Re: (Gitarre) Wie Yamaha CPX 5 YN (Piezo) abnhemen


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Beitrag von der onk vom Januar 17. 2005 um 00:15:14:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Wie Yamaha CPX 5 YN (Piezo) abnhemen geschrieben von PaperCup am Januar 16. 2005 um 20:01:43:

... bin zwar hier nicht direkt angesprochen, aber mit Olis Erlaubnis hier noch mein Senf zu EQ und Effekt:

Zunächst - vergiß den Virtualizer gaaaanz schnell. Schon vergessen? Gut so! ;-)
Ich bin beileibe kein Behringer-Hasser und viele der Ohr-Geräte sind in dem Amateur- bis angehender Semiprof-Rahmen, in dem sich die meisten von uns bewegen absolut brauchbar. Der Virtualizer gehört definitiv nicht dazu! Wenn schon Multieffekt, dann richtig. Also eine Kiste, die Kompressor, EQ, Delay, Chorus und Hall gleichzeitig in guter Qualität anbieten kann.

Hall macht den Sound natürlicher, vor allem im oft trocken klingenden Proberaum. In größeren Räumen, die an sich schon recht hallig sind, sollte man damit vorsichtig umgehen. Ich persönlich nehme lieber kurze Delays mit sehr wenigen Wiederholungen.

Aber eigentlich wollte ich ja noch zum EQ...
Der Oli sprach ja schon die semiparametrischen Vertreter an. Diese finden sich allein oder zu zweit an jedem tauglichen PA-Mischpult.
Hier ein kleiner Überblick über die Frequenzbereiche: alles unter 100Hz ist Bassbereich. Anheben ist hier nicht empfehlenswert, auch wenn es alleine noch so fett klingt - also wenn schon lieber was wegnehmen. 200 bis 500 Hz sind tiefe Mitten. Hier kann man dünnem Klang die nötige Wärme verpassen, gerade bei Solo A-Gitarren. Darüber bis etwa 1,5 kHz sind (mittlere) Mitten. Hier findet man oft Problembereiche der Piezo-PUs und muß etwas absenken, weil der Klang recht nasal ist. So zwischen 2 und 4 kHz kann man viel für die Durchsetzungsfähigkeit tun. Piezos klingen hier allerdings oft recht giftig. Der Bereich geht angehoben (Gitarre allein) zwar gut auf die Löffel, aber man geht im Gesamtsound nicht unter. Alles darüber ist "Sound". Brillianzen, die gerade bei 12saitigen das Schimmern ausmachen aber auch die Greifgeräusche verstärken.

Wenn der Mischer keine Semiparametrik (oder zu wenige Bänder) hergibt, kann man oft auch mit dem Onboard-EQ viel machen. Gut abgestimmt (und davon gehen wir jetzt mal aus) sollten die drei Bänder genau die Problembereiche der Gitarre abdecken: Bass zum Gewummer entfernen, Mitten für das Nasale und Höhen für den Schimmer.

Also mal im Bandkontext rumprobieren, denn solo "wohlklingend" eingestellt, geht die Akustische leicht unter, wenn die ganze Mannschaft losrockt.


der onk


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