Re: (Philosophie) Gitarren, GAS und Politik/Moral


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Beitrag von rolli vom September 12. 2006 um 11:23:42:

Als Antwort zu: Re: (Philosophie) Gitarren, GAS und Politik/Moral geschrieben von diet am September 12. 2006 um 10:24:52:

Moin Dieter,
: das mit Taylor ist mir neu. Ist das belegt? Eine Weile war ja z.B. auch Warsteiner angeblich sozusagen scientologisch belastet, was sich dann wohl als unwahr rausgestellt hat.(?)

Es gibt die sogen. Mitgliederliste von WISE (World Institute of Scientology Enterprises), quasi die Unternehmervereinigung von Scientology. Dort ist das Unternehmen Taylor und deren Geschäftsführer Listug und Taylor aufgeführt.

Siehe Link

: Also, ich muss zugeben, dass ich mich nicht sonderlich um dieses Thema kümmere. Ebenso China. Es kann doch eigentlich letztendlich nicht so negativ für das Land sein, wenn es mehr exportiert, oder? Das muss sich doch auch irgendwann positiv für die Menschen dort auswirken und um die geht es ja. Wie wäre es denn dort ohne die Billigexporte?

Ja, dies Argument ist weitverbreitet und auch nachvollziehbar. Ich frage mich halt nur, wer da die wahren Gewinn(l)er sind. Der kleinste Teil der Profite bleibt wohl in den Herstellerländern, sonder landet auf den Konten der Auftraggeber/Investoren (meist westl. Unternehmen). Aber klar, es ist wahrscheinlich besser unter miesen Bedingungen zu arbeiten und sein Leben bestreiten zu können als gar nicht.

Ich könnte mir nur vorstellen, dass man mit mehr Bewustsein bei seinen alltäglichen Kaufentscheidunge einen - wenn auch sehr kleinen Teil- leisten kann, für eine gerechtere Verteilung und einen schonenderen Umgang mit Resourcen zu bewirken. Vielleicht bin aber auch zu naiv oder will nur mein Gewissen beruhigen. Aber irgendwie hätte ich ein ungutes Gefühl, eine tolle oder billige Gitarre zu spielen, von deren Profite Organisationen unterstützt werden, die ich nicht mag oder wenn Hölzer genutzt werden, die wir besser mal stehen lassen sollten. Oder vielleicht beim Lackieren von Bodies keinerlei Sicherheitsstandards eingehalten werden und die Arbeiter in den Lackierhallen krebserregende Substanzen ausgesetzt sind. Ich mache mir auch nur so meine Gedanken.....

: Und auf was für Arbeitsbedingungen steuern wir hier denn eigentlich allmählich zu?

Eben, bestimmt ist da der globalierte Markt und die daraus erzeugte Druck auf den Hersteller nicht ausser acht zu lassen.


: Vielleicht brauche ich aber auch nur mal eine realistische TV-Doku über die Arbeitsbedingungen in China. Ich kaufe z.B. aufgrund einer solchen über den Baumwollgürtel in Asien keine Klamotten, die aus Indien kommen könnten.

Gutes Beispiel, da gibts bestimmt Parallelen. Am meisten wundert mich, dass man diesen Themen in Fachmagazinen wie Akustik Gitarre, G&B etc kaum begegnet! Ein Kotau vor der Industrie?

Schöne Woche,

Rolli

PS: Verklopst Du gerade dein Heritage Jazzmama????


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