Aussensaiter-Forum - Beitrag 143291 von Falk

Burny


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Beitrag von falk vom Januar 04. 2008 um 12:47:59:

Liebes Volk,

gestern war Weihnachten, jedenfalls für mich. Ich erhielt die Nachricht, daß ich meine Burny vom Zollamt abholen könne, was ich dann auch prompt tat. Zuhause dann ungeduldig das Paket aufgerissen – und tatsächlich: eine wunderschöne 91er RLG-85 in Honigbürste kommt zum Vorschein. Solch eine Paula hab ich mir seit vielen Jahren gewünscht.


Honigbürste auf Tigerstreifen

Meine erste Amtshandlung war natürlich das Wiegen: tatsächlich - 3,7 kg! Damit liegt sie weit unter dem paulatypischen Durchschnitt von 4,2 kg und ist auch leichter als meine Selbstgeschnitzte und die GEM mit jeweils gut 4 kg. Und das ist gut so. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß insbesondere leichte Gitarren ein sehr intensives Resonanzverhalten haben – und auch hier werde ich bestätigt. Die Burny ist EXTREM resonant – vergleichbar nur mit meinen besten Strats – der weißen Esche-Strat und der lachsroten Hollow-Body. Ich bin verblüfft. Derart resonantes Tonholz hatte ich nicht erwartet. Da ist es mir dann auch egal, wenn der Boden aus drei Teilen Mahagoni besteht (zwei große Teile mit Leimfuge auf der Mittelachse der Gitarre und ein kleiner Streifen beim Elektrofach).


So hat eine gute Halsverleimung auszusehen.

Die Paula eingestöpselt in den 5E3, war mein erster Gedanke:“Dynamisch!“ Meine Fresse! Keine Spur von zähflüssigem, mehligen Mittenbratz - statt dessen locker und luftig, prompte Ansprache und Dynamik. Es gibt also keine Notwendigkeit, die PUs (VH1) zu wechseln. Einzig die Potis – sie sind linear. Manch einer mag das – ich nicht. Ich werde also das pre wired Kit von RS Guitarworks, das eigenlich für die Selbstgeschnitzte bestimmt war, in die Burny setzen.

Die Burny ist hervorragend verarbeitet – mit viel Liebe zum Detail: Long Tennon Neck, 15 mm Ahorndecke (obgleich das Riegelahorn Furnier ist), Brückenschrauben direkt in die Decke (statt in Hülsen), Open-Book-Kopfplatte, geschmackvolle Honigbürstenlackierung - weit entfernt von Clownburst und Tomatensuppe, und der dünne Nitrolack ohne Tropfnasen (ganz im Gegensatz zur GEM). Die Griffbretteinlagen sind zwar kein Mother of Pearl aber allemal schöner als bei der GEM.


drei Paulinen in Sommerfarben

Ein paar Kleinigkeiten werde ich noch anpassen: Kappen für die Humbucker, hutförmige Knöpfe und Alu-Tailpiece. Pickguard und Trussrod-Abdeckung hab ich schon montiert. Aber das ist letztendlich nur Kosmetik...

Wir kennen das ja: es gibt Kopien, die sind derart gut, daß sie manch Original locker in den Schatten stellen. Die Burny ist hier ein Paradebeispiel. Wer eine wirklich gute Paula sucht - im Hause Burny/ Fernandes kann er sie finden.

Gruß Falk


P.S.: Und hier findet der geneigte Leser die komplette Fotoserie:

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