Re: PUR ist am besten (war: Effekte für jeden Song den passenden Sound)


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Beitrag von bO²gie vom September 20. 2003 um 14:30:45:

Als Antwort zu: PUR ist am besten (war: Effekte für jeden Song den passenden Sound) geschrieben von Michael (Jacuzzi) am September 19. 2003 um 16:34:48:

Moinsens Michael -

: jetzt gebe ich auch noch ganz schnell meinen Senf dazu, weil ich nämlich finde, dass ein Gesichtspunkt bislang nicht genügend Berücksichtigung gefunden hat, und das ist die Zahl bzw. Art deiner Mitmusiker, insbesondere im Hinblick auf die Benutzung von Delays & Chorus.

Recht haste und das nicht zu knapp. Allerdings, und das ist ja eins der gitarrentypischsten Probleme, sind weniger Chorus und Delay die Buhmänner, sondern die Art und Weise des verzerrten Sounds. Was im Wohnzimmer rockt versagt meist bitterlich im Bandkontext. Zusätzlich bieten frequenzmodulierende Effekte und Delays natürlich weitere Stolperfallen.

: BTW: Wie hieß noch gleich der Police-Gitarrist: Andy Summers oder so ähnlich? Und ist hier einer alt genug, sich an die Rocknacht mit Police 1980 oder 1981 zu erinnern, wo er diese hochgerüstete Tele gespielt hat? War da ein Humbucker drin oder täuscht mich die Erinnerung?... [....]... (Darüber, dass Sting zu Lasten seiner Mitmusiker immer zu viel Ruhm & Ehre eingeheimst hat, diskutieren wir dann andermal.)

Das war in der Markthalle, Hamburg, Januar 1980. Klein Boogie, gerade mal 16, stand da in der ersten Reihe. Die "hochgerüstete" Tele war garnicht mal das spektakulärste. Hummberger in Halsposition der Tele hatten ja schon einige vor Andy Summers. Aber dieser unglaublich "effektive" Einsatz von Delay und Chorus/Flanger war schon genial. Dabei ist Summers zur ersten LP "Outlandos D'Amour" sehr sparsam mit diesen Effekten umgegangen. Da war er noch weit entfernt von dem Wabberkrams, den er zB auf der "Synchronisity" verbrochen hat (und Sting war noch nicht der dröge Gutmensch). Wenn man sich heute die ersten Police Scheibe anhört, dann ist man sicher erstaunt wie sparsam und trotzdem "effektiv" Summers Sound zu frühen Police Tagen war. Wie sooft sind es die freien Räume zwischen komplexen Drumgrooves, einfachen federnden Basslines und sparsamer Gitarre, die wieder und wieder eine unglaubliche Dichte liefern. Leider verlor sich das Ganze von Platte zu Platte mehr und wenn man sich heute Andy Summers Soloergüsse anhört, dann taugt das imho nicht einmal für den Fahrstuhl. Auch Stuart Copeland hat sich Solo nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Eins der schlechtesten Konzerte ever war sein Gig mit Stanley Clarke in der Hamburger Großen Freiheit. So dermassen aneinander vorbeispielend hab ich selten zwei Musiker erlebt. Und Sting? Schwamm drüber, es braucht schon einen Johnny Cash um einen Song wie "I'll hung my head" ernstnehmen zu können. Als Einzelmusiker konnte mich keiner der drei Polizisten später begeistern. Als Police zu "Outlandos D'Ampour" Zeiten war es für mich die entscheidende Band der frühen Achtziger. Wie schrieb Steve Lake damals im MusikExpress sinngemäß? "Diese Band wird dafür sorgen das eines Tages Punks und Eric Clapton Fans friedlich vereint vor den HiFi Boxen sitzen". Wie recht hatte der gute Mann.

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bO²gie

NP: Johnny Cash | Hung my Head


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