Re: bipolare Kapazitäten


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Beitrag von U. Giebeler vom September 12. 2000 um 12:11:13:

Als Antwort zu: Re: bipolare Kapazitäten geschrieben von Rainer am September 12. 2000 um 09:04:19:

Hi Rainer,
selbstverständlich will ich dich nicht davon abhalten, dieses Zeug weiter zu verwenden, die Physik der Keramikkondensatoren ist nun mal kein Märchen, sondern lässt sich messtechnisch belegen. Der Vorteil dieser Bauteile ist der Preis, man kann sie bei grosser Stückzahl unter einem Pfennig pro Stück einkaufen. Der Verkaufspreis liegt dann um das 70-fache. Eine solche Verdienstspanne bieten nur wenige Produkte. Die Kapazität dieser Bauteile ist sehr temperaturabhängig, was einem konstanten Sound abträglich ist, sie sind piezoelektrisch, also mikrophonisch. Das kannst du gut testen, wenn du mal so einen Kondensator anstatt Mikrophon anschliesst und drauf klopftst, du hörst das im Lautsprecher, keramische Kondensatoren produzieren aufgrund ihres ferroelektrischen Effekts zusätzlich hohe Klirrverzerrungen.
In Hochfrequenzschaltungen werden sie seit den 30 er Jahren eingesetzt, da sie hierfür optimale Eigenschaften besitzen. Man findet sie heute in keinem Verstärker mehr aus den o.g. Gründen. Sie wurden teilweise als Koppelkondensatoren in der Hammond-Orgel verwendet, jedoch nicht um als sounderzeugende Bauteile zu fungieren, sondern, wie noch lebende Hammond-Techniker sagen, weil billig produziert werden musste.

Viele Grüsse

U. Giebeler


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