Re: (Video-Games) Ein Stück vom Centrum Westende


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Beitrag von Michael (Jacuzzi) vom März 29. 2004 um 18:21:16:

Als Antwort zu: (Video-Games) Ein Stück vom Centrum Westende geschrieben von burke am März 28. 2004 um 01:39:53:

Na, Burke & Reini, dann ich auch noch ganz schnell mit einem Spritzerchen aus der Privat-Senfpackung zu eurem Video:

Im Unterschied zu einigen Vorpostern finde ich das mit dem Gitarrensolo eine gute Idee. Arrangements-technisch ließe sich allerdings ein Wort mit dem Schlagzeuger reden. Da ist ein bisschen viel Blech im Einsatz während deines Solos & insgesamt auch etwas zu viel los. Aber ich find die Stelle trotzdem ok. (Nebenbei ein immer wieder gern genommenes Phänomen: Der Drummer lässt im Gitarrensolo endlich mal die Zügel los, bis der arme Klampfer nur noch im 24. Bund rumdudelt, weil er sich sonst nicht mehr hört, und wenn er sich dann wenigstens für das Solo auf eine Blechübertönungs-Lautstärke begibt, sagt wer was? Genau, erraten, der Drummer sagt: "Du bist zu laut."

Zur Musik: Irgendwer hat hier ja neulich geschrieben, Dream Theater gehörten verboten, und ich würde mich dem voll anschließen, insofern bin ich natürlich nicht der berufene Kritiker, was euer langes, vielteiliges und hocharrangiertes Stück als solches betrifft. Kommt hinzu, dass das mit der Musik ohnehin ja ganz ähnlich ist wie beim Geschlechtsverkehr: Jeder hat seine eigene Spannungskurve, und während der eine (so wie ich) eher so konservativ-direkt-popp-orientiert ist, macht der andere was progressives & baut lauter Überraschungen ein, mit denen ich nichts anfangen kann. Aber wenn wir alle gleich vorgehen würden, wär's ja auch langweilig. Nur eine Stelle ist, glaube ich, sinnlos: Diese 2 oder 4 Takte nach Intro & vor der ersten Strophe. Die haben wirklich überhaupt keinen Sinn, sondern sind einfach nur Leerlauf (aber lang genug zum schnell Pinkeln gehen eben auch nicht). Und so völlig leere Teile machen, wenn ich das richtig mitgekriegt habe, auch diese anderen Progger nicht: Wenn Intro fertig, muss was passieren, egal welcher Methode man anhängt.

Sehr cool der Schluss.

Nicht gut: eine allgemeine Statik in der Performance. Schülerbands erkennt man daran, dass sie auf der Bühne herumstehen (wenn sie nicht Kraftwerk oder Steely Dan heißen und das Herumstehen ein Stilmittel ist). Nehmt euch alle ein Beispiel an Reini, der macht das richtig. Es müssen nicht immer alle rumhüpfen, aber ein bisschen nach Musik sollte es schon auch aussehen. Hinzu kommt, dass Reini auch der einzige ist, der richtig und immer wieder Kontakt zu den Mitmusikern aufnimmt. Das hat mir auf der Session schon gut gefallen, sieht man auch auf den Photos. Kommunikation auf der Bühne teilt sich ganz rasch auch ins Publikum mit, zusammen mit 1 bisschen Action.

Ihr müsstet mal auf einen Jacuzzi-Auftritt kommen; wir haben da ziemlich lange und auch unter gewissen Schmerzen daran gearbeitet. Mit dem Erfolg, dass der heute von uns am häufigsten gehörte Kommentar ist: "Ihr macht ja echt Scheiß-Musik, aber man sieht, dass es euch Spaß macht." Nun, bei euch ist es genau umgekehrt.

Gruß,

Michael (Jacuzzi)

NP: ZZ Top, Sharp Dressed Man (Ich hab mir in Ermangelung eines konkreten Tipps jetzt einfach mal die "Greatest Hits" gekauft. Schon lustig: Dieser Gibbons ist manchmal fast so ein One-Note-Hitter wie Johnny "Guitar" Watson. Aber der ist natürlich unnerreicht: Jeder Schuss ein Treffer. - Ach ja, Lukas, btw: Den hätte ich dir eigentlich in Siegen anempfehlen sollen. Na mach ich's eben jetzt: Du wirst ihn hassen.)


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