Re: (Amps) Gitarrensound auf der Bühne zu hart


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Beitrag von bO²gie vom Juli 20. 2003 um 17:02:17:

Als Antwort zu: (Amps) Gitarrensound auf der Bühne zu hart geschrieben von Reiner am Juli 20. 2003 um 15:07:30:

: ...Folgendes Problem: Gestern hatte wir mit unserer Band wieder einen Auftritt auf einer mittleren Open Air Bühne und es war wie es schon beim letzten mal war. Mein Amp klingt nicht mehr warm und rund sondern eher scharf und schon fast schrill. Das der Klang im Proberaum und später auf der Bühne meist ziemlich verschieden ist habe ich schon gelernt, jedoch muß es doch möglich sein auch auf einer Bühne den gleichen "geilen" Sound wie im Proberaum hinzukriegen...

Moin Reiner,

das Proberaum und Bühne zwei verschiedene Paar Schuhe sind, hast du ja schon mitbekommen. Imho spielen da 3 Faktoren eine wichtige Rolle:

- die Räumlichkeit ansich
- wo steht mein Amp im Proberaum/Bühne und wie sind die restlichen Klangquellen um mich platziert
- und, last but not least, höre ich auf der Bühne "anders" als in der Proberaumsituation?

Am ersten Punkt kann man noch am ehesten mit einem kleinen EQ nachbiegen. Das Problem wird aber sicher folgendes sein: du schreibst ja, das du eine Anzahl unterschiedlicher Sounds brauchst (dafür ist ein Amp wie der Flextone ja auch fein). Ob nun eine EQ Einstellung allen verschiedenen Sounds in Anpassung auf die Räumlichkeit gerecht wird, wage ich leise zu bezweifeln. Nichts desto trotz, ausprobieren schadet nicht (und so ein kleinen Boss EQ als Bodentreter bekommt man ja meist günstig bei Ebay geschossen und bei nichtgefallen wird man ihn da auch schnell wieder los).

Beim zweiten Punkt wir es schon interessanter. Wo stehe ich auf der Bühne/Proberaum, wo steht der Rest der Band/Klangquellen im Proberaum/Bühne? Der Höreindruck von deinem Amp wird von diesen Faktoren (also auch von "wo kommen die anderen Geräusche her") mitbestimmt. Steht dein Amp auf dem Boden, hat er 'ne Wand im Rücken (was ja oft schon auf mittleren Bühnen nicht der Fall ist), steht er auf dem Boden, strahlt er meine Kniekehlen an und von wo kommen die anderen Klangquellen auf mich zu? u.s.w. Hier hilft eigentlich nur eins (wenn möglich): baut euch im Proberaum exakt so auf wie ihr euch auf der Bühne aufbaut. Und dann erst am Amp/EQ schrauben, bis es wieder wohlig für's Ohr klingt.

Und zum letzten Punkt: man hört in einer Livesituation "anders". Stress beeinflusst auch das Hörempfinden. Im Proberaum kann man den vergurkten Songanfang 10 mal hintereinander spielen, da schläft höchstens der Bassist bei ein. Live hat man einen Versuch. Meint man zumindest (und manchmal macht es glatt Sinn lachend das Intro abzubrechen und nochmal anzufangen. Was Herr Richards bei "Paint it black" darf, das erlaub ich mir auch). Um so lockerer man an einen Gig rangeht, desto entspannter hört man auch. Und wenn garnichts hilft, dann Augen und Ohren zu und durch. Hab' ich auch gerade auf einem Openair gehabt. Der Monitormann war von absoluter Taubheit geschlagen und ab Song 2 nicht mehr an seinem Arbeitsplatz. Wurde dann halt ein Scheißgig. Und? Der nächste wird schon wieder besser und solange man gute Miene zum bösen Spiel macht, fühlt sich das Publikum auch nicht verarscht. Die können nämlich am wenigsten für unsere technischen Probleme.

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bO²gie


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