Re: In-Ear Monitoring


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Beitrag von der onk vom Januar 31. 2005 um 17:33:35:

Als Antwort zu: Re: In-Ear Monitoring geschrieben von Waufel am Januar 31. 2005 um 17:03:07:


: : Ich denke, daß eine wirkliche Kompensation Deines Gehörverlustes auf dem IEM nicht möglich ist. Mit einem guten digitalen EQ wäre die extreme Klangregelung zwar evtl. ohne Phasensauerei zu machen, aber der IEM-Teiber wird sicher nicht in der Lage sein, derartige Pegel zu liefern.
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: Und warum schaffen das Hörgeräte? Die sind wesentlich kleiner. *g* Mit den Dingern hör ich gut, nur auf der Bühne ist es damit schwer zu differenzieren. Um das mal zu erklären:
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Hörgeräte sind ja heutzutage absoluter High-Tech; speziell für Probleme wie Deines gebaut. Konventionelle Musikelektronik ist nicht dafür gedacht, derartige Klangkorrekturen zu machen. Wozu muß man im normalen Leben 50dB filtern?
Aber ein Problem bleibt bestehen: der angenehme dynamische Bereich wird stark eingeschränkt. Das mag im Alltag nocht funzen (wenn mehrere Leute durcheinander reden, hast Du aber sicher Probleme, oder?), aber beim Musik hören wird's schwierig. Ich kenne Leute, die können keine Klassik-Platten mehr anhören, denn wenn sie so laut machen, daß die leisen Passagen zu hören sind, platzt ihnen bei den lauten der Schädel.

: Jeder gesunde Mensch kann in der Regel Geräusche die ihn stören wegfiltern, ausblenden, differenzieren aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Mit Hörgeräten kann man das nicht. Ohne Hörgerät kann ich mich voll auf den Monitor konzentrieren und alle anderen Geräusche wegfiltern, nur ist er dann zu laut. Mit Krücke geht das nicht. Bei einem Hörgerät geht jedes Geräusch über das eingebaute Mikrophon direkt ins Ohr, also immer vom selben Ort aus, nicht von der Seite, nicht von hinten oder von vorn. Deshalb kann man nicht differenzieren.
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Das Problem mit dem fehlenden Richtungshören hat man beim IEM auch, da das Außenohr ja komplett umgangen wird. Darin liegt auch das Problem vieler Musiker mit IEM. Ich befürchte, daß Dir IEM da nicht weiterhelfen wird, weil das fehlende Richtungshören - ebenso wie bei konventionellem Monitoring mit Hörgerät - bestehen bleibt. Der einzige Vorteil von IEM ist, daß Du einen komplett eigenen Mix bekommen kannst, der nicht vom sonstigen Bühnenlärm mit beeinflußt wird. Somit ist es evtl. nicht nötig, sich auf etwas zu konzentrieren und anderes auszublenden. Ist aber nur mal eine Vermutung von mir...

: :Allerdings braucht IEM viel Eingewöhnung und Kompromißbereitschaft, denn des körperliche Soundempfinden fällt natürlich komplett weg.
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: Das körperliche Soundempfinden hast Du auch mit Hörgeräten nicht!
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Da hast Du ja schon mal einen Vorteil, weil viele Leute mit IEM eben diese körperliche Soundempfinden erreichen wollen und deshalb enorme Lautstärken auf dem IEM fahren.


der onk




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