Re: (Philosophie) Kennen Veranstalter die Bedeutung des Wortes "Respekt"?


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Beitrag von bO²gie vom April 11. 2002 um 15:29:08:

Als Antwort zu: (Philosophie) Kennen Veranstalter die Bedeutung des Wortes geschrieben von Doc am April 11. 2002 um 13:35:47:

: Provokante Überschrift, aber...
: Mir geht schon seit längerem etwas gewaltig auf den nicht vorhandenen, nämlich das Verhalten von Veranstaltern Bands gegenüber...


Aloha Hannah -

vieles (nein, alles) von dem was du schreibst kann ich aus eigener Erfahrung unterschreiben. Hab' ich auch so erlebt und erlitten.

Die andere Seite kenn ich allerdings auch, und das nicht zu knapp. 3 Jahre meines Lebens hab' ich als Erfüllungsgehilfe von Veranstaltern gelebt (das nennt sich dann, je nach Veranstalter von "Technischer Leiter" bis "Du Arschkrampe"). Ich muß gestehen, ich war anfangs überrascht wie die Spezies "Musiker" plötzlich ausschaut wenn man auf der anderen Seite des Gitters steht. "Arroganz" wäre noch ein zartes Wort um das Verhalten mancher Band gegenüber dem Club/Veranstalter zu beschreiben.

Ob es nun das Jammern nach nicht vorhandenem Catering ist (Herrgott, liest den Niemand Verträge??), katastrophale Mißachtung der Anweisung vom Mann am Mischpult beim Soundcheck, Unpünktlichkeit ("Wieso müßen wir um 17.00 Uhr hier sein??? Wir spielen doch erst um 22.00 Uhr?" Selbstredend ist der Sänger um 22.15 noch unauffindbar), Gästelisten lang wie die chinesische Mauer und dann die entgeisterte Frage der Band warum sie nichts verdient hat und so weiter. Die Liste ließe sich beliebig verlängern.

Latürnich gibt es solche und solche. Unter Veranstaltern genauso wie unter Musikern. Ich habe auch die Starband aus Kanada erlebt, die sich freute (wirklich freute) vor 16 Zuschauern zu spielen, weil sie daheim nur noch in ausverkauften Sporthallen spielen. Oder den Gitarristen aus New Orleans der nach 1,5 Stunden Programm fragte ob er denn jetzt mal Pause zum ersten Set machen solle. Auf unser erstauntes Nachfragen (es waren auch nur ca. 30 Zuschauer anwesend) ob er denn nicht fertig sei, sagte er nur: "Ja, mit dem ersten von 4 Sets". Am Tag davor eine Britpop Band die schon nach 45 Minuten das reguläre Programm durchhatte und mit gequälter Mine dem ausverkauften Haus noch 5 Minuten Zugabe gab. Mehr hatten sie auch nicht in peto... Letztere hab' ich als respektlose Arschkrampen empfunden. Zu den Kanadiern hab' ich bis heute Kontakt und zu dem Mann aus New Orleans würde ich heute als Publikum immer wieder gehen.

slide on ...
bO²gie




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