Re: (Effekte) Effektboard


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Beitrag von Harvey vom Januar 28. 2001 um 09:54:27:

Als Antwort zu: (Effekte) Effektboard geschrieben von Bert am Januar 27. 2001 um 11:03:26:

Hi, Bert.

Ergänzenderweise noch folgendes:

Problem1: Brummen - Wenn Du mehrere Tretminen an eine Spannungsversorgung anschließt, kann es zu Erdschleifen kommen - vor allem, wenn - wie in Deiner Effektkette - mittendrin ein Gerät steckt, das von einer separaten Spannungsquelle bedient wird: Der Tubefactor braucht 12V/0,75A Wexelsssström, die anderen wahrscheinlich 9V DC. Abhilfe: Probeweise mal den TF ans Ende der Kette legen, die anderen Geräte mit dem Warwick-Teil versorgen (ist bei Dir aber keine Dauerlösung, Delay gehört hinter Distortion, oder?). Abhilfe: Möglicherweise die Geräte vor und hinter dem TF mit separaten Spannungsquellen betreiben.

Billige Netzteile (wie vermutlich das aus dem Warwick-Brett) haben einen einzigen Trafo mit einem Ausgang, an dem die Anschlussbuchsen parallel verkabelt sind - teurere Modelle (Exef Rackpig, Silvertone, Voodoo Lab Pedal Power etc.) arbeiten intern mit völlig voneinander isolierten Trafo-Einheiten, wodurch es zu diesen Brummschleifen dann nicht kommt (dafür zu einem höheren Preis).

Eine weitere Möglichkeit ist mangelnde Siebung (Brummfilterung) im Netzteil. Das Wah ist der eingebauten Spule wegen übrigens sehr empfindlich gegenüber Trafo-Feldeinstreuungen (ein Meter Abstand kann schon zu wenig sein) - das gilt vor allem für Stecker-Netzteile. Teurere Geräte haben einen Ringkerntrafo, der diese Einstreuungen nicht oder fast nicht produziert. Das Warwick-Netzteil wie auch das von H&K kommen hier also auch als mögliche Übeltäter in Frage.

Ansonsten: Signal-Kabelwege überprüfen -manchmal bringen ein paar Zentimeter mehr Abstand von eine Brumm-Quelle (Trafos, AC-Leitungen) eine Menge.

Fazit: Das Warwick-Netzteil ist wahrscheinlich nicht das Beste, sorry ... vielleicht geeignet für ein paar baugleiche Treter mit geringen Spannungsanforderungen, mehr wohl nicht.

Problem 2: Schaltknacks beim Wah: Wenn der Schaltknacks bei Batteriebetrieb oder auch mit einem anderen Netzteil nicht auftritt, liegt das Problem zu 95% an der mangelnden Stabilisierung des Warwick-Netzteils ("stabilisiert" heißt, daß das Gerät im Leerlauf wie unter verschiedenster Belastung eine konstante Ausgangsspannung liefert) - u.U,. auch verursacht durch Überlastung. Widerstand einlöten wie von Clem beschrieben - kann helfen, muß aber nicht. Wahs sind, was die konstante Betriebsspannung angeht, empfindlicher als andere Geräte (jedenfalls vor allem ältere Schrei-Babies, ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung). Ein bißchen Theorie dazu findest Du bei .

Problem 3: Compressor - kommt auf Deinen Geschmack an (sowie Geldbeutel). Ich würde z.B. unterscheiden zwischen solchen, die den Ton verbiegen (z..B. MXR, alte Ibanez-Analogteile) - etwa durch Höhenklau - , was einem gefallen kann oder nicht - und den "HiFi"-mäßigen. Zu den letzteren würde ich als Spitzenmodelle den Carl Martin zählen sowie das "Surf-Tremolo" (Tremolo, Hush, Enhancer und Compressor in einem Gerät).

Hier ist mir auch wieder aufgefallen, daß eine noch präzisere Fragestellung die Antwort erleichtern würde - also bei den Geräten die Modellbezeichnungen angeben, bei der Frage nach dem Compressor auch, was für ein Sound bzw. Einsatzgebiet Dir vorschwebt.

Schönen Sonntag noch, Harvey



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