Re: (OT) Wettbewerb Kindererziehung?


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Beitrag von Klauß vom März 23. 2005 um 12:03:29:

Als Antwort zu: (OT) Wettbewerb Kindererziehung? geschrieben von andi-o am März 23. 2005 um 10:06:22:

Hi zusammen,

ich habe auch eine Meinung zum Thema. Als erstes muss ich vorausschicken, dass ich mit meinen 30 Jahren noch nicht Vater bin, also eher theoretisch und vom Hörensagen argumentiere.

Dass Eltern stolz sind, wenn ihr Kind etwas gut kann, ist ja ganz normal. Es anderen Eltern unter die Nase zu reiben ist hingegen schlechter Stil.

Die Kontrolluntersuchungen beim Kinderarzt halte ich für durchaus sinnvoll. Kinder entwickeln sich eben im allgemeinen ähnlich schnell, wobei ähnlich hier ein dehnbarer Begriff ist. Dass bei diesen Untersuchungen motorische und geistige Fähigkeiten überprüft werden, finde ich richtig.

Natürlich ist es absolut unerheblich, ob ein Kind nun mit drei oder dreieinhalb rückwärts laufen kann. Stellt ein Arzt hingegen ein deutliches Zurückbleiben des Kindes in ganzen Bereichen (Feinmotorik, Konzentrationsfähigkeit usw.) fest, ist Handeln hingegen angesagt. Das muss nicht gleich in ärztlicher oder krankengymnastischer Therapie enden, sondern kann sich durchaus auch darauf beschränken, dass die Eltern ihr Verhalten überprüfen. Dazu hat Waufel ja schon einige überzeugende Zeilen gescrieben, Stichworte Fernsehen, PC, rumtollen, zuhören, lesen... und dass es nicht nur darum geht, dass die Kinder kurzfristig glücklich sind.

Es kann sich auch um Probleme handeln, die nur ein Arzt lösen kann. Einer der Söhne meiner Kusine war sprachlich für sein Alter sehr zurück. Der Arzt erkannte dies, untersuchte den Jungen genauer, und es stellte sich heraus, dass er aufgrund einer Flüssigkeitsansammlung im Innenohr schlecht hörte. Zwei kleine (!) Operationen später war das Problem gelöst, das die Eltern so eben nicht erkennen konnten.

Generell gilt: Gerade im frühen Kindesalter sind Spät- und Unterentwicklungen noch relativ leicht zu beheben bzw. zu mildern. Es sollte dabei nicht um einen Wettbewerb gehen, sondern darum, die Kinder allgemein gut vorbereitet ins (Spiele-, Schul-, Sozialkontakte-) Leben zu schicken.

Gruß, Klaus


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