Re: (Band) Die leidige Lautstärke-Diskussion


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Beitrag von der onk vom November 01. 2007 um 16:31:59:

Als Antwort zu: (Band) Die leidige Lautstärke-Diskussion geschrieben von Friedlieb am November 01. 2007 um 13:37:51:

Da treffen ein Haufen Problem aufeinander, beginnen bei "wie kritisiere ich den anderen, ohne daß er sauer ist" über "will die Band zusammen Musik machen oder nur jeder sein Ego ausleben" bis "wer definiert, wann der Pegel-Mix stimmt".

Laute Bands, Scheiß-Sound und Schädelweh beim Proben, nächtliches Fiepen im Ohr nach Proben und Gigs habe ich - wie wohl jeder Musiker im Rock/Pop-Bereich - haufenweise mitgemacht.

Erst mit meiner aktuellen Band ergab sich eine Lösung, die ich aber hier nicht als Allheilmittel anpresien will, weil teuer und von den Musikern Abkehr von bisherigen Gewohnheiten erfordernd (gerade Saitenzupfer sind extrem konservativ...). ;-)

Also allgemeine Tips:
- optimiert die Aufstellung im Proberaum. Leute, die gerne zu laut aufdrehen bekommen ihre Box(en) so platziert, daß sie die Falten aus dem Gesicht bügeln. Klampfisti dreht gerne auf, wenn er einen Meter vor seinem Stack steht und er zwei Meter groß ist. Box auf Ohrhöhe und die Welt wird anders...
- der Drummer kriegt Unterricht! Sorry, aber gerade bei den Geräuscherzeugern ist der Anteil ungelernter Kräfte, die einfach nur kesseln können, extrem hoch. Leider bestimmen akustische Drums den Minimalpegel und so muß daran einfach gearbeitet werden.
- Mitschnitt machen und drüber sprechen, wann was einfach zu laut aus dem Mix sticht. Da kann einem natürlich die Demokratie einen Streich spielen, weil die Mehrheit vielleicht andere Mix-Vorstellungen als man selbst hat, aber schön, darüber gesprochen zu haben. ;-)
- Gesang als Maß der Dinge. Der die Regel seiende Umstand hoffnungslos unterdimensionierter Gesangsanlagen in deutschen Proberäumen hat hier einen Vorteil: Man bekommt das Gesinge nicht pfeif-frei und wohlklingend über die Instrumenten one daß die Singenden heiser werden. Also bestimmt der Gesang den Pegel. Wenn es nicht gelingt, entspannt zu singen und dabei 3-6dB (also schon deutlich) lauter als die Instrumente zu sein, ist zurückregeln angesagt.
- Abgesprochene Pegeleinstellungen werden fotografisch festgehalten und mit den aktuellen Ampeinstellungen verglichen. Abweichungen nach oben kosten je nach Größe 2 bis 10 Euro in die Bierkasse. Entweder hilft dann die sich anbahnende Leere im Geldbeutel zu züchtigeren Pegeln oder das vom Geld gekaufte Bier führt zu einem Scheissegal-Gefühl, was auch zur Lösung der Problematik dient. ;-)


der onk mit Gruß


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