tut gut, nicht allein mit solchen gefühlen zu sein!


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Beitrag von martin vom Mai 06. 2003 um 23:37:02:

Als Antwort zu: gitarristen-midlife-crisis...!? geschrieben von martin am Mai 05. 2003 um 21:07:30:

hallo liebe aussensaiter!

sind jetzt schon zu viele, um auf jeden einzeln eingehen zu können, aber es tut einfach gut zu sehen, dass solche krisen einfach zu jedem musikerleben dazu gehören.

jedenfalls habt ihr ähnliches ja auch am eigenen körper erfahren müssen/können.

mir ging es übrigens gar nicht so sehr um die geschichte schneller, höher, weiter, insbesondere nicht um gitarrengötter, sondern um musiker, die sich in musikalischen kontexten bewegen können, die ich gar nicht mehr nachvollziehen kann (die eine musikalische phrase einfach spüren, ohne darüber nachzudenken, während ich wie blöde zähle, um nicht rauszufliegen, oder die bestimmte akkorde mit vielen erweiterungen als in sich zwingend richtig empfinden, während ich gar keine tonart mehr erkennen kann).

es ist halt so, dass man manchmal mit leuten zusammen musik macht, sich gemeinsam weiterentwickelt und voran kommt, und dann kommt da plötzlich der moment, wo man nicht mehr mitgehen kann, weil der horizont der anderen nach anderen dimensionen schwebt.

genau so ging es mir halt mit diesem trompeter, den ich vor zwei jahren kennen gelernt habe. hat anfangs einen riesen spaß gemacht, aber inzwischen kann ich als gitarrist einfach seine ideen und visionen nicht mehr umsetzen.

er würde das so wohl auch nie direkt als kritik an mich äußern, weil er ein wirklich netter kerl ist, aber man spürt es halt, dass man einen anderen quasi musikalisch nicht mehr glücklich macht...

und gerade wenn man in so kurzer zeit von so einem talentierten musiker überholt wird, dann werden die eigenen grenzen halt umso deutlicher für einen sichtbar.

trotzdem: ohne musik machen geht es für mich natürlich gar nicht. ich habe gerade halt gemerkt, dass ich mir jetzt wieder eigene ziele setzen muss, an eigenen projekten arbeiten muss, und mich dabei nicht an den talenten anderer sondern an meinen eigenen - wie auch immer ausgeprägten - fähigkeiten orientieren muss.

um mal kurz auf friedlieb einzugehen: recken und strecken ja, so lange der sport weiterhin spaß macht - muskelkater ist okay, zerrungen nicht mehr. das ist glaube ich jetzt mein credo für die nächste zeit.

liebe grüße und vielen dank für eure anteilnahme,

martin


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