil zum Haushalt gehörig.

Was für mich auch noch nicht klar ist: darf kein Baum mehr gefällt werden, oder gibt es "Quoten" ? Das mit den Quoten würde imho schon Sinn machen. Ich stelle mir den bauern vor, auf dessen Gelände Rio Palisander wächst. Der Baum ist ja quasi wertlos, weil unter CITES I. Also was machen? Da rode ich doch lieber die Fläche für die Rinderzucht und verbrenne das Holz im Ofen. Also, doof, denke ich. Da wäre eine Quote die bessere Variante.

Nette Anmerkung am Rande: der Mitarbeiter des BfN sagte mir am Telefon, man sei sehr überrascht vom Umfang der Verwendung im MI Bereich, das hätte man vorher nicht gedacht, dass hundertausende Instrumente jedes Jahr mit Palisander oder anderen unter CITES II fallenden Pflanzen gebaut würden. Und er sagte mir durch die Blume, dass die MI Branche scheinbar hauptverantwortlich für den Raubbau an Palisander sei, da eben hier so viel verwendet würde. Mehr als bei Möbeln, oder Booten, oder Parkettfirmen, wie ja sonst immer behauptet wurde. Das ist aber nur meine Interpretation seiner Worte.

Was heißt das für den Privatmenschen?Alles nicht so wild, aber ab dem 2.1.2017 auf jeden Fall Rechnungen aufbewahren, falls das mal unter CITES I fällt, hat man hier weniger Stress wegen Vorerwerbanmeldung etc. .

Mahagoni wirde wohl als nächstes dran sein, aber das ist noch nicht spruchreif.

Für Handel und Gewerbe sieht die Sache komplett anders aus.

Das ist aber nur mein derzeitiger Kenntnisstand, da kann sich noch das ein oder andere Detail ändern, also, für die Richtigkeit der obigen Aussagen verbürge ich mich natürlich nicht, ist klar.

Alles Gute!

Jonas


Re: Palisander (war: Billig kauft man teuer...)

Lieber Jonas,

: Ja, das habe ich die letzten Wochen fast jeden Tag mit den Behörden auszubaldovern versucht :-)

vielen Dank für Deine wertvollen Beiträge zu dem Thema. So haben wir alle was von der vielen Arbeit, die Du da reingesteckt hast!

(Außerdem ist es schön, Dich mal wieder zu lesen hier.)

Keep rockin'
Friedlieb


Re: Palisander (war: Billig kauft man teuer...)


vielen Dank für Deine wertvollen Beiträge zu dem Thema. So haben wir alle was von der vielen Arbeit, die Du da reingesteckt hast!

Hallo Friedlieb,

Oh mann, da schneidet man einmal auf...:-) Also, fast jeden Tag in den letzten Wochen heißt ja dann nicht den ganzen Tag und da die zuständigen Behörden allesamt ganz wunderbar kooperativ sind, ist das auch kein großer Aufwand. Der Aufwand besteht nur darin, die geballten Informationen zu sichten und zu klären, wo nötig, denn das habe ich oben vergessen zu erwähnen:

Für die Vorerwerbanmeldung sind die Umweltämter der Länder verantwortlich und sind da in gewissen Grenzen frei in ihren Anforderungen. Also, was in Bayern gilt, muss nicht in NRW gelten. Zudem sind die Vereinbarungen der Vertragsstaatenkonferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen (oder so ähnlich :-)) vom 17.10.2016 wohl noch nicht offiziell in EU Regularien übernommen worden, sprich, es kann gut sein, dass die zuständige Behörde vor Ort davon noch nicht gehört hat, bzw. noch gar keine Info hat, wie man das genau umzusetzen hat.

Zudem kann ja jedes Land, dass die Beschlüsse umsetzt/umsetzen wird anders vorgehen. Die USA sind da z.B. sehr penibel, lt. einem Schreiben der dortigen Behörde. Da kann ich mir gut vorstellen, dass in der 1. Jahreshälfte mancher Container aus den USA erst spät nach Europa gehen wird, und Export in die USA würde ich mir persönlich, ausgehend von dem Schreiben, nicht antun wollen.

Aber wie bei Rio Palisander damals eben auch, wird sich das alles vermutlich in den nächsten 6 Monaten einpendeln und v.a. die notwendigen Vorgehensweisen eingespielt und abschließend geklärt haben. Ob Palisander teurer wird? Ich denke ja, man hat ja jetzt einen "Mehraufwand".

Und was ja auch ein schöner Nebeneffekt sein könnte: endlich schaut man auch im MI Bereich im großen Stil auf alternative Hölzer/Werkstoffe, das wird spannend und interessant imho. Im Prinzip haben wir ja so viel endgeile Hölzer z.B. hier in Deutschland, da braucht es eben auch kein Tropenholz. Aber, okay, so richtig schick dunkle Hölzer für Griffbretter, das ist dann auch bei uns eher selten. Aber da kann man ja Richlite oder Micarta nehmen, die haben wenigstens den Vorteil, ein homogenes Material zu sein und damit "berechenbarer" als ein Naturwerkstoff. Ich bin mir eh nicht so sicher, ob die ganze Tonholzdiskussion, was klangliche Attribute angeht nicht zum allergrößten Teil von Tradition geprägt ist. Insofern könnte man ja jetzt vielleicht tatsächlich etwas bewusster und vllt. auch unvoreingenommener andere Materialien prüfen. Jedenfalls, ich finde die Entwicklung jetzt sehr gut und bin gespannt, mit was die Hersteller dann demnächst an Materialien um die Ecke kommen, es gibt so viel schicke Sachen da draußen, die ich gerne mal auf Gitarren sehen würde, die nicht "Boutique" sind.

P.S.: Abalone/Perlmutt ist ja auch noch so ein Thema bzgl. CITES, aber da habe ich noch keine endgültige Aussage von unserem Umweltamt zu, welche Sorten wie betroffen sind.

Alles Gute!


Re: Palisander (war: Billig kauft man teuer...)

Hallo Jonas

Danke für die Info! Ich sehe schon: mein ca. 45- jähriger Schecter- Bass wird wegen seines EINTEILIGEN Palisanderbody immer mehr zur veritablen Kapitalanlage :-) Ein ehemaliger Arbeitskollege hatte damals schon 3000 CHF dafür hingeblättert! Spiele ihn immer noch oft und gerne.

Gute Zeit und herzliche Grüsse aus dem Süden!

Christoph