Re: Verdienste, Rekorde, Fehlhandlungen...


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Beitrag von ullli vom November 27. 2000 um 15:23:07:

Als Antwort zu: Re: Verdienste, Rekorde, Fehlhandlungen... geschrieben von Oly am November 24. 2000 um 17:26:49:

Hi Oly -

Vorerst mal: ich finde Mitgliedsbeitraege der GEMA an sich auch nicht zu hoch! Jedes Inkassounternehmen hat nun mal einen gehoerigen Verwaltungsaufwand, und der muss natuerlich abgegolten werden. Wer seine Musik tasaechlich vermarktet, ist, wie du sagst mit einem fuffi im Jahr super gut bedient!

Dass ich die GEMA einfach als Scheisse referiere ist natuerlich nicht viel besser als wenn der Ole uns Scheisse findet, zugegeben. Da ich selber keine drei Toene aneinanderreihen kann, habe ich auch noch keinen persoenlichen Kontakt mit der GEMA gehabt. Kefaehrlich... denn alles, was mir dann begegnet, sind halt Musiker aus der HHer Umgebung und die News, die so im label von der Tischkante fielen... aber ich grabe mal ein bisschen in meinen Argumenten:

Die Verteilung, die Du "ein wenig komisch" findest, finde ich aber schon ganz schoen unglaublich, besonders seit, und ich gebe zu, da wird es wieder gefaehrlich, denn das habe ich eben nur ueber den DRMV direkt mitgelesen, die "Ralf-Siegel" Branche sich nicht an die GEMA-eigenen Statuten haelt, und an der ohnehin nicht fairen Verteilung einfach noch ein Schraeubchen dreht.

Nach meinem Verstaendnis ist die GEMA mit den verschiedenen Mitglieds-Strukturen organisiert wie eine politische Partei, und als "Hobby-Musiker" (der, mal angenommen, ja auch wenn er im Jahr mehr als 10.000 in Touren und CDs investiert, und viel Zeit, immer noch ein Hobby-Musiker ist) ist es fast unmoeglich, in kurzer Zeit und ohne Kriecherei eine Art Mitsprache in der GEMA zu kriegen. Und auch, wenn ich weiss, dass das Leben nicht immer fair ist - die Politik des "Teufel scheisst auf den groessten Haufen" finde ich dann einfach mal Scheisse von der GEMA. Wenn es sich um einen Dienstleister handelte, den man sich nach Leistung aussucht, mag das anders sein, aber bei Zwangsmitgliedschaft (wenn man Geld fuer seine Arbeit haben will, ist es eine...) muss meiner MEinung nach Transparentez und Mitsprache aller Beteiligten gewaehrleistet sein.

Denn es ist ja auch nicht so wie in USA, dass es zwei Organisationen gaebe, die sich bekriegen (na, vielleicht traeumt der Ole ja seit jahren davon, Nr. 2 zu sein?).. also, ich weiss nciht, ob die beiden sich bekriegen, aber dazu muesste Eric was wissen (Eric? Gibt es den noch? Hu-Huu!) Jedenfalls, sagte mein Chef im Label Anno Dunnemals, hat es schon mal Musikerorganisationen gegeben, die versucht haben, der GEMA Konkurrenz zu machen, und sind an vielen Nebelbaenken und Einflussnahmen gescheitert.

als Label:
Wenn man eine CD zur Vervielfaeltigung anmeldet, und schlechtes Timing dabei hat, dann kann gut zwei jahre auf Ausschuettungen warten. Beispiel: Ich stelle 10.000 Cds her, und loehne dafuer sagen wir mal 3.000DM an die GEMA, um die Freigabe zu kriegen. bis zu zwei jahre warten, und ich kriege von der GEMA ca. 1900DM zurueck, wenn ich Glueck habe... nun, 1.100 aus der Hand zu legen (wohlgemerkt, ich sage noch nicht mal "wegwerfen"), und die anderen 1.900 fuer zwei jahre zinsfrei festzulegen, also, da muss man dann doch wenigstens sich ernstgenommen fuehlen von so einem Verein, oder? Wenn ich dazu noch die unmoegliche Behandlung bei Anfragen am Telefon erinnere (wuah, ein bisschen eigene Erfahrung ist also dabei), je dichter die Presstermine, desto hochnaesiger... okay, sie haben uns immer noch die Freigaben gefaxt, aber man musste schon recht bettelig ankommen...

Was dann so von der Tischkante fiel in Unterhaltungen... dass der Praesi, war es 95?, seinen Geburtstag in berlin, sagen wir mal, gross feierte, mit den ganz Grossen aus dem Business, und die Rechnung grosszuegig in den Buechern der GEMA unterging... ich sollte mich sicherlich etwas beherrschen, und eigene Erfahrungen abwarten... aber ich kann mir nciht helfen, sie sind mir... sehr unsympathisch.

mit gemischten Gedanken
ullli





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