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(Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Hallo,

bevor hier nur noch rollende Büsche und Spinnweben durchs Forum wehen/rollen, verbinde ich doch mal das Notwendige mit dem (hoffentlich) nützlichen.

Und zwar, hier sind doch auch so Bastelwastel unterwegs. Also so Ampbastelwastel. Lötkolbenauskenner, Schaltungs-Schlaubis.

Mir ist da ein kleines Malheur bassiert, und da hier ja ausser den Kneipenbewohnern keiner mitliest, kann ich es verraten. Eine kleine Geschichte von schnell vergehender Zeit und irgendwann mach ich mal und … naja. Also. Vor ca drei Jahren habe ich bei einer spontanen Session im Proberaum einen Bassmap eines Bekannten benutzt, der da schon seit Jahrhunderten steht (also der Amp, nicht der Bekannte). Bzw, ich wollte den benutzen, aber es kam anders: Eingeschaltet, lautes *Pöffz*, Sicherung geflogen. Neue Sicherung rein, gleiches Spiel. Bin dann bei der Session auf meinen Gitarrenamp ausgewichen, war auch OK, weil es zum Glück nicht so laut wurde.

So, dann habe ich den Amp mit nach Hause genommen, weil ich kucken wollte, was da los ist. Aufgeschraubt, keine offensichtlichen verbratenen Teile oder Lötstellen gesehen, das Ding mal vorsichtig von Ablagerungen und Staub befreit, Kabel, Lötstellen - alles gut. Sicherung rein, Amp an *pöffz*.

OK, hier komme ich nicht alleine weiter, also werde ich den Amp mal zur Inspektion bringen, dachte ich mir.

Fast Forward: Nach knapp vier Jahren fragt der Besitze des Amps, was er (der Amp) denn so mache. Wahnsinn, denke ich mir, wie die Zeit vergeht.

Ja und nun habe ich mir das Ding nochmal angesehen und bevor ich nun einen Ampschrauber aktiviere (zumal der werte Bekannte sich schon längst was neues leichteres zugelegt hat) -- vielleicht kann ich noch was lernen und vielleicht ist ja hier jemand, der mit mir zusammen quasi das Ding debuggen könnte.

Es handelt sich um einen PEAVEY MKIII 400BH Transenamp von 1978, und die Sicherung, die fliegt, scheint die Endstufe abzusichern, es ist jedenfalls die, die man auch von aussen erreichen kann. Es gibt noch zwei weitere, größere Sicherungen in der Nähe der fetten Elkos (Netzteil?), die sind OK.

Derzeit Suche ich nach einem Schaltplan für das Ding, aber die meisten sind von dem MKIV. Der hier sieht ziemlich zutreffend aus, auch wenn er als "poweramp" gelabelt ist, (und es wohl auch einen 400bh "poweramp" gibt - das teil, was da gerade zerlegt auf meinem Tisch wohnt, ist aber definitiv ein Bass-Head. AUsserdem ist der Plan von 1980, der Amp von 1978, hm).

Jemand Lust, mir da auf die Sprünge zu helfen?

Lötkenntnisse, Multimeter und jede Menge Motivation sind vorhanden; was fehlt, ist Know-How und die evtl benötigten Ersatzteile. Und, falls es die End-Transitoren sein sollten, eine Idee, wie ich die von der Platine losbekommen soll, die sind heftigst verschraubt und verlötet.

Viele Grüße,
Tom


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Huhu,

ich habe den verlinkten Schaltplan angesehen; also die Sicherung, die fliegt, ist die unten links in dem Kästchen mit "Export Transformer". Die ist mit dem ominösen "T.B." verbunden - dieses Bauteil sitzt in echt auf dem Kühlkörper, auf dem die acht Endstufentransistoren wohnen und ich vermute, "T.B." steht für "Thermal Break" und kappt den Strom, wenn das Blecj zu heiss wird.

Ab jetzt wird es in meinem Verständnis nebelig -- wenn die Sicherung doch auf der Netzseite des Transformators sitzt, welches Bauteil, was dann auf der anderen Seite des trafos sitzt, könnte dazu führen, dass diese Sicherung fliegt? Oder heisst das, dass der Trafo durchgehauen ist? Das wäre eher wohl eher suboptimal. :-/

Gruss
Tom


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Huhu Tom,

der mega Auskennbert bin ich da jetzt auch nicht... aber lass uns mal kucken.
Vorweg: Ich gehe davon aus, dass dir die Risiken und Tücken des elektrischen Stromes bekannt sind und dass du die grundlegenden Sicherheitsregeln kennst. Wenn nicht - lass bitte die Finger von der Kiste - auch wenn da keine "Röhren High Voltage" herumgeistert - Netzsppannung an den Flossen macht nur bedingt Spass.

So, wenn die Sicherung vor dem Trafo fliegt heißt das nicht zwingend dass der Trafo defekt ist, sondern erstmal nur, dass an dieser Ecke zu viel Strom fließt ...

Ich würde erstmal die Sekundärseite des Trafos von der Schaltung ablöten oder abstecken (wenn möglich) und kucken bzw. messen was dann passiert.

Wenn dann die Sicherung im Leerlauffall immer noch fliegt, ist vermutlich der Trafo hinüber, - wenn nicht, dann mess mal die Ausgangsspannungen des Trafos, dann sehen wir weiter ...

Btw. Mach mal ein Bildchen von den Innereien. 

Gruß
Stoffel 


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Hi,

test zwei hadder auch bestanden; die endstufe bismauf den zweipoligen kontakt vom rest getrennt, die sekundärseite des trafos wieder mit der schaltung verbunden -- Sicherung bleibt drin.

also sind es doch sehr sehr wahrscheinlich die endstufen transistoren. vorher checke ich jetzt gleich noch mal die beiden dioden die davor hängen, dazu muss ich aber n bissi rumlöten, das kann etwas dauern.

famous last words

gruss

Tom


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Soo, die Dioden sind auch ok,

also jetzt ran an die Endtransitoren. Habe ich schon mal gesagt, dass ich ablöten hasse? Drecksarbeit. 

Aber die erste Hälfte der Endstufe ist ab, und tatsächlich hat einer der Kollegen auf allen Pins/Kombinationen Durchgang.

Jetzt ein Belohnungsbier und dann ran an die zweite Hälfte… boahey

gruss

Tom


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

narf,

Ablötdrecksjobisadrecksjob :-)

Aber schon cool zu sehen, dass da die originalen Transistoren von 1981 drin wohn(t)en… zwei Stück sind dann später getauscht worden -- Transistoren von 1986 -- lediglich einer der '81er muckt. Die anderen sieben messen normal. Angrenzende Bauteile sind auch unauffällig. Hoffen wir mal, dass es mit einem Tausch der 8 Zwerge getan ist.

Sagte ich schon mal, dass ich ablöten hasse? :-)

good night,
Tom


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Moien Tom,

na prima - das sieht doch schonmal gar nicht so schlecht aus. Trafo OK usw.
Also wenn ich, im Moment zwar ziemlich früh am Tag, aber andererseits jetzt doch etwas spät dran wäre, würde ich dir empfehlen mal die Endstufe raus zu nehmen und dann die relevanten Spannungen zu messen ...
Vermutlich ist da einer der Endstufentransen durch ...
Ach ja, hab ich dir schon gesagt, dass das aber eine lustige Löterei wird...
Da brauchst du eine gute "Schlürf mal das Lötzinn weg Saugpumpe" ...

Weiterhin viel Spaß beim Löten und viel Erfolg wünscht 
Stoffel 


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Mahlzeit,

soweit war ich auch schon, unser Basser hat(te) seinen BH400 durch Verwendung eines Instrumentkabels zur Box geschrottet (ist abgeschmort und machte nen Kurzen). Schwieriger als das Auslöten war allerdings das finden eines passenden Transistors, den SJ6357 gibts schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich müsste mal in meinen alten Bestellunterlagen kramen, ich glaube ich hab dann 2N3773 verbaut...funzt auf jednefall wieder, der Amp...
Gruß

Stefan


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Hi Stefan,

der SJ6375 ist ein 15003 - die SJ6357 ist die alte interne Bezeichnung bei Peavey. Im Foto sieht man, dass die beiden rechts, die ca 5 Jahre jünger sind als der Rest, schon ein SJ6357C als Label haben… Mittlerweile gibts da auch so Crossreference Datenblätter von Peavey, habe ich als PDF daheim.

Ich habe mit gestern 8 15003 bei Reichelt geordert, von ON… was ein SpinOff von Motorola ist. Hätte ja lieber Toshiba oder Sanyo, aber auf die Schnelle nix gefunden… also kommen erstmal die rein, zusammen mit neuen Glimmerscheiben und etwas Wärmeleitpasta.

Hauptsache, das Ding brummt dann wieder… :-)

gruss
Tom


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Ahoi Tom,

Peavey hat da Crossreferenzblätter? Is ja praktisch...hatte sowas damals leider nicht gefunden und aus dem Bauch heraus entschieden...
Anyway, wünsch Dir gutes Gelingen, "mein" Patient tut seit der Reparatur auch wieder problemlos seinen Dienst (mit einem ordentlichen Speakerkabel)....
Gruß

Stefan


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Hiho,

gerade eben den letzten und echten Test gemacht (also mit Bass vorne und Box hinten dran) -- das Ding läuft wieder! :-))

Klingt sogar richtig richtig fett/nett.

brummmm (sorry liebe nachbarn)

Eine Frage habe ich aber noch, weil mir das gerade auffällt -- ist es normal, dass die Kondensatoren, die in der Nähe der beiden Riesentöpfe sitzen (und mit sowas wie Heisskleber stabilisiert sind) ziemlich warm, eigentlich schon heiss, werden?

viele grüsse

Tom


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Mojn,


Eine Frage habe ich aber noch, weil mir das gerade auffällt -- ist es normal, dass die Kondensatoren, die in der Nähe der beiden Riesentöpfe sitzen (und mit sowas wie Heisskleber stabilisiert sind) ziemlich warm, eigentlich schon heiss, werden?

Eigentlich nicht. D.h. sie sind alt und haben an Kapazität verloren und deswegen: brummmm. 

Also neue rein.

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Gude,

danke für die bestätigung. brummen tut da nix, und die spannung auf den beiden ist auch gleichmässig -- allerdings höher, als sie nach schaltplan sein sollte.

statt +/-16V habe ich da 17 und bei den großen Bechern sollte +/-52V sein, ich messe aber 54V.

Bin eh am überlegen, ob man die 35 jahre alten Dinger rausnimmt, andererseits, wat läuft dat läuft, ne. :-)

gruss
Tom


Re: (Amps) Tele- (und Ehren)-Rettung

Nabend,


 danke für die bestätigung. brummen tut da nix, und die spannung auf den beiden ist auch gleichmässig

Ich hatte Dein post so verstanden, dass der Verstärker brummt (im wörtlichen Sinn)

-- allerdings höher, als sie nach schaltplan sein sollte.
: statt +/-16V habe ich da 17 und bei den großen Bechern sollte +/-52V sein, ich messe aber 54V.

Dat kannze vernachlässijen.

: Bin eh am überlegen, ob man die 35 jahre alten Dinger rausnimmt, andererseits, wat läuft dat läuft, ne. :-)

Wie war dat noch: never run a touchy system, oder so ;-).

ne schöne Jrooß und schönes WE, ohne Löten.