Re: (Effekte) Re: (Effekte) Jacques Meistersinger oder MXR M-134 Chorus?????


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Beitrag von burke vom November 01. 2005 um 23:20:42:

Als Antwort zu: (Effekte) Re: (Effekte) Jacques Meistersinger oder MXR M-134 Chorus????? geschrieben von Ragman am November 01. 2005 um 22:31:34:

Hi,

ich vermute auch mal, daß die Bypass-Probleme bei neueren Meistersänger-Geräten in den Griff bekommen worden sind... ist ja technisch nix wirklich aufwendiges.

TB macht nur Sinn, wenn wirklich die ganze Signalkette in TB ausgelegt ist. Und da hat man bei längeren Kabelwegen obligatorisch und aus technischen Gründen einen in den Höhen beschnittenen Klang (was ja auch gewünscht sein kann). Ausnahme: aktive Elektronik in der Gitarre. Ansonsten ist das System magnetischer Tonabnehmer--> Kabel ein gedämpfte Schwingkreis, der wie ein Tiefpaß wirkt. Je länger die Kabelwege (und damit je höher die Kapazität), desto tiefer sinkt die Resonanzfrequenz...

Beim Vergleich zwischen True-Bypass-Effekten und gebufferten Schaltungen wird ein Umstand gern vergessen, der die Testumgebung jedoch verfälscht:
- Beim gebufferten Effekt ist _nur_ die Kabelstrecke (bzw. die Kabelkapazität) zwischen Gitarre und erstem Buffer soundfärbend.
- Bei True True Bypass addieren sich die Kabellängen vor und hinter dem Effekt, so daß die Gesamtstrecke für die Kapazität von Bedeutung ist.

Ein aussagekräftiger Versuchsaufbau wäre z.B.
a) Gitarre--> 6m Kabel--> gebufferter Effekt--> n Meter Kabel (ist völlig egal)--> Amp
b) Gitarre--> 3m Kabel--> True Bypass Effekt--> 3m Kabel (hier kommts darauf an!)--> Amp

Das wird gern vergessen, und die Schuld am anderen Sound wird dem Buffer zugeschrieben. Oft stimmt das einfach nicht, die verschiedenen, soundverändernden Kabelkapazitäten sind der Übeltäter. Drückt man die Resonanzfrequenz in den Keller, klingt es weicher, wärmer, runder. Bei gebufferten Schaltungen wird es mit den identischen Kabeln heller, schneidiger, metallischer, weil die Kabelstrecke _hinter_ dem Effekt keine Belastung darstellt.

Was für den einzelnen besser oder nach dem gewünschten Resultat klingt, muß jeder für sich herausfinden. Aber die Diskussion in unzähligen Foren zeigt, daß sich unter den eifrigsten True-Bypass-Fans auch Leute befinden, die die Gründe für Soundunterschiede verkennen, das ist mir jedenfalls mal so aufgefallen. Ein Profi wie Bradshaw (Custom Audio Electronics) wird schon wissen, wann und warum er bei weltbekannten Gitarristen Buffer im Signalweg einsetzt und wann nicht. Ich möchte hier auch nicht falsch verstanden werden, ich setze stellenweise sehr gerne Geräte mit True Bypass ein, andere wiederum sind gebuffert. Es kommt wie so oft einfach drauf an...

Gruß
burke

P.S.: Wenn ein Bypass mit Buffer einfach immer nur schlecht klingt, ist er schlecht designt. Das liegt nicht am bloßen Vorhandensein des Buffers. Ich nutze u.a. einen Arion Chorus, der dem Bypass-Sound arg zusetzt, deshalb wurde er in eine Loop-Box gepackt und damit "truly bypassed"


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