Re: (Gitarre) Sie ist blau...


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Beitrag von Tom(2) vom Februar 26. 2020 um 16:25:33:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Sie ist blau... geschrieben von Michl am Februar 26. 2020 um 08:51:20:

Hi Michl;

: Hast Du womöglich ZWEI Jaguar?

*hust … 😬 … die silberne ist eine American Vintage Reissue aus dem Jahr 2001, und war meine Entlohnung für einige Plattencover, die ich damals für Nikki Sudden machte, und er hat mir die von einer Tour aus US mitgebracht. Damals, bzw zwei Jahre vorher, hatte Fender zum ersten Mal seit dem Einstellen der Produktion in den 70ern, wieder Jazzmaster- und Jaguar-Modelle, und dann auf den alten Maschinen angeblich, nach korrekten Vintage- Pre CBS-Specs, herausgebracht.
Ich war sooo scharf auf eine, weil das um Längen besser war, als alles, was Fender in Japan, wo die Jaguar/Jazzmaster noch produziert wurde, herausgebracht hatte. Ich hatte noch eine 95er Japan Jag, die selbst mit Lollarpickups und CTS-Pots nicht an die US-RI rankam, aber in Candy Apple Red mit Matching Headstock unwiderstehlich geil aussah.

Die weisse in Hohenberg ist die Johnny Marr Signature (2012 glaube ich) - und was mich an dem Modell so interessierte, waren die ganzen kleinen Veränderungen und -Verbesserungen zum Originaldesign, die der Herr, selbst Besitzer mehrerer Vintage-Jaguars, da hat einfliessen lassen. Im Grunde genommen ist das die am vintage-korrekteste aller modernen Jaguar-Varianten, aber auf Stereoiden; die Schaltung ist mit seriell-Switch zu einem amtlichen Pfund mutiert, und der eigentlich zweite Ton-Controll Schaltkreis wurde zum Filtern von zu viel Ooomp umgebaut, statt wie im Original nur den Hals-Pickup zu steuern. Dafür ist leider in der Zwischenstellung, wenn beide Pickups an sind, der Humcanceling-Effekt weg, den die originale Schaltung hat. Die Bareknuckle-Singlecoils sind aber vergleichsweise leise, was Einstreu angeht, also geht das.
Ich betreibe ja seit auch fast 20 Jahren eine Website zu den Fender Jaguar/Jazzmaster Gitarren, und es ist schon faszinierend, wie sich das Angebot in dieser Zeit verändert hat. Mittlerweile gibt es ja fast für jeden Topf einen Deckel, das war damals noch komplett anders - entweder ziemlich teure oder heillos kaputtgebastelte Gitarren aus 62-74, oder Japan-Dinger mit gakeliger Elektronik (wobei sich das bei den Jazzmastern mehr bemerkbar machte, als bei den Jaguars, weil die Original-Pickups deutlich anders gewickelt sind, und die Japaner quasi normale Strat-Single-Coils unter die breiten Pickupcover packten).

Heute kommt gefühlt zu jeder NAM eine neue Variation auf den Markt. Wenn ich genug Spielgeld hätte; ich glaube, ich hätte da allein in den letzten 10 Jahren mindestens noch fünf weitere Gitarren gehabt, die mich interessierten…  die ThinSkin Modelle zum Beispiel oder die Troy van Leuven Signature Jazzmaster oder das J.Mascis Modell… oder natürlich mein unerfüllter ewiger feuchter Traum, eine orignale 64er in zu grün vergilbtem Lake Placid Blue mit Matching Headstock, aber die Preise sind, auch bei den eigentlich im Vergleich zu Strat und Tele eher unbekannten Jags/JMs, durch die Decke geschossen.

Na huch, jetzt bin ich aber ins Plaudern gekommen… :)))

gruss
Tom




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