Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?


[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von ferdi vom Mai 16. 2012 um 12:26:27:

Als Antwort zu: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch? geschrieben von Rick_plays_the_blues am Mai 16. 2012 um 09:34:30:

: Hallo miteinander,
: sagt mal, geht es Euch auch so, dass Ihr Euch Equipment-technisch im Kreis dreht?
: Mir jedenfalls geht es so, was die Wahl von Amps/Effekten und auch die Wahl von Gitarren betrifft.
: Es ist jetzt wieder einmal passiert und ich bin vom Ergebnis selbst überrascht - so nebenbei übrigens stimmt mich das Ergebnis etwas nachdenklich hinsichtlich Equipmentaufwand, den nicht nur ich zeitweise betreibe ...
: Zur Vorgeschichte:
: Bei meiner aktuellen Band begann ich zu spielen mit nichts mehr als meinem treuen Fender Amp und meiner Lieblingsstrat (wen es interessiert: der Amp ist ein 2001er Pro Tube Concert Reverb der mithilfe eines TAD-410er Cabinets und eines Eigenbau-Headshells zum kleinen Halfstack umgebaut wurde; die Gitarre ist eine 2001er Jeff Beck Artist Series mit Volume-Mod ... das mit 2001 ist ein seltsamer Zufall, war wohl ein guter Jahrgang, denn auch meine Lieblingsakustik ist Bj. 2001).
: So ausgestattet fühlte ich mich etwa 1 Jahr lang sehr wohl, bis ich mir dachte, ich müsste der zunehmend rockigeren Richtung (nach Abgang der Sängerin und Übernahme dieses Amtes durch meinen Gitarrenkollegen in der Band) Rechnung tragen. Also zuerst eine Box Of Rock bestellt und während der Wartezeit (jajaja) einen Marshall Vintage Modern Combo in der Bucht geschossen.
: Also spielte ich aufs höchste begeistert nur noch den Marshall, allerdings bei kritischen Lautstärkeverhältnissen inklusive BOR (um auch "leise" verzerren zu können) ... dies war ein erster Schritt in Richtung Pedalboard (und hier jetzt zum Kreis drehen: alles schon mal gehabt: Pedalboard hatte ich in den 90ern auch ...).
: Weiter ging es dann mit (Kreis drehen) Wiederentdeckung des Fenders ... allerdings war ich jetzt mit keinem der beiden Amps vollauf zufrieden, weshalb ich mir also einen Lehle P-Split zulegte und seither immer beide Amps parallel liefen (und ich mich ein klein wenig wie SRV fühlen durfte).
: Darauf folgte dann endgültig die Anschaffung eines Pedalboards (so ein Fertigding mit Klett und Netzteil) worauf ein Tubescreamer landete (Tubescreamer alleine ist eine Geschichte ... egal, wichtig nur, eben ein TS), mein Steinzeit-Chorus (85er Ibanez), meine zwei schönen MEKs (CP-1 und PH-2), die BOR und ein Pedaltuner. Und es wurde dann sehr schnell noch ein TC Flashback dazu gekauft ... um damit die Welten am Rande zu erkunden (wer es jetzt nicht verstanden hat - ich machte ausführlich gebrauch von den gepunkteten Achteln und eiferte damit Hr. Edge nach)
: Wieder folgte ein Jahr, in dem der Status Quo so blieb. Zeitweise spielte ich einmal häufiger meine Epiphone Les Paul Standard (vor allem, als wir Sweet Child O'Mine ins Programm aufnahmen), kam aber am Ende wieder auf 100% JB Strat zurück.
: Seit Erscheinen juckten mich aber jetzt der neue POD HD, die Fender Mustang Serie und die ZOOM G3/G5. Weil all die unterschiedlichen Sounds in eine Rock-Cover-Band nur mit Einzelpedalen und Verstärkerfussschaltern umzusetzen ist schon oft etwas aufwändiger Stepptanz und das Ergebnis trotzdem weniger authentisch als mit einem flexiblen Multi ...
: Und vor kurzem hat das Flashback einen unangenehmen Brumm an der Ausgangsbuchse ...
: Also was tun? Ich will nicht ständig Geld ausgeben für die letzten neuen Gerätschaften. Ich will aber unbedingt weiter ein flexibles Delay haben und so Multidingens wäre schick.
: Da war ja dann noch in der Ecke das alte Boss GX-700 (Bj. ca. 1996 oder 1997), voll funktionsfähig inkl. FC-200 MIDI-Leiste. Irgendwann aussortiert, weil es die Dynamik um ca. 3% einschränkt und die internen Preamps schon irgendwie digital klingen.
: Jetzt geschah zweierlei:
: 1.) Ich verbrachte zwei volle Tage damit, Sounds zu unserem Programm am GX-700 einzustellen (ca. 35 Nummern ...). Dabei entdeckte ich, dass man mit diesem Uralt-Multi echt gute Sounds hinkriegt, wenn man lange genug herumschraubt.
: 2.) Ich programmierte alle Sounds mit meiner allerersten E-Gitarre, Bj. 1992, damals neu gekauft, eine Starfield Altair SJ Custom, mittlerweile mit GFS Klingenpickups ausgerüstet.
: Und schwupps, die Uhr um ca. 10 Jahre zurückgedreht, spiele ich nun also wieder GX-700 via Fender Amp (Kreis dreht sich ...), und das auch noch mit der Gitarre, die am längsten in meinem Besitz ist.
: Und obwohl die Sounds aus dem GX-700 tatsächlich alleine gehört hinsichtlich Qualität nichrt wirklich mit gutem Röhrenequipment mithalten können, so klingt das ganze bei entsprechender Lautstärke via Röhrenendstufe und Gitarrenbox im Proberaum erstaunlich gut - bereits einzeln gehört - und geradezu phantastisch dann im Bandmix.
: Der Marshall steht jetzt zuhause, das Pedalboard auch. Ebenso die JB Strat und die Epi Paula.
: Das ist gut so und verkauft wird nix. Weil wie die Geschichte zeigt, kommt alles wieder ... (und nachdem ein Gastspiel bei einer Bluesband alter Kumpels ansteht und die sich auch noch zeitweise stark an der britischen Version dieses Genres orientieren, kommt so ein Combo mit 2 KT66 und zwei Greenbacks ja grade Recht)
: Bin mal neugierig, wie lange der Status Quo diesesmal anhält.
: Brauchen wir wirklich immer wieder mal Abwechslung? Warum kann man nicht über Jahre das gleiche Equipment spielen? Weil man kann mit fast jedem Equipment fast jede Art von Musik machen. Oder ist das nur bei mir so, dass man vom Konzept her sich ständig dreht? Gitarre-Kabel-Amp, dann Board, dann Multi, dann wieder Gitarre-Kabel-Amp usw. Kramt Ihr auch immer wieder mal altes Zeugs aus der Ecke und entdeckt es neu?
: Ich lerne daraus, dass ich jedenfalls erst Recht nix verkaufen werde, was ich nicht mehr verwende ... der Tag kommt, an dem ich es wieder hervorhole und Freude daran habe, ohne Geld für etwas Neues ausgeben zu müssen ...
: Soweit also - schönen Tag an Euch und Clampf On :)
: LG,
: Wolfgang




verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.