(Amps) Obstkerne


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Beitrag von Tom(2) vom Juni 18. 2016 um 18:43:55:

Hiho,

meine Orangenkiste hat seit längerem mal bei mir zu Hause und nicht im Proberaum übernachtet, und da ich von der Peavey-Reperatur neulich noch das ganze Löt-, Mess- etc Geraffel ausgepackt hatte, dachte ich, schauste doch mal nach, was das Innenleben so treibt und ob da alles noch stabil ist. Das letzte Mal, dass ich da reingeschaut habe, ist nun auch schon wieder sechs Jahre her, Kinners, die Zeit rennt…

Naja, also mal an den Endröhrensockeln gemessen, da hat sich zu meinen letzten Beobachtungen nix geändert, zwischen pin8 und 3 liegen brav 498V an, die mit Röhren drin dann auf 486V runtergehen. Aber: zwischen pin8 und 5 liegen -44V -- da hatte ich vor sechs Jahren -37V, allerdings laufen die Endröhren so brav mit ca 33mA. Gehe ich mit dem Bias weiter rauf, also Richtung -37V, dann gehen die Röhren Richtung 40mA und mehr, das ist mir n bissl zu viel des Guten. Egal, da der Amp gut klingt, verändere ich da nix für den Moment. Aus Neugierde habe ich alle vier EL34 gemessen - und eine tanzt aus der Reihe, sie hat ca 10mA weniger als die anderen, obwohl das damals(tm) ein gematchtes Quartett war.

Komisch. Es liegt auch definitiv an der Röhre, denn der Wert wandert mit, wenn ich die Röhre in einen anderen Sockel packe. Nunja. Blöd ist halt, dass die anderen drei dicht beieinander liegen; auch wenn ich nun die "heisseste" mit dieser "kalten" gepaart habe, sind die beiden Endstufenhälften auseinander, ca 58mA zu 64mA. Ist das auf Dauer ein Problem oder würde sich das lediglich in mehr Brumm äussern?

Die Röhren dürften nun auch gut zehn Jahre auf dem Buckel haben… vielleicht mal wieder Zeit für einen Wechsel: jedoch hat mich gerade der Schlag getroffen, als ich nach dem Ersatz suchte: Anscheinend habe ich damals nix anbrennen lassen und mir die SED EL34 "winged c" zugelegt… und a) gibts die nicht mehr, weil die Produktionsstätte zugemacht hat und b) werden die für *stückpreise* von 40-50 EUR gehandelt mittlerweile -- ALTER!?!? Wer hätte gedacht, dass ich da meine Altersvorsorge in die Kiste einbaute?

Aus Interesse habe ich mal EL34B von TAD, die ich noch rumliegen habe, gesteckt und gemessen -- die laufen mit den -44V viel zu kalt, kommen noch nicht mal auf 20mA. DH mit denen würde ich bei den ~35mA wieder auf die -37V kommen, die in den Specs zur Obstkiste stehen. Aber die haben mir damals(tm) nicht gefallen, aber vlt sollte ich ihnen eine zweite Chance geben.

So, jetzt habe ich also mehrere Optionen:
- ich lasse alles wie es ist, weil die Kiste klingt ja. Aber der Floh, der hustet, jetzt, wo ich weiss, dass da eine Röhre…
- ich nehme die TAD, weil warum in die Ferne bestellen, wenn die hier noch rumliegen. Ob mir der Sound mittlerweile gefällt? hm. Immerhin werden die beim TAD als empfohlenes Tubeset für den OR120 verkauft… :-/
- ich gönne dem ding einen neuen satz endröhren, aber welche? Da ich den Amp 50/50 als Bass- und Gitarrenamp verwende, brauche ich warmes, definiertes Low-End, nicht unbedingt Hi-Gain - also was britisch-warmes.
Die SED waren da super. Angeblich waren die ja den ollen Mullards nachgebaut -- mittlerweile gibts ja wieder Mullard Re-Issues, vielleicht wäre das was? Die Standard JJs waren mir auch zu mittig/nöckig, vielleicht sind die 34L da besser?

Das Blöde ist, das lässt sich ja alles nur subjektiv nach gefällt mir/nicht beurteilen - aber dafür verschlingt das 4er Endstufenpaket zu viel Kohle, um sich da einfach mal quer durch das EL34 Angebot durchzubestellen. Seufz.

Also die Fragen am Ende dieses Textergusses:

- Muss ich mir Gedanken wegen der ungleichen Röhren machen?
- Was ist ein gleichwertiger Ersatz zu den SED EL34?
- Warum brauchen die soviel mehr/weniger Bias, als zb die TAD EL34B str?

Na immerhin ne Tele gerettet ;-)

Gruss
Tom




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