Re: (Gitarre) vom Solo zum Lick - vom Lick zum Solo


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Beitrag von flatjamboo vom Januar 25. 2011 um 12:48:21:

Als Antwort zu: (Gitarre) vom Solo zum Lick - vom Lick zum Solo geschrieben von Elwood am Januar 24. 2011 um 17:56:33:

Hallo Helge,,,

,,, ich mag die Ansätze von Hayman, Michael J. und Hofers Andreas sehr - mir kommt das bekannt vor und das sind, glaube ich, auch meine Ansätze.

Versuch doch mal, Dir kleine, eintaktige Melodien, Linien, auszudenken. Nicht mit der Gitte in der Hand, sondern beim Müllrausbringen, unter der Dusche und beim Autofahren. Versuch sie Dir einzuprägen, so, dass Du Dich erinnern kannst. Als nächstes machs mit zweitaktigen. Und dann - nee, nich dreitaktige, sondern wieder eintaktige. Also - möglichst einfach halten, übersichtlich, unkompliziert.

Schalt ein kleines, imaginäres Metronom in Deinem Kopf ein und spiel zu diesem Beat. Du bist raus? Kein Problem, wo ist die eins - da gehts dann weiter, von vorne.

Dabei kannst Du Dir auch gleich im Kopf ausdenken, wie Du das wohl auf dem Griffbrett umsetzen würdest. Pfeiff sie Dir vor, spiel mit Ihnen, häng was dran oder lass was weg. Nochmal. Und zurück zur banalen, einfachen Ausgangsmelodie. Jetzt kommen Michaels 'Wiederholungen' ins Spiel.

Später mit der Gitarre wirst Du sehen: Ah-so geht das. Oder auch hier in dieser Lage usw. Spiel die kleine Phrase mehrmals, änder sie, mach aus der ersten 1/4 ne 1/2 Note, mach aus 4 Tönen 5, spiel die Wiederholung energischer, oder sanfter, erst Stakkato, danach dasselbe Legato, spiel Frage und Antwort mit Dir selbst, machs mal ne Oktave höher. Und eine tiefer. Lass Töne ausklingen. Lass mal nen Takt Pause. Ruhe. Und dann wieder. Keine Angst vor banalen Läufen - genau so entsteht Virtuosität. In der Musiktheorie heisst das ja auch Thema und Variation - genau da bist Du gerade bei. Analysier mal, wie viele Wiederholungen in Deinem Milestones Beispiel vorkommen. Geht gleich mit nem wiederholten 4taktigen Thema los...

Halt's einfach - spiel die einfachen licks Deiner Vorbilder, die Kleinen, nicht gleich das ganze Werk. Die Heroes machens doch nicht anders. Und wenn Du genau hinhörst, wirst Du bei denen viele kleine Schweinereien entdecken, wiederholt, variiert, moduliert, (nein - keine Angst vor Wiederholungen, sie sind doch der Stempel des songs) Die langen Dinger sorgen doch viel leichter dafür, dass Du Dich im Wald verläufst, verzettelst und aus der Nummer nicht mehr rauskommst.

Und auf einmal wirst Du sehen, dass Du Deine eigenen licks mit fremden kombinierst. Improvisation, nicht 'vom Blatt spielen', Finde raus, wie Du Emotionen ausdrücken kannst. Alles mit diesen kleinen, banalen licks. Wann klinge ich wütend, wann frech, wann romantisch - probier und beurteil Dich selbst.

Diese Gefühle sind immens wichtig, soll es um Ausdruck gehen. Und 'Pfeiffen', das kann ich inzwischen ohne Pfeiffen, nur im Kopp. Das geht.

Und wenn man dann die Gitarre wieder in der Hand hat, iss alles weg, ja scheisse, ich weiss, machs trotzdem, finde Deine personal Kombination, auf die kommt es an!

Mir hats geholfen, vielleicht ein bißchen Dir?

Lieber Gruss - Rainer




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