Re: (Philosophie) Die Obercoolen...


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Beitrag von Friedlieb vom Dezember 14. 1999 um 20:49:54:

Als Antwort zu: Re: (Philosophie) Die Obercoolen... geschrieben von Klaus am Dezember 14. 1999 um 13:49:27:

Hi Klaus,

: Warum das so ist, hab' ich bis heute nicht rausbekommen und ist wohl eine ganz individuelle Sache.

Ist meiner Meinung nach dieses "Meiner ist aber länger als Deiner"-Phänomen, dem manche Leute erliegen. Das findest Du überall. Du kannst musikalische Fertigkeiten objektiv messen: Wer auf 160 BPM irgendeine mixolydische Tonleiter in der Dreierphrasierung fehlerfrei als Septolen spielen kann, der ist nun mal besser als einer, der schon an einer Dur-Skala mit Viertelnoten auf Tempo 60 scheitert. Bloß kommt es da zum Verrecken nicht drauf an. Meine ich. Klar find ich Steve Vai geil, klar würd ich gern so spielen können wie er. Ich hätte aber dafür mindestens soviel Zeit mit dem Üben verbringen müssen wie er und hätte demnach all das nicht erlebt, was ich in dieser Zeit Schönes erlebt hab. Und musikalischer Ausdruck, Gefühl, Spaß - das entzieht sich jeder objektiven Wertung, und deshalb sind mir diese "besser-als"-Geschichten auch immer ziemlich suspekt.

: Im Gegensatz dazu kenn ich auch wirklich gute Gitarristen, die applaudieren, loben, etc.. und sind objektiv "besser" als der, den sie gerade hören.
: Jetzt. wo ich gerade so tippe fällt mir ein: Ist das vielleicht der Grund?

Kann sein. Es ist relativ leicht, ein bescheidenes Understatement rauszutun, wenn man's wirklich kann und jeder es weiß. Wenn man aber noch zehn Leute sucht, die das ab sofort glauben sollen, daß man's kann, dann muß man halt andere Geschütze auffahren. ;-)

: N.E. Leberkässemmel da Mittagspause

:-) Aha, deshalb diese komische Hintergrundfarbe...

Keep poddin'
Friedline6 (Reklame-Wochen)


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