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Und sie haben doch eine Auswirkung

GreetinX,

nach dem letzten eher filosofischen Thema habe ich heute mal von einer interessanten Beobachtungen zu berichten - gleichzeitig auch die Hoffnung, daß einer der Elektrotechniker eine  physikalische/elektrische Begründung liefert ?

Habe beim testen einer Gitarre festgestellt, daß die bei abregeln des VOL Pots von 10 bis ca. 3-4 fast gleich laut bleibt - dann plötzlich sehr leise wird - UND auch sehr dumpf. Für einen Spieler wie ich der dauernd am Regler dreht nicht zu spielen.

Ich hab dann mal nachgeschaut, weil ich ein lineares Poti vermutet hab. War es nicht - dafür war da ein riesiger klobiger Kondensator - so etwa wie "Luxe Repro Caps 1956-1958".

Weil der Tonregler 1 mit dem Cap als Master Ton gelötet war habe ich dann lediglich den einen Draht lösen müssen. Und siehe da normales Verhalten !!

jetzt komme ich schon ins Grübeln warum das sich so auswirkt ?? Warum der Tonkondensator das Lautregel-Verhalten u. auch das Tone Verhalten des VOL Pots beeinflusst - wohlgemerkt bei Ton Regler auf 10 !

GruZZ *


Re: Und sie haben doch eine Auswirkung

Ahoi *,

um der Sache zu 100% auf den Grund gehen zu können müsste man wissen wie das ganze genau verkabelt wurde. Da ich bei Dir annehme dass es sich um eine Strat handelt(e) erklärt sich das so dass das R/C Glied das durch das TonePoti und den Kondensator (btw. welche Kapazität?) gebildet wurde mit zunehmend zugeregeltem Volume zuviel parasitäre Last darstellte der die Resonanzspitze des Pickups negativ beeinflusst, sprich der Sound wird dumpf. Leider sind normale Potis nämlich nie ganz "off" auch wenn sie voll aufgedreht sind (deswegen gibts ja die 7ender No-Load Potis) insofern ist von dort her immer ein Einfluss. Wenn Dich genau interessiert wie hier die Lastverhältnisse die Resonanzspitze des PUs verschieben schau mal in den Guitar Letter hier: Klangeinstellung in der Elektrogitarre. Meine (!) Lieblingsschaltung für Strats ist eine andere, ich hab normalerweise die Toneregelung so umgelötet dass sie Mid und Bridge Pickup regelt (dazu muss man nur die beiden Anschlüsse der Tonepotis um eins nach hinten versetzen) während der Hals ohne auskommen muss und am Volume Poti hab ich einen 150k/1nf Treble Bleed außer an der 79er, die hat HSS mit 500k Poti und einem 220k/470pf Treblebleed..

Gruß

Stefan


Re: Und sie haben doch eine Auswirkung

Moin Stefan,

Danke erstmal für die Erklärung...

Ich war bisschen knapp mit der Beschreibung. Das ist wie folgt geschaltet:

vom 5-Schalter geht das Kabel zum Eingang VOL - da zweigt es parallel zum Ton1 ab mit dem klobigen RiesenKondenser - dient als Master Ton. TON 2 ist so eine Blende Hals/Steg. Nennt sich modern Wiring bei 7ender. Nicht mein Fall - bevorzuge immer noch pur vintage...

Parasitäre Last - schöner Begriff - warum aber so stark ? Hängt das von der Größe (rein körperlich) des C´s oder vom Wert allein ab?

Und ausserdem ist das ja ein typischer vintage 50iger Jahre C. Verhalten sich demnach alle 50iger Strats mit diesem C so ?

Viele Fragen ...

GruZZ *


Re: Und sie haben doch eine Auswirkung

Moin *,

das Problem dieser Schaltung liegt nicht im Kondensator (ausser der wäre defekt) sondern darin dass das Tone vor dem Volume sitzt. In a Nutshell:

Ich hab mal schnell ein original 7ender 250k Poti gemessen und das hat 268k im Ganzen und selbst voll aufgedreht liegen noch 21k an (die Göldo Japan hier hingegen kommen auf unter 5k). Wenn Du nun das Volume offen hast sieht der Pickup (bei gleichen Potis) ~ 10k (2x 21k parallel) + den Kondensator was nur einen geringen Einfluss hat (der bei einem besseren Poti sogar noch geringer ist). Dreht man etwas zu steigt der Widerstand des Volume und damit steigt der Gesamtwiderstand etwas an. Das verteilt sich allerdings zu ungunsten des Volume Potis da Strom ein faules Luder ist und immer den Weg des geringsten Widerstandes geht, sprich es fließt mehr über das Tone Netzwerk ab. Da aber dort der Kondensator sitzt betrifft das vor allem die Höhen und damit verlierst Du schon selbige, gleichzeitig steigt die parasitäre Kapazität die der Pickup sieht an und verschiebt dessen Resonanzspitze was zu einem wiederum anderen Phänomen führt: es werden andere (tiefere) Frequenzen angehoben (bzw eher herausgestellt weil wir hier rein passiv arbeiten) was zu einer Verstärkung des mumpfigen Sounds führt.
es gibt zwei Möglichkeiten dass zu umgehen:

1. Tonepoti Abzweig an den Anschluss klemmen der vom Volume zur Buchse geht. Damit wird der großteil der parsitären Kapazität vom Pickup "entkoppelt"

2. Treblebleed am Volume Poti anlöten, damit kompensiert man größtenteil den Höhenklau da diese dann lieber über den Treblebleed gehen als über das ind er Impedanz höhere Tone Netzwerk.

Ich hab versucht das Ganze jetzt mal bildlich darzulegen und nicht zu sehr in die Technik einzusteigen, ich hoffe das wird mir nachgesehen. Außerdem ist heut Feiertag und ich hab keinen Bock den 4men Lappi anzuwerfen und das Ganze in Spice zu simulieren ;)

Gruß und einen schönen Feiertag

Stefan


Re: Und sie haben doch eine Auswirkung

Hi Stefan,

sehr schöne Erklärung !

Aber - was würdest Du sagen, wenn ich mich vertan hätte bei der Beschreibung des Problems ?

Habe geschrieben TON 1 war am Eingang angelötet und wurde bei zudrehen des VOL super dumpf.

Das war falsch - ursprünglich war TON 1 am Ausgang des VOL. Inzwischen habe ich den TON 1 am Eingang VOL angeschlossen. (Das war eher Zufall, weil ich mich nicht mehr genau erinnert hab bzw. dem keine Bedeutung geschenkt hatte.

UND - Problem gelöst !! Jetzt ists so wie gewohnt.

Falsch war also der TON 1 am Ausgang. Denke da hat der Mexikaner bei 7ender geschlafen - oder hat nebenbei eine Wahlsendung mit Trump angeschaut - und vor Ärger sich vertan ...

GruZZ *