Re: (Privat) Oberlehrer in Nöten


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Beitrag von Rainer Hain vom November 14. 1999 um 13:27:40:

Als Antwort zu: Re: (Privat) Oberlehrer in Nöten geschrieben von Manuel am November 14. 1999 um 12:31:38:

:Nun ist G-Dur vom Charakter her halt anders als C-dur
:d.h. ein aufgelöstes Fis in G ist nicht das gleiche
:wie ein F in C. Es gibt Streicher (die ja mangels
:Bünden ihre Tonhöhe selbst bestimmen) die
:behaupten sie könnten den Unterschied "hören".


Man hört's auch. Das liegt ganz einfach an der Physik. Unsere temperierte Stimmung ist nur ein Kompromiss. Die sog. enharmonischen Verwechselungen (Eis/F) sind eben nicht die physikalisch gleiche Schwingung. Ich meine mich dunkel daran erinnern zu können, daß zu Bachs Zeiten das Cembalo auch für jede Tonart anders gestimmt wurde.
Spielt man nun in einer temperierten Stimmung (ganz deutlich z.B. bei Keyboards/Synthesizern), dann ist in jeder Tonart der ein- oder andere Ton schlicht ein paar Cent zu hoch oder zu tief. Das erzeugt leichte Reibungen, die in jeder Tonart anders klingen. Das hat sich in den letzten 200 Jahren in den Hörgewohnheiten der westlichen Welt als Stimmungen niedergeschlagen.
Nicht umsonst waren Donald Fagen und Walter Becker immer ganz unglücklich mit den Tunings ihrer Synths.

Allerdings wird der Betreiber der Dönarbude um die Ecke das schon ganz anders sehen. ;-)) Der hört aber wiederum auch Intervalle von 1/4-Tönen statt unserer Halbtonorientierung. ;-)





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