A Telecaster thou shalt be!


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Beitrag von Der Felix vom Juli 16. 2002 um 12:50:32:

Moin moin!

Ein paar von Euch kennen mich ja nicht nur als Teufelsanbeter und Freizeitsatanisten mit durch Häwwi Meddl-Musik verdorbenem Charakter, sondern sie wissen auch, daß ich, abgestumpft wie ich bin, zwischen zwei, aus reiner Bosheit und Habgier durch meine satanistischen Vorbilder motivierten Terroranschlägen, gerne mal ein wenig bastele.
Eigentlich wollte ich hier eine fertige HTML-Seite integrieren, aber das klappte nicht so recht. Jedenfalls begab es sich...

Meine Yamaha Pacifica 120S war mir, obwohl sie eine sehr gute und vor Allem preisgünstige Gitarre ist, langsam langweilig geworden. Na, nicht direkt langweilig, aber irgendwas fehlte. Oft hatte ich ihr gesagt: "Eines Tages wirst Du mal eine Baritongitarre, so, wie die Danelectro da drüben an der gegenüberliegenden Wand!". Aber dazu kam es nie. Und ich weiß ehrlichgesagt nicht, wie genau ich auf die Idee gekommen bin, die Gitarre nun so zu modifizieren. Es war sehr warm, damals...



Eine "richtige" Tele hatte ich nie, genau sowas fehlte mir noch, vor Allem auch soundlich. Aber was macht eine Tele in erster Linie aus? Die einfache Bauweise - die liegt hier, abgesehen von dem leichten shaping auf der Rückseite vor. Die Korpusform? Sicher, aber was ist wirklich aussergewöhnlich? Richtig, dieses geradezu riesige Metallding in der Mitte, auch genannt Bridge...
Die alberne, geradezu winzige, verchromte sonstwas-Bridge mit massiven Einzelreitern kommt also runter, was neues muss her. Ausserdem gehört da ein Singlecoil rein.



Eine "control plate", wie sie sonst üblich ist scheidet zunächst mal aus, dafür liegen die bestehenden Potibohrungen zu ungünstig und würden Löcher hinterlassen. Das Standard-Tele-Pickguard sähe folglich auch nicht ganz so prall aus, ausserdem war die bisherige bridge eher Stratstyle, die Abstände und Bohrungen passen daher nicht. Irgendwie muss das anders gelöst werden.

Nun, wenn sich eine Tele schon durch die spezielle Bridge abhebt, dann aber auch gleich richtig. Statt "großes Metallding" eben "größeres Metallding". Edelstahl natürlich, denn Alu kommt unmännlich und würde vermutlich auch klanglich wenig überzeugen, alles andere rostet gerne mal oder verbiegt sich - Edelstahl also. Gebürstet, dann isses nich' so anfällig. Holger, enger Freund und einer meiner ganz persönlichen Helden, hat mir das Ding zugeschnitten, gekantet und die Löcher gebohrt.



Die restliche Arbeit, also Öffnungen für die Pickups zu schaffen, lag bei mir. Das hiess konkret: Loch an Loch bohren, ausmeisseln und dann feilen, feilen, feilen. Ein bisschen nach Wild-West-Romantik sieht das Zwischenergebnis schon aus...



Eingebaut ist so ein Tele-Steg-Singlecoil übrigens in einem Winkel von 73° - das muss man wissen, und das herauszufinden war gar nicht so einfach, denn geschrieben steht das nirgendwo.

Fertich' is - je näher ich der Fertigstellung kam, desto ungeduldiger wurde ich und entsprechend weniger Fotos habe ich gemacht. Hier also das Endergebnis, männlicher als ich es mir je vorgestellt hatte. Unter den Hals musste ich ein Stückchen Furnier legen um einen leichten Halswinkel zu erreichen - zugunsten einer vernünftigen Saitenlage. Is' halt alles nich' ganz standard.



Am Hals sitzt der humbuckende Serientonabnehmer und blubbert tief und leicht jazzig vor sich hin, am Steg hat ein Gotoh "Hot Lead TE" - ein Geheimtipppp den ich von bOOgie bekam - Platz gefunden. Der Pickup ist so geil, daß ich bOOgie hier noch ein weiteres Mal von Herzen danken möchte. Die Potis und der PU Wahlschalter bleiben genau so, ohne Knöpfe, ohne alles. So passt es optisch am besten.



MP3s befinden sich, in von mir anders gewünschter Qualität, auf einem anderen Rechner ausserhalb meiner aktuellen Reichweite. Bei Gelegenheit werde ich sie nachreichen.

Rock'n'Roll!
Felix



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