Re: (philosophisch) der preis


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Beitrag von Friedlieb vom Februar 17. 2002 um 20:29:13:

Als Antwort zu: Re: (philosophisch) der preis geschrieben von Silvio am Februar 17. 2002 um 12:57:14:

Hi Silvio,

: Beispiel: Wenn morgen ein Handy auf dem Markt lanciert würde, welches nur 10 Euro kostet (ohne Abo etc dazu, Marktpreis!), bedeutet das nicht automatisch, dass dieses schlechter ist als die bisherige 1000 Euro - Klasse.

Stimmt. Hier ist aber auch die Frage aufzuwerfen, was die Gesamtkosten wirklich sind. Siehe unten.

: Man kann also vom Preis nicht direkt auf die Qualität schliessen, und ebensowenig verbietet die Wirtschaft, dass mehr Wert für weniger Geld angeboten wird.

Siehe oben, auch hier wieder die Frage dies Gesamt-Preises.

Oft hat man es mit einer Mischkalkulation zu tun. Der eine Artikel wird sehr preiswert (in der Lebensmittelbranche teilweise unter Einkaufspreis) angeboten, um die Leute in den Laden zu locken. Sie kaufen dann erfahrungsgemäß auch ein paar andere Dinge, mit denen der Verkäufer den Verlust der Lockware mehr als ausgleicht. Wer da ganz konsequent nur die Sonderangebote kauft und alles andere liegen läßt, kann echt sparen.

Manchmal läuft die Mischkalkulation aber auch längerfristiger oder unternehmensstrategisch.

Beispiel 1: Der Jakob hat dem Esau seine komplette Erbschaft abgeschwatzt, für ein Linsengericht. War ein Schnäppchen. Am Anfang für beide. Jakob hat längerfristiger gedacht, für den hungrigen Esau war die in ferner Zukunft liegende Erbschaft aber was dermaßen Abstraktes, daß sie keinerlei Wert zu haben schien.

Beispiel 2: Es gibt Firmen, die stecken Millionen von Dollars in die Entwicklung eines Produkts und verschenken es dann. Diejenigen, die es scheinbar kostenlos nutzen, machen scheinbar ein Schnäppchen. In Wirklichkeit geben sie dabei ein Stück ihrer Eingenständigkeit auf, und verschaffen dem Anbieter des Produkts eine erdrückende Übermacht, weil alle plötzlich nur noch dieses "kostenlose" Produkt verwenden, Irgendwann ist dann die Abhängigkeit von diesem einen Hersteller so groß, daß man ohne ihn überhaupt nichts mehr machen kann, und der widerum labt sich an Macht und fetten Gewinnen mit anderen Produkten. Unmöglich? Ach - und was ist mit dem Microsoft Internet Explorer?

Soviel zum Thema Mischkalkulation...

Keep rockin'
Friedlieb


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