Re: Downsizing (war: Effekt-Hascherei) jetzt: mein neuer Dreikanaler!!


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Beitrag von erniecaster vom August 23. 2007 um 20:11:00:

Als Antwort zu: Re: Downsizing (war: Effekt-Hascherei) geschrieben von ullli am August 23. 2007 um 19:44:39:

Hallo!

Na gut, dann jetzt schon mal ein Bericht...

Meine Gitarristenstelle im Trio wurde aufgewertet. Ist ja heute nicht selbstverständlich, ganz im Gegenteil. Ich darf, nein, soll sogar ein paar mehr Fills spielen und die Nachfrage nach Soli steigt auch. Bisher hatte ich einen cleanen Rhythmussound an Bord und dazu einen angezerrten Solosound, jetzt brauche ich noch einen Cleansound in Sololautstärke. Das ließ sich mit meinem bisherigen Equipment nicht so realisieren, wie ich es gern hätte.

Bisher habe ich ja meinen Grundsound aus dem Sansamp GT-2 rausgekitzelt, eine Zerre und Delay kamen aus dem BOSS ME-50, den ich auch als Tuner nutzte. Jetzt brauche ich aber einen cleanen Grundsound, den noch mal in lauter und einen Zerrsound. Dazu Delay und einen Tuner. Mit dem Sansamp und dem ME-50 geht das nicht. Was habe ich denn noch so im Keller? Fangen wir doch mal hinten an. Tuner: TU-2 habe ich. Irgendwo lautert eine Line6 Echopark. Also noch GT-2, Booster und Zerrer. Moment - das gibt es aber in einem Gerät! Nennt sich TRI-A.C. und ist auch von Sansamp.

Plan also: TRI-A.C., Delay, Tuner. Auch übersichtlich. Rein ins Netz, bei Herrn Thomann einen TRI-A.C. geordert und er ist da. Der erste Eindruck ist typisch Sansamp. Keine Bedenken, ob das Gehäuse stabil ist. Ganz ordentliche Potis, Schalter okay, Buchsen allererste Sahne. Was anderes hatte ich auch nicht erwartet. Eine Eingangsbuchse, eine Ausgangsbuchse, ein Stromanschluß, alles an der Stirnseite. Gainregler, Mode-Schalter, Bass, Middle, Treble, Volume. Der Mode-Schalter bietet "Tweed", das soll Fender sein, "British" für Marshall und "California" für Mesa Boogie. Drei Fußschalter für drei Kanäle. Wie geht man da jetzt ran?

Erstmal Kanal 1 aktivieren. Ab Werk mit Tweed belegt. Da kann man jetzt fröhlich mit Gain, Master und Klangregelung rumspielen. Mit dem Mode-Schalter natürlich auch. Wenn irgendwann der Moment kommt, wo man sagt "das isses!", dann einen Doppelklick auf den Kanalschalter 1 und gespeichert ist das Ganze. Das alles dann für Kanal 2 und drei genauso. Wenn alles gespeichert ist, wird gespielt. Jetzt ist typischerweise im Vergleich z. B. Kanal 2 zu leise und Kanal 1 hat zuwenig Bass. Weil wir aber Kanal 3 zuletzt eingestellt haben, stehen die Regler so, wie sie bei Kanal 3 halt stehen, auch wenn Kanal 1 per Fußschalter aktiviert ist. Wenn man jetzt an einem Poti dreht, fängt die LED über dem Schalter an zu blinken. Je näher am gespeicherten Wert dieses Potis auf diesem Kanal, desto schneller. Wenn der Wert genau stimmt, leuchtet die LED komplett. Bleiben wir beim Beispiel: Kanal 1 antreten, mit Bassregler kurz den Originalwert suchen, dann ein bißchen höher regeln. Doppelklick auf den Fußschalter, fertig. Kanal zwei einschaltern, das gleiche mit dem Master, Doppelklick, fertig. Liest sich schwieriger als es tatsächlich ist. Auf jeden Kanal kann alles gelegt werden. Dreimal Tweed, zwei Tweed und ein Marshall, Marshall, Mesa und Tweed oder was auch immer. Wenn man übrigens noch einmal auf den Kanalschalter des bereits aktivierten Kanals tritt, geht das Gerät in den Bypass. Die Bedienung erschließt sich in fünf Minuten - bis auf eine Kleinigkeit: Die Potis reagieren auf den ersten Bewegungsmillimetern etwas träge, das Gerät muss erst merken, wo jetzt gedreht wird (muss ja auch erstmal die LED losblinken). Davon abgesehen ist die Wirkung der Potis sehr, sehr deutlich. Beim EQ sind es aktive Potis - ab der Hälfte wird auch verstärkt! Gain hat einen sehr breiten Wirkungsgrad. Wie gesagt, die Bandbreite an Sounds ist enorm. Ob Gain auf 11:00 oder 12:00 steht, ist schon ein massiver Unterschied, auch 11:30 dazwischen ist ein deutlich anderer Sound.

Ab zum Sound. Es ist typisch Sansamp. Wer noch nie einen Sansamp angespielt hat, sollte sich erstmal eine etwas träge Paula vorstellen, die mit einem 30 Meter langen Kabel an ein POD angeschlossen wird, die Saiten sind dünn, das Plektrum auch und man steht auch 30 Meter vom Monitor weg. Schwammig, träge, weich, ein Anschlag klingt wie der nächste. Okay? Sansamp ist das genaue Gegenteil. Der Sound ist erstmal hart, gnadenlos, direkt und böse. Spielfehler werden hart und brutal aufgezeigt. Man muss schon eine Weile kurbeln, um wohlklingende Sounds zu finden und das Gerät spiegelt genau wider, was man spielt. Auch auf den Volumenregler reagiert das Gerät praxisgerecht. Eine Prise Hall aus der Dose steigert das Wohlfühlgefühl und ist dringend angeraten. Auf jeden Fall ist der Sound durchsetzungsfähig - das ohne Frage!

Hinter dem Sansamp nutze ich jetzt das Delay von Line6 und den TU-2 Tuner. Drei Kanäle, Delay als mein Lieblingseffekt, etwas Hall gibts von der P.A. Oder nehme ich doch meinen BOSS RV-3? Mal sehen.

So, das war´s. Fragen?

Gruß

erniecaster




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