Re: (Gitarre) Welche Gitarre soll neue PUs kriegen?


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Beitrag von Michael (Jacuzzi) vom August 17. 2006 um 15:04:44:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Welche Gitarre soll neue PUs kriegen? geschrieben von Ugorr am August 17. 2006 um 13:45:55:



Lieber Ugorr,


: Sind alle PaulaPUs doof?


Es gibt zumindest bestimmte Bedürfnisse, die im Zusammenhang mit LP-Gitarren immer wieder auftauchen: Wenn ich das richtig verfolge, schreit kaum jemand nach "mehr Sustain" oder "mehr Mitten", sondern eher nach "mehr Brizzeln". Mir persönlich geht es so, dass ich in einer LP-artigen Gitarre manchmal zwei Dinge vermisse: 1) eine bestimmte Form von Biss und 2) ein perkussives Element, das in Strats und Teles ohne weiteres vorhanden ist. Das zweite ist viel wichtiger.

Bei meiner Tokai ist nun folgendes passiert: Sie hatte Gibsons 490er drin und war, was Power, Sustain, Durchsetzungsfähigkeit etc. betraf, ziemlich gut. Aber eben irgendwie unrhythmisch. Mit unrhythmisch meine ich nicht das Ansprechen auf Power-Chords, sondern die Reaktion auf den einzelnen Ton: Da war keine Kurve drin wie bei einer Strat, sondern der Ton ist einfach geradeaus gegangen. (Ich nehme an, Andi-O sucht etwas ähnliches, wenn er den Plektrum-Anschlag auch bei Hi-Gain immer noch wahrnehmen möchte.)

Dann eben die Staufer 57er reingetan: Die kommen etwas vorsichtiger, sensibler in der Tonentfaltung, ihr Singen ist viel höher, und sie lassen die Gitarre als Holzinstrument mehr atmen. Und trotzdem saugen sie jeden Klang, den die Gitarre abgibt, in sich auf. Sie haben, in den Worten des freundlichen Gitarrenverkäufers, eine eigene "Voice". Mich haut die Kombination aus einer sustainreichen Gitarre und "sensiblen" PUs vollständig vom Hocker: Man hat das Gefühl, alles am Instrument bettelt darum, singen zu dürfen, und wenn man das Vol-Poti zurückdreht, geht dieses Singen in so eine Art Winseln über, als würde die Gitarre sagen: "Bitte lass mich noch ein bisschen weitermachen". Gleichzeitig spricht das Instrument nie "brutal" an, sondern ist immer offen für jeden Ton, auch wenn er noch so schüchtern daherkommt.

Herzliche Grüße,

Michael


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