Re: [die Qual der Wahl] Daniel D.


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Beitrag von bO²gie vom März 06. 2001 um 22:04:04:

Als Antwort zu: Re: die Qual der Wahl geschrieben von Der Felix am März 06. 2001 um 21:41:52:

: : der kleine Daniel D.
:
: btw. wonach klingt das Teil eigentlich (grobe richtung reicht, z.B. ACDC, Metallica, Rahmstein...)


Der kleine Tubenbooster von Reußenzehn ist kein Verzerrer im weitesten Sinne (also weder ein Tubescreamer mit Röhre, noch eine H&K Crunch Master verwandtes Teil).

Ich zitiere einfach mal aus dem F(l)achblatt Test von 1995:

"Sound:
Der Daniel-D. verfügt über die typische Kathodenfolger-Schaltung alter Röhrenamps und das hört man deutlich! Hoppla, das Teil hebt den Pegel mächtig an: Ist das Level-Poti weniger als 1/4(!)aufgedreht, befinden sich Originalsignal und Daniel-D.-Output etwa im Verhältnis 1:1. Danach geht praktisch nur noch die Post ab, Akkorde kippen unmittelbar in Obertöne um, die Sustainverlängerung ist enorm. Natürlich reden wir hier fast ausschließlich von einer Pegelanhebung, mit der typischen Bodenpedal-Saäge eines Trash-Distortions hat das nicht viel zu tun.

Der wohl vom Reußenzehn'schen Röhren-Leslie-Simulator »Poor Boy Rotor Tube« (s. FBMM 3/94) übernommene Bassbooster sorgt für ein noch fetteres Ergebnis, quasi der »Rumpel-Faktor«. Erstaunlich, wie dynamisch und höhenbetont der MkII zu Werke geht, selbst muffigste Amps werden aufgefrischt. Ursprünglich war der Daniel-D. dazu gedacht, Vintage-Amps aufzumöbeln wie z. B. AC3O, Twin, Bassman oder Marshalls ohne Mastervolume [***]: puristischer Röhren-Boost statt Mega-Distortion, denn allzu viel Verzerrung ist Herrn Reußenzehn ohnehin ein Greuel. Das kann auch Kollege MklI immer noch am besten zum Vorschalten vor den Lead-Kanal eines Boogies ist der Daniel-D. jedenfalls nicht gedacht. Hier zeigt sich auch die neue Version nur wenig flexibler, dafür drückt er einem Transistorcombo wie gehabt seinen röhrentypischen Stempel auf.

Thomas Reußenzehn empfiehlt generell, den nachgeschalteten Verstärker einen Gang zurückzuschalten, ansonsten provoziert der von der Ausgangsleistung nicht gerade zimperliche Daniel-D. ungeliebte Begleiterscheinungen. Ich zitiere: «Pfeifen! Heulen! Brummen! Mikrofonie im Daniel-D.! Eventuell Zerstörung Ihres Verstärkers! Matsch im Sound!« Also bitte: äußerste Vorsicht!

Daß keine Möglichkeit zur Klangregelung besteht, halte ich kaum für einen Nachteil, zumal der Grund-Sound einfach stimmt außerdem gehört sich das für einen waschechten, puristischen Röhren-Booster vielleicht auch so. Durch das ausgelagerte Netzteil sind Brummeinstreuungen in den Röhrenschaltkreis kein Thema, der Daniel-D.-Trick verhindert dank galvanischer Trennung natürlich auch Brummschleifen. Die Beschaltung der I2AX7A als Kathodenfolger hat noch einen weiteren angenehmen Nebeneffekt: Beim Zurückdrehen des Volume-Potis der Gitarre entstehen kaum Höhenverluste. Da das Booster-Ausgangssignal natürlich niederohmig ist, erledigen sich obendrein die üblichen Pegel- und Höhenprobleme durch folgende Effektgeräte oder lange Kabelwege." Ende des Zitats.

[***] Damals gab's das POD ja noch nicht. Daniel D. vor'm POD wirkt auch wahre Wunder. Letztens hab' ich das im Grünen mal verzählt und prompt bekam ich einen netten Gästebuch Eintrag auf meiner Homepage. Scheint auch bei anderen Wunder zu wirken.

Und zu guterletzt: sowas nenn' ich 'ne sexy Verpackung (wenn man schon aus einer Maschinenbau Familie kommt):



daniel on ...
bO²gie



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