Re: Amp-Impedanz?


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Beitrag von mitleser42 vom Mai 14. 2005 um 12:54:14:

Als Antwort zu: Re: Amp-Impedanz? geschrieben von mitleser42 am Mai 13. 2005 um 09:38:16:

Ok, Fortsetzung folgt, E-Techniker mögen bitte die starken Vereinfachungen übersehen

Ein Trafo/Übertrager übersetzt nicht nur Spannungen in einem bestimmten Verhältnis (z.B. 230V zu 6V), sondern auch Widerstände (natürlich nur bei Wechselstrom).
Das Verhältnis der Widerstände entspricht dabei dem quadrierten Verhältnis der Spannungen (wer interessiert ist, kann das selbst aus dem Ohmschen Gesetz herleiten).

Beispiel: Der erwähnte 230V zu 6V Trafo hat ein Spannungsverhältnis von 230V/6V=38kommanochwas also ca. 40. Das Widerstandsverhältnis ist dann 40^2=1600, d.h. ein an der 6V-Wicklung des Trafos angeschlossener Widerstand von 1 Ohm würde für die Wechselspannungsquelle an der 230V-Wicklung wie ein direkt an die Wechselspannungsquelle angeschlossener 1600 Ohm Widerstand aussehen.

Das gleiche passiert (stark vereinfacht) in einer Röhrenendstufe, eine übliche 2*EL84 Gegentaktendstufe (siehe Graphik) möchte zwischen den Anodenanschlüssen (A und B) einen Wechselstromwiderstand von 8kOhm. Solche Lautsprecher gibt es nicht (und die auch vorhandene Gleichspannung von 250--350V möchte man natürlich nicht am Lautsprecher ;) ), deshalb kommt der Ausgangsübertrager ins Spiel:



Für einen üblichen 8 Ohm Lautsprecher muss der Übertrager ein Widerstandsverhältnis von 8kOhm/8Ohm=1000 haben, das Spannungsverhältnis wäre dann (Wurzel aus 1000) = 31,6,
für einen 16Ohm Lautsprecher (Wurzel aus 8kOhm/16Ohm)= 22,4 u.s.w.

Zur Sache:
Netzstecker ziehen, mindestens 10 min warten, je länger, desto besser. Dann erst Chassis soweit ausbauen/öffnen, dass man an die Röhrenfassungen kommt. Extrem aufpassen, in den Elkos kann noch hohe Spannung lauern, bei Unsicherheit Fachmann/frau fragen.

Die Röhrenfassungen, in denen die EL84 stecken, haben 9 Kontakte, von der Unterseite aus betrachtet im Uhrzeigersinn numeriert, Pin 1 kommt nach der Lücke.

Von Pin 7 der EL84-Fassungen (Graphik: A und B) müsste je ein Draht zum Ausgangsübertrager führen, dort erst Gleichspannung gegen das Chassis messen, nur weitermachen, wenn keine Gleichspannung mehr messbar ist!

Rest Telegrammstil wegen Zeitmangel: Der Ohmsche Widerstand zwischen A und B (mit Multimeter gemessen) sollte grob in der Größenordnung von 100Ohm sein, wenn nicht, ist irgendwas seltsam/falsch. Lautsprecher abstöpseln, Sichere Wechselspannung (kleiner als 24V) an A und B anschließen, keinesfalls an C und D! (Würde hochtransformiert!). Wechselspannung zwischen A und B (nicht auf Trafoaufdruck verlassen) und am Speakeranschluss (C und D) messen, Spannungverhältnis besrechen, Widerstandsverhältnis berechnen, 8kOhm durch Widerstandsverhältnis teilen, viola: Optimale Lautsprecherimpedanz.

Wenn irgendwas unklar ist, Fachmann/frau hinzuziehen, die hohe Betriebsspannung kann bei tödlich sein.

Tiefergehende Information: jogis-roehrenbude.de



Grüße
Mitleser




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