Re: was passiert eigentlich beim mastering??


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Beitrag von ullli vom Februar 28. 2005 um 18:10:13:

Als Antwort zu: was passiert eigentlich beim mastering?? geschrieben von heepman am Februar 28. 2005 um 15:08:32:

Hallo selber :0)

Als ehemaliger masterinmensch kann ich ja heir mal ein paar Pfennige einstreuen... nicht viele, eigentlich soll ich arbeiten...

Im professionellen Mastering haben Hall und solche Geschichten nix mehr verloren. Klar gibt es verschiedene Gruende, ein mastering zu betreiben. Ganz klassisch war das Mastern immer das schneiden und konfektionieren des Bandes, welches zum Presswerk ging. Kennst Du noch Vinyl-Schallplatten? Zwischen den Titeln ist immer ein bisschen dunkel, nicht wahr? Da wird ganz simpel der Abstand zwischen den Rillen vervielfacht. Und das steuert mann durch das einkleben von etwas speziellem Plastik-Band im master-Tonband. Sowas also. Heutzutage macht man CDs, aber solche Titelanfaenge & -Enden, die zu den jeweiligen Standards (Red Book z.B.) kompatibel sein muessen, werden immer noch "gemastert".

Hauptsaechlich verstehen aber Leute unter Mastering das zielgerechte Eingrenzen des Materials. Na gut, ein bissken Schoenheit kann man eventuell noch einbauen, wenn man kann.

Ein Toningenieur hat immer das Ziel, den groesstmoeglichen Dynamik-Umfang zu bilden, viel Durchsichtigkeit, den perfekten Klang. Die meisten Hoerer aber haben ein sub-optimales Hoerumfeld. Gelinde gesagt.
Ob via Fernsehen in der Kueche, mit schrottigen Lautsprechern, ob per Radio, wo heftig im Frequenz- und Dynamikbereich beschnitten wird, oder in der Disco, wo Linearitaet eh egal ist, weil alle taub sind oder Stoepsel tragen - Musik wird selten so gehoert, wie es der TonI tun kann.
Ein guter Masteringmensch kann das tolle Signal vom TonI uebernehmen, und so zusammenfahren, dass es immer noch gut klingt, aber ploetzlich nur noch 25dB anstelle von 60dB Dynamikumfang hat. Das ist trotz aller tollen Technologie immer noch eine Kunst und hat viel mit Hoeren zu tun. Mit Kopfhoerern oder HiFi zu mastern ist albern. Aber abhoeren muss man das Resultat tatsaechlich in solch unschoenen Umgebungen, um sicher zu sein, dass man fuer das Zielmedium/die Zielgruppe das richtige getroffen hat.

Und wie schon erwaehnt, mit einem simplen Kompressor kommt man da nicht weit, ein Multiband Kompressor erlaubt da deutlich geschmackvollere Eingriffe.

So, nun muss ich weiterschaffen. Weitere Fragen werde ich vermutlich gerne beantworten, ein andermal...

gut Ton!
ullli

Bei den meisten



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