Re: Hilfe eine Strat...........


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Beitrag von martin vom Januar 04. 2017 um 18:00:24:

Als Antwort zu: Re: Hilfe eine Strat........... geschrieben von Michl am Januar 04. 2017 um 07:25:51:

Hallo Michl,

aber nach einem Bending auf der G-Saite treffen wir uns alle einen Halbton tiefer wieder, egal ob aufliegend oder schwebend eigestellt.

dieses Problem kenne ich nur zu gut von meiner Staufer Strat (als ich sie neu hatte). Ein wenig ist das leider Systemimmanent, aber es lässt sich deutlich verbessern durch folgende Maßnahmen:

1) Kerbe im Sattel nachfeilen. Wenn die zu eng ist, hast du mit Trem und der g-Saite keine Chance.

2) Aber bei meinem Knochensattel half auch mein Nachgefeile nichts, letztendlich habe ich bei einem Kloppmann-Besuch nicht nur neue Pickups einbauen lassen, sondern auch gleich einen neuen Knochensattel. Da habe ich dann gleich vor Ort so lange mit dem Jammerhaken rumgemacht, bis ich mit der Kerbe im Sattel zufrieden war.

3) Trotzdem würde ich nie wieder auf einen Knochensattel setzen. Auf meiner aktuellen Lieblingsstrat habe ich den Sattel durch einen synthetischen TUSQ XL Sattel ausgetauscht. Der ist perfekt vorgefeilt und etwas anderes kommt mir nicht mehr an meine Gitarren!

4) Dann gibt es zwei unterschiedliche Ansätze beim Stimmen:
a) Du stimmst ganz normal. Dann ist nach einem Bending die g-Saite zu tief. Lösung ist dann einmal den Jammerhaken runter zu drücken, und die g-Saite ist wieder in Tune. Mit dieser Technik kam ich persönlich nicht gut zurecht, weil ich quasi ständig mit Bendings spiele und insbesondere das Problem hatte, wenn ich direkt nach einem Bedning einen ungebendeten Ton spielen muss. Dann bleibt keine Zeit, vorher den Hebel herunter zu drücken und der Ton ist wieder zu tief - sehr lästig :-(

b) Du bendest die dünnen Saiten vor dem Stimmen und stimmst und bendest dann so lange abwechselnd, bis das Stimmgerät eine konstante Stimmung anzeigt. Positiv dabei: die g-Saite bleibt nach einem Bending in tune. Nachteil: wenn du jetzt den Jammerhaken benutzt, ist die g-Saite anschließend zu hoch. Du musst dann einmal benden, und dann stimmt sie wieder. Diese Variante funktioniert für mich besser.

5) Der Durchmesser von den 6 Trem-Schrauben darf oben nicht zu groß sein. Wenn du keine Saiten und keine Federn drauf hast, dann muss sich die Tremplatte immer noch locker hin-und-herschieben lassen auf dem Korpus, selbst wenn die Schraubköpfe schon fast die Tremplatte berühren. Wenn da genug Spiel ist, ist das gut. Bei falschen Schrauben oder ungenauen Bohrungen verkanntes sich da schnell etwas. Manchmal hilft es dann, eine bestimmte Schraube (den Übeltäter) wegzulassen. 
Den Druchmesser deiner Schrauben direkt unter dem Kopf mit einer Schieblehre messen und dann bei André dünnere bestellen. Er schafft es immer wieder irgendwie, die individuell passenden Schrauben zu besorgen. 

6) Die Einstellung der Tremschrauben bei der tiefen und hohen E-Saite ist sehr wichtig. Die vier dazwischen liegenden Schrauben solltest du ohnehin nicht ganz bis zur Grundplatte anziehen, sondern lieber etwas überstehen lassen.
Und für die beiden äußeren gibt es folgenden Tip: Saiten ab, Federn raus, Schrauben etwas lösen. Das Trem jetzt so weit runterdrücken, dass der Sustainblock am Korpus anschlägt. In dieser Position halten. Jetzt die äußeren Schrauben weiter reindrehen, bis die Grundplatte anfängt sich zu bewegen. In diesem Moment hast du die Schraube schon ein wenig zu weit reingedreht, also wieder etwas lösen. Das Trem muss sich also über den kompletten Weg frei bewegen lassen, ohne das die Schrauben das verhindern bzw. für zusätzliche Reibung sorgen.
Fazit: die äußeren Schrauben bei den beiden E-Saiten bestimmen die Einstellung und die Lage der Trem-Grundplatte. Die Schrauben dazwischen etwas überstehen lassen, damit sie die gefundene Einstellung nicht wieder zunichte machen.

7) Klemmmechaniken helfen auch (hast du ja schon) 

8) Wenn das alles nicht hilft, dann muss der Stoffel ran, um die Löcher in der Grundplatte etwas größer und oval auszubohren. Das ergibt einen Hammereffekt!

Wow, ein langes Postig, so viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, aber diese Stimmsabilitäts-Geschichte mit Vinatge Tremsystem ist halt meine ewige Baustelle.

Gruß Martin




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