Re: "Was spielt der Herr Young da?" Oder auch "Nur zwei falsche Worte"


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Beitrag von andi-o vom Mai 27. 2009 um 16:00:11:

Als Antwort zu: Re: geschrieben von Der Felix am Mai 27. 2009 um 15:35:41:

Hallo Felix,


solange der G Dur im Backing läuft die Durpentatonik spielen, wenn's dann auf die
Subdominante C wechselt, geht man wieder auf die G Mollpentatonik... etc. pp.


Warum würde man das tun? Gibt's dafür einen Namen für?


........Und denken tu ich eigentlich ganz gern...


ok, du willst das ja nicht anders ;-))


Ich muss dann doch etwas ausholen: Im Blues wird ja im Prinzip jede Stufe (auch)
als Dominant 7 Akkord gesehen, d.h. der von mir vereinfachte Blues in G mit den
Akkorden G, C und D (also Tonika, Subdominante und Dominante) wird zu G7, C7 und D7.


Zu den einzelnen Akkorden in Relation setzt du jetzt die Pentatoniken,


also einmal die G Moll Penta: G - Bb - C - D - F


und die G-Dur Penta: G - A - B - D - E


und analysierst, welche "Option" die einzelnen Töne zum jeweiligen Akkord bilden.


Über G7 bekommen wir mit der Moll Penta dann G = Grundton, Bb = kleine Terz,
C = Quarte, D = Quinte und F = kleine Septime. Die Durterz des G7 fehlt, dafür
kriegen wir mit der kleinen Terz Bb einen sehr spannungsvollen Ton, den man im
Verhältnis zum G7 auch als #9 deuten kann.


Mit der Dur Penta haben wir G = Grundton, A = Sekund (9), B = große Terz, D = Quinte
und E = große Sexte. Hier fehlt die spannungsreiche kleine Terz (oder #9), es klingt
daher viel glatter, und mit der großen Sexte irgendwie "netter". Aber es reibt sich eben nix.


So, und warum jetzt nicht die G Dur Penta auch über die Subdominante C7? Kann man schon
machen, aber wenn mann dann z.B. auf dem Ton B (H) landet (also der Durterz von G), dann
erzeugt man zum C7 eine große Septime, also quasi Major 7 - und große Septime gleichzeitig
zur kleinen Septime des C7 hört sich u.U. eher Panne an.


D.h. du kannst wenn du die beiden G Pentatoniken jew. zu den einzelnen Akkorden in Beziehung
setzt, auch "belegen" warum welche Skala über welchen Akkord klingt, bzw. warum nicht.


Ok, das war jetzt doch ein Stück Harmonielehre, aber du wolltest ja nachdenken ;-))


Grüße,


Andreas




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