Re: (Gitarre) Mehrere Gitarren beim Gig - es nervt


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Beitrag von ferdi vom Oktober 19. 2014 um 19:00:55:

Als Antwort zu: (Gitarre) Mehrere Gitarren beim Gig - es nervt geschrieben von Dan am Oktober 19. 2014 um 16:20:03:

Hi,

ich nehme immer drei Gitarren mit: zwei verschiedene Strats und eine Tele, die nur für die Slide-Arbeit zum Einsatz kommt (auf open E gestimmt ist und so dicke Saiten und eine so hohe Saitenlage hat, dass sie auch nur dazu taugt. Selbst der Sattel ist extra hoch).

Im ersten Set fangen wir meist vergleichsweise leise an, um die Leute vorsichtig an normalen Pegel zu gewöhnen und nicht gleich zu verschrecken. Dazu eignet sich meine 3ToneSunburst-Strat mit Rio-Griffbrett am besten, die klingt schon bei niedrigen Pegeln vollmundig und ausgewogen, arm und immer angenehm. Muss es leise bleiben, bleibe ich auch bei der Gitarre. Während des ersten Sets fummele ich zwischen den Nummern immer an der Klangregelung, gestern zB hatten wir irgendsoeinen komischen Tiefmittenmulm auf allen drei Saiteninstrumenten, und ich musste die Bässe auf 12 Uhr, die Mitten auf 1 Uhr zurücknehmen, Höhen auf 3 Uhr.

Die Tele ist akustisch deutlich lauter als all meine anderen Gitarren, das liegt wohl an den dicken Saiten (0.145 bis .50). Die klingt immer super.

Wird es im zweiten, dritten (oder gestern: vierten) Set endlich deutlich lauter, nähert sich der Pegel also dem, was ich für "normal" halte (= Amp-Volume bewegt sich Richtung 12 Uhr), ist die klanglich vollmundige Fülle der 3TSB-Strat kein Vorteil mehr, weil die bewickelten Saiten sich nicht mehr so gut durchsetzen (fast so mies wie einer Les Paul, die das Attack ja wohl kaum angemessen darstellt...  war nur ein Scherz, LesPaul-Freunde, nur eine kleine Spitze unter Freunden, ihr könnt jetzt weiterlesen). Je weiter der Amp (Marshall 18W-Clone an 2x12) also in die Sättigung geht, desto vorteilhafter ist das gnadelose Attack von Goldie, meiner "made by ACY" one-piece maple neck-Strat (Gott schütze die deutsche Musikersprache). Da verschwimmen die bewickelten Saiten NIE, machen immer noch trocken PÖCK! , dafür singt sie bei niedrigen Pegeln nicht so schön wie die 3TSB.

Kurzum: ja, ich nehme immer mehrere Gitarren mit und setze deren Klangunterschiede zielgerichtet ein.

Ich HABE allerdings vor einem halben Jahr bei zwei Strats untereinander die Hälse tauschen lassen, um sie klanglich einander anzunähern. Etwa 2/3 des Grundklangs sitzen im Hals, ist meine Erfahrung. Vor dem Tausch waren die beiden Strats klanglich so weit voneinander entfernt, dass ich am Amp-EQ hätte herumdrehen müssen. Bei Saitenriss hat man für sowas keine Zeit. Jetzt liegen meine insgesamt vier Strats klanglich näher beieinander.

Mein Mitgitarrist benutzt seinen Amp - Cream JTA45 - als Cleanmaschine und benutzt völlig unbeindruckt vom Pegel immer dieselbe Gitarre, eine Huber Krautster II, und hat eine zweite eigentlich nur für den fall eines Saitenrisses dabei.
Gruß, Ferdi




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