Re: (Technik) ich lass mich scheiden...


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Beitrag von andi-o vom Juni 27. 2008 um 08:16:36:

Als Antwort zu: (Technik) ich lass mich scheiden... geschrieben von erniecaster am Juni 26. 2008 um 21:26:44:

Moin Matthias,

War war jetzt falsch an der letzten Strat, andi?

falsch? Na ja, ich würde eher sagen, es fehlten ein paar Prozent zum Glücklichsein. Sowas ist natürlich sehr schwer zu beschreiben, aber trotz handwerklicher Güte hatte die Thorndal so eine Art "Steifigkeit" im Klang und manchmal auch im Spielgefül, ich musste (für meine Verhältnisse) einfach zu sehr mit dem Ding kämpfen, damit sie den Sound brachte, den ich haben wollte. Und anfänglich mochte ich diesen Kampf und dachte, ja, so muss eine 50s Strat wohl sein, das gehört bei so einem Instrument wohl dazu, vintage korrekt eben. Dazu kam, dass die Thorndal vor allem bei angezerrten (nein, nicht Highgain - angezerrt!) Sounds so eine leicht quengelige Betonung der oberen Mitten hatte, also da wo es bei Kerlen wie SRV so schön "nachfederte", machte die Thorni einfach "Päng", zwar gnadenlos durchsetzungsfähig, aber ohne Obertöne, die das ganze "umschmeicheln" und das war mir auf die dauer etwas zu viel Gift und zu wenig Leben.

Du merkst, das sind jetzt schon Luxusprobleme, die Thorndal war an sich eine gute Gitarre. Die hochgelobte Suhr S1, die ich nach der Thorndal (gottseidank) bloss 2 Wochen besass, war dagegen der fürchterlichste Eierschneider, den ich je hatte - handwerklich perfekt bis ins Detail, klanglich grauenhaft. Ich weiss nicht, woran das lag.

Natürlich habe ich dann konsequenterweise beschlossen, (gar) kein Stratspieler (mehr) zu sein. Das ging aber nicht lange gut ;-)) Lustigerweise bin ich jetzt bei einer Strat gelandet, deren Holzkombination man in diversen Expertenblättchen einen eher spitz/klingeligen Ton nachsagt, die Richie Kotzen Signature hat nämlich einen einteiligen Eschekorpus und einen einteiligen Ahornhals. Tja, ob das jetzt an der Holzkombi liegt, oder an den DiMarzio Pickups (die richtige Singlecoils sind, aber nicht als Replacement erhältlich, deshalb weiss ich nix über die Dinger, ausser dass sie nach Herrn Kotzens Vorlieben gebaut sind) - diese Strat ist die bestklingendste, die ich jemals gespielt habe. Der Hals ist ebenso ein Baseballschläger wie der der Thorndal, die ganze Gitarre fühlt sich einfach gnadenlos gut an, alles, was ich an den Ding machte, war das Tremolo aufliegend einzustellen, dann noch die Saitenhöhe für hohes E und G anpassen, fertig. Der Rest war perfekt. Lustig, man sollte ja denken, dass sich Strats alle irgendwie gleich anfühlen, aber genau das Gegenteil davon ist wahr. (Zumindest was meine Erlebnisse betrifft ;-)

Weil ich diesen Honeymoon Effekt vermeiden wollte, habe ich auch (bis eben) noch nicht viel über die Kotzen Strat geschrieben. Jetzt fehlt mir nur noch die Band (so'n Trio wäre mal richtig nett) zum Instrument ;-))

BTW, was deinen Tri-AC angeht; wenn das Ding so gut ist, wäre es dann nicht eine Idee, dir ein zweites zuzulegen, mit dem du dann die Einstellungen für Gitarre Nr. 2 abspeichern kanst? Soviel kosten doch die Kistchen gar nicht, oder? Das nur so nebenbei....


Grüße,

Andreas


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