Re: (Philosophie) Mit wem redet ihr eigentlich?


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Beitrag von Der Felix vom Mai 20. 2003 um 17:59:31:

Als Antwort zu: (Philosophie) Mit wem redet ihr eigentlich? geschrieben von Michael (Jacuzzi) am Mai 20. 2003 um 15:19:15:

Moin Michael,

: Und wenn er (nur) mit sich redet, ist das dann so in Ordnung?

Alles, wirklich alles was nicht weh tut ist in Ordnung. Das gilt von A wie 'Analverkehr' bis Z wie 'Zuwiderhandeln'.

: Daraus resultierte übrigens auch die Bedeutung von Blickkontakt mit den Kollegen, eingeschränkt auch mit dem Publikum. Ist ja auch gut so.

Livespielen ist für's Publikum, deswegen sollen die ja auch Eintritt zahlen, dafür erwarte ich als Zuschauer jedenfalls auch Kontaktaufnahme zu den Zuschauern. Natürlich muss es den Musikern auch Spaß machen, das ist quasi zwingende Vorraussetzung dafür, daß sie diesen Spaß auch auf's Publikum übertragen können.

: was sich in dieser Form nicht einstellt, wenn Andere dabei sind.

Aus diesem Grund besaufen sich einige Menschen vor dem Gang auf die Bühne, was allerdings meist auch kontraporduktiv ist. Und die Menschen, die auf der Bühne diesen freien Zustand erreichen sind dann seltenst zur Kommunikation mit dem Publikum fähig, füllen aber trotzdem den gesamten Raum aus. Überhaupt sind zur Kommunikation mit dem Zuschauer nicht viele fähig, deswegen gibt's ja sog. Frontmänner, die nicht zwingend schlechtere Intrumentalisten sein müssen. Es gibt eben wie immer solche und solche. Nur die dazwischen, die weder viel Spaß haben, noch kommunizieren, noch transzendent-selbstreferenziell vor sich hin solieren, die müssen noch üben oder es sein lassen.

: Von da zur Klassik:

Gerade in der Klassik habe ich mit einigen Menschen die Errfahrung gemacht, daß sie bei aller intensiven Konzentration nicht fähig sind, überhaupt ein Gefühl in die Musik zu legen, weil sie nicht gelernt haben, die auf dem Blatt angegebenen Crescendi etc. neu zu interpretieren oder zu missachten. Andererseits habe ich neulich nachts auf'm WDR ein irre Violinistin mit dem WDR-Orchester gesehen, war 'n Stück von Sarasate, die sowas von von ihrer Musik besessen war daß ich hinterher zu beeindruckt war mir ihren Namen zu merken. Insofern ist es in der Klassik da vermutlich einfach nur extremer, irgendwie scheint sich da die Spreu stärker vom Weizen zu trennen, wenn man das so sagen darf, das eben nicht bezogen auf "Qualität" eines Instrumentalisten, sondern wohl eher auf die Ambitionen der einzelnen. Wird wohl auch damit zusammenhängen, daß es es bei den meisten Orchesterinstrumenten schlicht wesentlich schwieriger ist einen gerade Ton herauszubekommen als bei populären instrumenten und die Lernkurve entsprechend steil ist. Aber ich schweife ab.

Ich bin da nämlich zur Zeit nicht so recht glücklich mit, und vielleicht gibt's ja eine Entwicklungsmöglichkeit.

Einfach keine Sorgen machen. Wer sucht, der findet nicht. Nicht drüber nachdenken und völlig frei von Druck drauf los spielen. Du musst niemandem etwas beweisen. Es geht darum Spaß zu haben. Alles andere kommt von selbst. Habe einfach nur Vertrauen.

Grüße
Felix

NP: Zakk Wylde - Hey (You)


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