Re: (Technik) Kabel & das Ohr


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Beitrag von ferdi vom Februar 16. 2005 um 13:54:48:

Als Antwort zu: (Technik) Kabel & das Ohr geschrieben von Striker am Februar 16. 2005 um 12:58:34:

Hi,

ich möchte dazu folgendes sagen:

Ganz früher hattev ich ein "Horizon Vintage" und fand alles andere kacke. Nicht richtig kacke, aber immerhin so kacke, dass ich nur das Horizon benutzte. Dann bekam ich eines Tages ein Spiralkabel geschenkt. Ich schwor jahrelang nur noch auf diese Spirale. Klang wärmer, bluesiger, dabei keinesfalls mumpfig. Außerdem: Hendrix und so. Wurde auf der Session X noch eingesetzt (und belächelt). Wenn Kabel, dann würde ich auch weiterhin eine Spirale nehmen, sie liegt nie rum, verheddert sich nicht, teilt dafür aber den Proberaum / die Bühne in zwei Hälften. Und dass Siralkabel schlecht abgeschirmt sind ist etwa so als wenn man behaupten würde, dass Humbucker wärmer klingen als Singlecoils - in den meisten Fällen stimmt es schon, aber prinzipiell ist es nicht so (man kann ja mal einen P90 mit einem Firebird HB vergleichen).

Dann habe ich ein George L gekauft HI END! ERIC JOHNSON UND SO! - und war entsetzt! *jede* Wärme wie weggeblasen, die Strat war irre transparent und dynamisch, aber klang grausig - dünn und plinkig. Richtig scheiße. BLues ade. Also wieder die Spirale (KEIN anderes Ersatzspiralkabel hat je diesen Sound gebracht!). Und mit Jochen telefoniert. Und mit Guido gemailt.

Des Kabelsalates insgesamt überdrüssig habe ich mir wenig später eine AKG Funke gekauft. Sie ist klanglich *deutlich* näher an meinem Lieblings-Spiralkabel als das George L.

Der spätere Käufer des George L strahlte übrigens über beide Backen, weil er mit seiner Tele - mit seiner Anlage - endlich den "snap" und "sparkle" erzeugte, der ihm vorschwebte.


Resümee:

Kabel haben -zig soundrelevante Faktoren, wobei Kapazität und Widerstand nur die wichtigsten sind. Eine passive Gitarre wird dadurch soundlich tatsächlich in größtem Maße geprägt. Vor einem sehr fetten, sehr mittigen Amp kann ein george L durchaus wie eine Frischzellenkur wirken. Vor einem dünn und kalt klingenden Amp mag ein "Monster Jazz" ein probates Mittel sein. Mir gefällt die AKG-Anlage. Die soundliochen Abstriche liegen im Milli-Bereich (und ich bin sehr pingelig, sehr!), dafür kann ich den Output am Sender und Empfänger quasi frei wählen und ich kann mich frei bewegen.

Nie wieder insalata mista.

Nie wieder Kabel.


cu, ferdi


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