Re: (Technik) Onkfrage: Mehrere Geräte im Insert?


[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von der onk vom September 28. 2005 um 19:18:31:

Als Antwort zu: Re: (Technik) Onkfrage: Mehrere Geräte im Insert? geschrieben von Striker am September 28. 2005 um 14:45:29:

: Ja. Wir nutzen Hall auf dem einen und Vocal-Doubler auf dem anderen Kanal, ab ca. 50% Effektanteil wirds echt rauschig, sobald die Kanäle ausgeschaltet sind, ist auch das Rauschen weg - bzw. noch ein Restrauschen vom internen EMX-EQ.
:

:Zu dem Vocal-Doubler an sich kann ich Dir nix sagen. Außer Hall und Delay lasse ich nix an die Stimme... ;-) In Regionen von 50% Effektanteil kommt man mit den von mir genannten Effekten kaum. Vielleicht hat's deshalb nicht gerauscht oder der Doubler rauscht heftiger als andere Effekte.

:
: Wir steuern mit 2 sep. Endstufen (EP2500) über ne Ohringer-Weiche Yamaha-Speaker an. Unten S118, oben S115. Eigentlich machen die schon nen guten Ton, auch wenn wir die ganze Altherrencombo abnehmen. CD kommt auch ganz gut, wenn man n bissi am Hahn dreht ...

:
Da hat die Altherrencombo aber ein ganz schön basstaugliches System am Start, zumal oft nur als Gesangsanlage "mißbraucht". Ohne die Boxen zu kennen - und somit nur von der Bestückung ausgehend - sollte die Kombination an sich schon eher warm klingen, weil 15" Tiefmitteltöner. Kann natürlich auch sein, daß der Speaker sehr hoch getrennt ist und ordentlich Klirr produziert... Aber wie geschroben - ich habe diese Boxen noch nie gehört.
Bei der PA kommt natürlich auch der Raumklang ins Spiel und deshalb sollte man die Anlage mal mit Master-EQ und gesangslastiger CD entzerren. Der 9band Bord-EQ des EMX ist hierfür natürlich ein recht grobes Werkzeug, mit dem man keine extremen Änderungen machen sollte, aber gerade zum Üben (wie klingt's, wenn man die 6kHz zieht?) ist er evtl. brauchbarer als der übliche Terzband-EQ. Erst wenn die Anlage mit CD im Proberaum so klingt, wie du es Dir vorstellst, würde ich an den Kanal-EQs arbeiten. Du mußt es Dir so vorstellen: Der Grafik-EQ im Master passt u.a. die PA an den Raum an. Hier wird man bei jedem Gig was ändern müssen. Die Kanal-EQs passen den Klang von Stimme/Mikro an den Mix an. Wenn also immer der gleiche Sänger über's gleiche Mikro in den gleichen Kanalzug singt, muß man dessen Einstellung eigentlich nur einmal machen.

: Für den Gesang wünsch ich mir einfach nen ungekünstelten, natürlichen Raum, irgendwie mit nem Gliss drauf ... weiß nicht wie ich das beschreiben soll ... brilliant eben. Natürlich liegt viel an der Stimme, die sehr rau und bollerig ist, im moment klingts mir zu blechern/metallisch, wenig warm und definiert. Und sobald man mit den param. Kanal-EQs in luftige Bereiche um 2kHz kommt, haben wir wieder nen Feedback-Problem. Warum issat alles so kompliziert .... *flenn*
:
Daß man durch Anheben eines Frequenzbereichs schön Feedbacks provozieren kann, hast Du ja schon bemerkt. ;-)
Und jetzt das Unvorstellbare: Man kann damit ja auch absenken! Also lieber mal andersrum vorgehen und statt dem Betonen höherer Frequenzen das tief-bollerige absenken. Zm einen grundsätzlich bei Gesangsmikros mal den Low-Cut aktivieren. Der hockt beim EMX bei 80Hz und alles darunter ist wirklich nur von Iwan Rebroff (schreibt man den so) an einem guten Tag zu bringen. Dafür kommt ohne Low-Cut ein Haufen tieffrequenter Müll ins Mikro, den man später überall rumschleppt (Griffgeräusche, Rumpeln der BD über den Mikroständer, etc.).
So richtig klar ist mir der jetzige Sound nicht, weil Du einerseits schreibst, daß die Stimme bollerig klingt und andererseits blechern/metallisch. Mit letzterem verbinde ich mehr so die Ecke von 1 bis 2 kHz. Die von Dir angesprochenen 2kHz liegen übrigens noch weit unter den "Brillianzen" der Stimme. Hier anzuheben fördert eher den blechernen Eindruck.

Bei den paar Proben mit des Bassers EMX hatten wir eine weit weniger basstaugliche PA am Start als Ihr. Die "Bässchen" waren 12", die Topteile 10"/1". Bis auf die mikrofonbedingten Kompromisse (6kHz am Master-EQ um 6dB abgesenkt) hatten wir einen durchaus runden Sound; trozt der kleinen Speaker mußte man die tiefen Mitten der Mikros dämpfen:
Der tiefe Mulm sitzt - je nach verwendetem Mikro mehr oder weniger ausgeprägt - so in der Ecke 200 bis 300 Hz. Da der Mittenfilter am EMX nur bis 250 Hz runterkommt, würde ich dort filtern. Ruhig mal um 6dB absenken, damit man einen ordentlichen Unterschied merkt. Der Gesang klingt jetzt sicher recht dünn ggü. vorher, aber er setzt sich im Mix besser durch und wird ja später per Kompressor und Effekten noch weiter angefettet (und entsprechend "überfettet", wenn man nicht vorher entsprechend filtert...). Mit einem externen Effektgerät und Return per Kanalzug kann man natürlich den Effektklang nochmal filtern, aber es ist recht unsinnig, erst und ausschließlich hier zu filtern.
Aus der Praxis kann ich sagen, daß man sich beim Soundcheck oft auch dazu zwingen muß, einen weniger warmen Gesamtsound zu mischen, als man eigentlich vorhat. Grund ist das Publikum (welches beim Check natürlich noch fehlt und zum Gig gefälligst raumfüllend anzutreten hat!), das vor den Boxen stehend eine enorme Filterwirkung hat. Während direkt vor den Tops noch alles ok klingt, hat man bereits nach wenigen Metern den Eindruck, daß jemand eine Decke über die Speaker gezogen hat. Da bei Gigs "unserer" Größenordnung kaum die Möglichkeit besteht, die Tops zu fliegen, sollte man beim EQing also das Publikum als Filter mit einrechenen.


: Ähhhh, du wohnst nicht zufällig im Bereich Niederhrein / Ruhrgebiet oder so :-)
:
Na, i bin a Bayer. ;-)

: PS: Vielleicht sollten wir die Diskussion auslagern, so'n Zweigespräch ist glaub ich für die versammelte Gitarrenschaft wenig interessant ...
:
Wurde von anderer Stelle bereits abgelehnt. ;-)


der onk


verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.